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0691 - Sargasso des Alls

Titel: 0691 - Sargasso des Alls
Autoren: Unbekannt
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erbaut. Die meiste Zeit hockte er in seiner Kabine und lauschte telepathisch in das Nichts hinaus. Seine Fähigkeit kannte keine Reichweite.
    Telepathische Impulse waren an keine Entfernungen gebunden, aber es gab genügend andere Faktoren, die sie abschwächten oder gar völlig verschluckten. Die energetischen Turbulenzen in der Nabelschnur zwischen den beiden Galaxien gehörten dazu.
    Am 23. Mai des Jahres 3460 erfuhr der Maüsbiber über die tägliche Bordinformation vom Start der 11. Offensivflotte. Als Zweck der großangelegten Operation gab der Nachrichtensprecher „astronomische Erkundung" an.
    Am Auftrag Guckys änderte das absolut nichts. Zwar hätte er die Aufregungen einer so interessanten Expedition liebend gern mit seinem augenblicklichen Auftrag vertauscht, aber das war leider nicht möglich. Also blieb er auch weiterhin in seiner Kabine, konzentrierte sich auf die bis zu seinem Gehirn vordringenden Gedankenimpulse, sortierte sie aus und gab die Hoffnung nicht auf, daß auch die von Zeus einmal darunter waren.
    Es fiel ihm nicht schwer, die Impulse der SAN-ANTONIO-Besatzung schon gleich zu Beginn auszuschalten. Das war unbedingt notwendig, denn sie waren ungeschwächt.
    Sie überlagerten alle anderen Impulse und wirkten wie gezielte Störsender.
    Dann erreichten Gedankenimpulse von der Erde den Mausbiber. Sie war nicht weit entfernt, höchstens einige Lichtstunden.
    Aber Gedankenimpulse benötigten keine Zeit beim Zurücklegen von Entfernungen.
    „Bei meinem Heimatplaneten Tramp!" murmelte Gucky gelangweilt. „Da versucht doch dieser Funkheini schon wieder, mit dem Mädchen von der Navigation anzubändeln." Er konnte es nicht lassen, ein wenig an Bord der SAN ANTONIO herumzuspionieren und sich so die Zeit zu vertreiben. „Wenn ich ihm verraten würde, was sie von seinem Süßholzraspeln hält, würde er sich freiwillig aus der Luftschleuse stürzen. Dabei liebt sie den Verpflegungsoffizier - ausgerechnet den! Wenn ich hier der Boß wäre, würde man ihn jeden Tag in seiner Konzentratbrühe baden lassen. Hat den ganzen Kühlraum voller Frischgemüse und rückt nichts davon raus, der Gauner! Bald greife ich zur Selbsthilfe Was er darunter verstand, wäre jedem Eingeweihten sofort klar gewesen. Gucky war nicht nur Telepath und Telekinet, sondern auch Teleporter. Für ihn bedeutete es keine Schwierigkeit, in den Kühlraum hineinzuspringen und sich die gewünschten Lebensmittel zu holen, aber natürlich wußte der Mausbiber genau, daß er sich damit das Wohlwollen des Kommandanten verscherzte, und gerade davor hatte Rhodan ihn gewarnt. Keine Extratouren, hatte er mit erhobenem Zeigefinger gesagt, als er Gucky den Auftrag gab.
    Und wenn schon, dann kündige sie mir vorher an.
    Na, das war immerhin ein Kompromiß. Aber er konnte ja jetzt nicht gut in die Funkzentrale gehen und einen Spruch nach Terrania absetzen lassen, in dem er Rhodan mitteilte, daß er die Absicht habe, in den Kühlraum zu teleportieren, um dort...
    Nein, das ging wirklich nicht.
    Also konzentrierte er sich weiter auf die eintreffenden Gedankenimpulse und vergaß die Mohrrüben und Spargelspitzen. Er sollte diesen rätselhaften Zeus aufspüren, von dem einige schon hoffnungsvoll annahmen, es könne sich nur um ES handeln, jenes Wesen, das immer dann auftauchte, wenn Terra in der Klemme steckte.
    Gucky bezweifelte das entschieden, konnte aber das Gegenteil nicht beweisen. ES würde ganz anders handeln, war seine Auffassung, die er jedem gegenüber vertrat, der es hören wollte - oder auch nicht.
    „ES oder nicht ES, das ist hier die Frage", murmelte Gucky vor sich hin, ohne in seiner Aufmerksamkeit nachzulassen.
    Vielleicht war es ganz gut, daß auch Gucky in diesem Augenblick noch keine anderen Sorgen hatte als die bisher geschilderten.
    Das verstärkte seine Konzentration und Aufmerksamkeit. Und sonst hätte er nur wenige Stunden später vielleicht nicht jene Gedankenimpulse empfangen, die fast zweihunderttausend Menschen das Leben retteten.
    Die KERON startete von Terrania aus und erreichte nur eine halbe Stunde später den Pulk der Expeditionsflotte, die weit draußen im Raum die Ankunft des Flaggschiffs abwartete. Jetzt erst konnte Kasom Verbindung zu den einzelnen Kommandanten über die Ringfunkleitung aufnehmen und eine kurze Besprechung abhalten. Die Wissenschaftler hatten die bestmögliche Ausgangsposition für ihre Beobachtungen berechnet.
    Sie lag im Zentrum des energetischen Mahlstroms, mitten in der Nabelschnur zwischen den
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