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0691 - Sargasso des Alls

Titel: 0691 - Sargasso des Alls
Autoren: Unbekannt
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Flotte ist vor wenigen Minuten in den Linearraum eingetaucht. Versuch es in etwa drei Stunden wieder.
    Ich halte Kontakt mit den Erkundungsschiffen."
    „Gut. Bis dann!"
    Als der Bildschirm erlosch, rutschte Gucky auf das Bett zurück und konzentrierte sich erneut auf Zeus.
     
    *
     
    Toronar Kasom schreckte aus seinem leichten Schlummer hoch, als die nicht gesicherte Tür zu seiner Kabine mit ziemlichem Krach aufgestoßen wurde. Major Metron Kaschart kam schreckensbleich hereingestürzt.
    „Admiral... draußen! Das müssen Sie sehen!"
    Kasom stützte sich auf die Ellenbogen und sah Kaschart verwundert an.
    „Draußen ...? Was meinen Sie damit, Major?"
    „Im Linearraum, Admiral! Lauter goldene Fäden ...!"
    Kasom blickte nun sehr dienstlich drein.
    „Ich habe nichts gegen muntere Scherze, Major, aber das geht zu weit. Vergessen Sie nicht, daß wir einen schwierigen Auftrag vor uns haben und daß jeder von uns... was sagten Sie?
    Goldene Fäden? Im Linearraum?"
    „Richtig, Sir, goldene Fäden. Billionen von ihnen, und alle nur zwei bis drei Zentimeter lang. Sie haben den Flug der KERON bereits merklich verlangsamt."
    Kasom war mit einem Satz beim Interkom und verlangte eine Direktschaltung zum Panoramabildschirm der Kommandozentrale. Sekunden später sah er, daß Kaschart keinen Scherz gemacht hatte.
    Das gewohnte rötliche Schimmern des Linearraums wurde durch eine andere und bislang unbekannte Lichterscheinung überlagert und teilweise völlig verdeckt. Es handelte sich in der Tat um goldene Fäden, nicht stärker als ein Menschenhaar und höchstens dreißig Millimeter lang. Aber es mußten Myriaden von ihnen sein. Sie schienen die KERON zu verfolgen, denn sie blieben kaum zurück, obwohl das Schiff noch immer mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit flog.
    „Was ist das?" stieß Kasom ziemlich ratlos hervor. „Hier kann nichts existieren..."
    „Wir existieren auch im Linearraum", erinnerte ihn Kaschart.
    Kasom warf ihm einen wütenden Blick zu.
    Ja, stimmt schon, aber nur deshalb, weil wir eine entsprechende Technik besitzen. Sie wollen mir doch nicht weismachen, daß diese goldenen Würmer da draußen eine Technik haben? Was sagen die Wissenschaftler?"
    „Nichts, Admiral. Sie sind noch dabei, das Phänomen zu untersuchen. Mit dem Ergebnis ist nicht vor zwei oder drei Stunden zu rechnen. Es ist leider unmöglich, diese Goldfäden einzufangen, da wir uns im Linearraum aufhalten."
    Kasom holte tief Luft.
    „Dann tauchen wir eben jetzt schon in den Normalraum zurück!"
    „Davon würde ich abraten Sir, abgesehen von der Tatsache, daß die Programmierung das Rücktauchmanöver planmäßig in fünf Minuten einleitet. Wir würden die anderen Schiffe der Flotte nicht mehr wiederfinden, handelten wir unabhängig von ihnen."
    Kasom sah das natürlich ein. Die Flotte blieb nur dann zusammen, wenn das Rücktauchmanöver gleichzeitig erfolgte.
    Sonst konnte es geschehen, daß die Schiffe Lichtjahre voneinander entfernt im Normalraum rematerialisierten. Eine Funkverbindung im Linearraum und während der Flugetappe gab es nicht.
    „Gut, danke! Gehen wir in die Zentrale, Major."
    Dort herrschte eine unbeschreibliche Aufregung.
    Vor dem Panoramaschirm drängten sich die diensthabenden Offiziere und Mannschaften, soweit sie an den Kontrollen entbehrlich waren. Als Kasom erschien, machten sie ihm bereitwillig Platz, so daß er und Kaschart ihre Sessel erreichen und sich setzen konnten.
    Der Ertruser sagte nichts. Stumm starrte er auf den Schirm und versuchte, eine Erklärung für das zu finden, was er sah. Aber er fand weder eine Erklärung noch eine Parallele. Er konnte sich nicht erinnern, daß jemals in der Geschichte Terras ein solches Phänomen überhaupt Erwähnung gefunden hatte.
    „Rücktauchmanöver in sechzig Sekunden", flüsterte Kaschart ihm zu. „Vielleicht verschwindet der Spuk dann..."
    Es war in der Tat wie ein Spuk, aber ein sehr handfester.
    Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sich die Lineargeschwindigkeit der KERON merklich verlangsamt hatte.
    Die Halbraumspürgeräte zeigten an, daß es den übrigen Schiffen der Flotte ebenso erging. Das hatte zumindest den Vorteil, daß sie die ursprüngliche Formation beibehielten.
    Dann - der Normalraum!
    Das rötliche Leuchten der Grenzzone erlosch, aber das goldene Flimmern blieb. Durch es hindurch waren wieder die anderen Schiffe zu sehen, wenn auch nur undeutlich und verschwommen.
    Es war ein phantastischer Anblick, so als schwämmen sie alle unter
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