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0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen
Autoren: Martin Barkawitz
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er in den Kampf eingreifen konnte; hatte sich Vapa mit selbstmörderischem Hass auf ihre ehemaligen Kampfgefährtinnen gestürzt. Wild hieb sie mit dem Schwert um sich. Die Klinge drang in die Gliedmaßen der Amazonen. Vapa hackte gnadenlos in Arme und Beine, stach die Kriegerinnen in Brust und Bauch.
    Schon nach wenigen Sekunden blutete die abtrünnige Amazone selbst aus zahlreichen Wunden. Zu ihren Füßen lagen bereits vier ihrer Ex-Kameradinnen, tot oder schwer verletzt.
    Zamorra fragte sich, wie er Vapa aus ihrem Blutrausch erlösen und mit ihr entkommen konnte.
    Doch es war zu spät.
    Eine der Verfolgerinnen wich Vapas Klinge aus und rammte im Gegenzug ihren Speer mitten durch das Herz der Deserteurin. Die blutige Spitze trat am Rücken wieder aus.
    Vapa riss den Mund zu einem stummen Schrei auf.
    Dann brach sie zusammen.
    Zamorra fühlte sich miserabel. Diese Amazone hatte ihr Leben geopfert, um ihm einen Vorsprung zu verschaffen. Ihr Tod sollte nicht umsonst gewesen sein.
    Der Parapsychologe vermied den Kampf und hangelte sich an einer der Terrassen hoch. Dabei wusste er nicht einmal, wohin er sich wenden sollte. Er musste sich auf seine Intuition verlassen.
    Ein Speer zischte nur knapp an seinem Kopf vorbei!
    Zamorra drehte sich um. Er sah, dass einige Amazonen hinter ihm her kletterten. Doch die meisten eilten zurück zu ihren Reittieren.
    Er konnte es drehen und wenden, wie er wollte. Den Kriegerinnen auf den Ozalas würde er kaum entkommen können.
    Es waren zehn oder zwölf Terrassen übereinandergebaut. Auf jeder von ihnen wucherte eine andere Art von üppig blühenden Pflanzén. Die Hängenden Gärten der Semiramis, durchzuckte ihn ein Gedankenbild an eines der Weltwunder antiker menschlicher Baukunst.
    Doch für diese Naturschönheiten hatte Zamorra in diesem Moment keinen Sinn.
    Die Terrassen lagen jeweils mehr als zwei Meter übereinander. Ein hoch gewachsener Mann wie Zamorra konnte hochspringen und sich am Rand der oberen emporziehen.
    Aber den Riesenamazonen fiel es natürlich noch leichter, hinter ihm her zu klettern.
    Zamorra registrierte, wie der Abstand zwischen ihm und den Verfolgerinnen zusammenschmolz.
    Und nun näherten sich auch noch die Kriegerinnen auf den Ozalas.
    Die vorderste von ihnen schwebte fast schon auf Speerlänge an Zamorra heran. Ihr Gesicht war von Wut verzerrt. Sie zielte mit ihrer Wurfwaffe auf den Dämonenjäger.
    Zamorra hatte keine Wahl. Er setzte alles auf eine Karte.
    Blitzschnell riss er das Messer aus seinem Gürtel und warf es mit ganzer Kraft!
    Die Klinge drang tief in das rechte Auge des Ozalas. Genau dort, wohin Zamorra gezielt hatte.
    Das Tier tat dem Parapsychologen leid. Aber er kämpfte hier schließlich um sein nacktes Überleben.
    Und sein spontan gefasster Plan ging auf!
    Das tödlich getroffene Ozala stürzte ab. Mit einem grässlichen Todesschrei sackte der schwere Körper nach unten.
    Zwei weitere Reitechsen, die hinter ihm flogen, kollidierten durch die plötzliche Bewegung. Die Reiterinnen wurden aus dem Sattel geworfen und stürzten in die Tiefe.
    Das sterbende Ozala prallte gegen die Terrassenwände. Es begrub die Amazonen unter sich, die hinter Zamorra her geklettert waren.
    Der Dämonenjäger setzte seinen Aufstieg fort. Nun hatte er nur noch wenige Verfolgerinnen hinter sich. Allerdings ritten die alle auf Ozalas.
    Und Zamorra war nun unbewaffnet.
    Er würde nicht noch ein Tier zum Absturz bringen können.
    Endlich hatte er die oberste Terrasse erreicht. Ein wundervoller Ausblick über die Dächer von Rasovia bot sich ihm.
    Leider erwarteten ihn auch bereits die überlebenden Ozalas, die in der Luft zu stehen schienen. Die Amazonen im Sattel gingen kein Risiko mehr ein. Sie blieben in sicherer Distanz zu Zamorra. Rechneten sie damit, dass er noch weitere Waffen besaß?
    Zielsicher warfen sie ihre Speere nach ihm.
    Plötzlich hörte der Dämonenjäger eine helle Kinderstimme in seinem Bewusstsein. Sie sagte: »Hab' Vertrauen!«
    Im selben Moment drang ein Wurfspeer tief in Zamorras Brust ein. Der Parapsychologe verlor das Gleichgewicht und stürzte zwölf Terrassen weit in die Tiefe.
    ***
    Die Hohepriesterin war wütend.
    Sie spürte genau, dass eine starke Kraft gegen sie arbeitete.
    Eine Energie, die den Wünschen nach Tod und Vernichtung widersprach, denen Balgha sich verschrieben hatte.
    Sollte dieser Zamorra wirklich ein ernst zu nehmender Gegner sein?
    Die Hohepriesterin konnte sich das nicht vorstellen. Misstrauisch drehte sie Merlins
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