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0690 - Leilas Totenzauber

0690 - Leilas Totenzauber

Titel: 0690 - Leilas Totenzauber
Autoren: Jason Dark
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sein, sein schweres Schwert zu heben. Aber er bekam Hilfe!
    Lautlos rollte die Kugel heran, angestoßen von einer geisterhaften Gestalt, die über ihr schwebte und sie ebenfalls mit den feinen, durchscheinenden Händen berührte.
    Es war Leila als Totenfrau.
    Und die Kugel schloß sich um Afrit, weil sie ihn in Sicherheit bringen wollte.
    Ahmet aber war wie von Sinnen. Er mußte seinen Auftrag ausführen, sonst würde er sein Leben verlieren. Um ihn herum war es eiskalt geworden. Er dachte daran, daß der Tod so kalt sein konnte, das war ein Gruß aus einer fremden, unheimlichen Welt, und er war gleichzeitig eine Warnung.
    Ahmet wollte zurück.
    Zu spät für ihn, denn die Kugel war schneller.
    Sie glitt auf ihn zu, noch eine lautlose Drehung - und hatte ihn gefangen.
    Er war praktisch hineingestolpert. Die Kälte blieb. Er sah Afrit dicht vor sich und über dem Dach der Kugel das gnadenlose Gesicht der Totenfrau.
    Da wußte er, daß er seinen Auftrag nie mehr würde durchführen können…
    ***
    Wieviel Zeit mir blieb, um dem Schlangenkörper zu entwischen, wußte ich nicht. Es kam auf jeden Moment an, und ich driftete meinen Körper nach rechts.
    Dabei hatte ich den Arm ausgestreckt. Mit der Hand schlug ich gegen den kleinen Tisch, riß ihn um, und er fiel zu meinem Glück dabei so, daß die Schlange ihn als Beute erwischte und nicht mich.
    Ich hörte zwei Schüsse, achtete nicht darauf, sondern kroch auf dem Boden weiter, denn meine Waffen waren bei dem Fall des Tisches aus der Lade gerutscht.
    Sogar die kleine Lampe lag neben ihnen. Ich riß die Beretta hoch, den Dolch ließ ich noch liegen, rollte weiter und gab mir den nötigen Schwung, um auf die Füße zu kommen.
    Jemand zerrte mich zusätzlich hoch. Ich drehte in der Bewegung den Kopf und sah in Sukos Gesicht.
    »Kommst du vom Himmel?«
    »So ähnlich.« Jane hatte die Antwort gegeben. Sie hielt sich im Hintergrund der kleinen Bühne auf.
    Suko zerrte mich zurück, denn das war auch gut so, weil die Schlangen ihren Auftrag nicht vergessen hatten. Leila hatte ihnen gesagt, was sie tun mußten, und sie würden sich von nichts auf der Welt davon abhalten lassen.
    Es war eine seltsame Konstellation. Zwischen ihnen stand Leila mit verzerrtem Gesicht. Zusammen mit den Tieren bewegte sie sich voran, aber wir sahen sie noch einmal auf der anderen Seite der Bühne, wo es dunkler war.
    Dort schwebte sie als Geistwesen, hatte die Arme durchgedrückt und berührte mit ihren feinstofflichen Händen die Kugel, die ich ebenfalls kannte.
    Es war dieselbe, die mir im Garten begegnet war. In ihr steckte der Afrit. In seiner Brust befand sich ein Einschußloch, in der rechten Schulter ebenfalls. Das Schwert hatte er nicht erhoben.
    In der Kugel befand sich noch Ahmet, dessen Name Jane Collins flüsternd aussprach.
    »Versteht ihr das?« fragte ich.
    »So ungefähr.« Ich grinste Suko an. »Dann kannst du mir ja auch verraten, wer am gefährlichsten ist.«
    »Für uns die Schlangen!« erwiderte er trocken.
    Damit hatte er recht. Die beiden Tiere gehorchten ihrer Herrin, die sie mit zischenden Lauten und entsprechenden Armbewegungen antrieb. Beide waren sicherlich mehr als vier Meter lang, und ich sah, wie sie einen Kreis bildeten, um uns in die Zange zu nehmen.
    Ich hob die Beretta.
    Leila schaute in die Mündung. Einen Moment später hörte sie meine Stimme. »Wenn du die Schlangen nicht stoppst, schieße ich!«
    Sie tat so, als hätte sie nichts gehört und zwang mich zu einem Schuß. Die Kugel erwischte nicht sie, sondern drang eine Handbreite vor ihren Zehenspitzen in den Boden.
    Leila erschreckte sich.
    »Die nächste trifft!«
    »Was willst du?«
    »Die Schlangen sollen sich zurückziehen. Laß sie wieder in ihr Gefängnis. Oder willst du, daß sie eingehen?«
    »Nein!«
    »Dann los!«
    »Du kannst mich nicht töten. Es gibt mich zweimal. Schau hinter mich, da siehst du mich als Totengeist. Man hat meinen Körper gequält und dann vernichtet, aber den Geist konnte man nicht umbringen. Er hat einen neuen Körper, nämlich mich, gefunden und sich mit Afrit verbündet. Mein Geist ist ausgetreten, die Totenfrau…«
    »Hat nichts mehr zu melden!« Ich wollte mich beeilen, denn ich sah, daß sich Afrit wieder erholte.
    Die beiden Schußwunden hatte er weggesteckt wie nichts.
    Leila stellte fest, daß es mir ernst war mit meinen Vorsätzen. Deshalb nickte sie und drehte sich gleichzeitig um. Durch ein bestimmtes Zischen gab sie den Schlangen zu verstehen, daß diese sich
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