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0690 - Leilas Totenzauber

0690 - Leilas Totenzauber

Titel: 0690 - Leilas Totenzauber
Autoren: Jason Dark
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bringen. Ich konnte mich nirgendwo festhalten, rollte auf den Rücken und sah die Frau über mir.
    Ihr sonst so glattes Gesicht war zu einer bösen Fratze geworden. In den Augen stand zu lesen, daß sie meinen Tod wollte. Die Lippen sahen aus wie ein verschobenes und verzerrtes Stück Gummi.
    Ihre Hände fuhren über meine Brust, aber nicht, um mich zu streicheln, sie hieb die Fingernägel in meine Kleidung und kam auch durch, so daß ich sie wie Messerspitzen auf meiner Haut spürte.
    Ich trat zu.
    Sie keuchte, ihr Körper flog in die Höhe, aber er fiel nicht zur Seite.
    Trotzdem konnte ich an der Gestalt vorbeischauen und erkannte im Bruchteil einer Sekunde, daß etwas dabei war, sich zu verändern. Die beiden Schlangen krochen an der Innenwand des Gefängnisses hoch und waren dabei, es zu verlassen.
    Sie wollten Leila helfen, sie war ihre Herrin, und sie schien keine Schmerzen zu spüren, denn sie griff mich weiterhin mit beiden Händen an.
    Daß im Zuschauerraum eine Panik ausbrach, bekam ich - wenn überhaupt - nur am Rande mit. Für mich war es wichtig, Leila auszuschalten, und ich schleuderte sie plötzlich hoch.
    Damit hatte sie auf keinen Fall gerechnet. Sie griff ins Leere, als sie sich über dem Boden befand, ich erwischte sie noch mit einem Tritt in die Seite, dann prallte sie auf, was weh getan haben mußte, denn aus ihrem Mund löste sich ein Schrei.
    Ich hetzte auf den Tisch mit der aufgezogenen Lade zu. Ich mußte die Waffe einfach haben.
    Aber da waren noch die Schlangen. Eine hatte das Terrarium bereits verlassen. Sehr rasch wand sie sich über den Boden und wurde lang und länger.
    Leilas Triumphgeschrei warnte mich.
    Ich drehte den Kopf.
    Da richtete sich die Schlange auf. Sie wollte sich um meine Hüfte pressen, um mir die Knochen zu brechen…
    ***
    Jane Collins wollte auf die Bühne huschen und dabei denselben Weg wie die beiden Iraker nehmen, aber Suko war schneller und zerrte sie hastig zurück.
    »Nein, nicht!«
    »Aber…«
    »Wir müssen zu John!«
    Der Freund war für die beiden wichtiger. Um Afrit sollten sich die Iraker kümmern.
    Sie hatten beinahe zugleich die Bühne erreicht. Einer zerrte den Hammer aus der Tasche. Nägel fielen mit und landeten klirrend am Boden. Die meisten der Zuschauer wußten nicht, was sich auf der kleinen Bühne anbahnte. Sie spürten allerdings, daß es besser für sie sein würde, wenn sie verschwanden.
    Alle rasten zum Ausgang hin, wo ein Gedränge entstand, dem keiner entwischen konnte.
    Afrit fuhr herum.
    Es war eine blitzartige Geste, so schnell, daß Ahmet nicht einmal hatte schießen können.
    Das Schwert machte die Bewegung mit.
    Es erwischte Ahmets Freund, der in die Hocke gegangen war, um einen Nagel in den Boden zu schlagen. Er hielt ihn fest, seinen Revolver hatte er zur Seite gelegt, mit der rechten Hand holte er aus, um den Hammer auf den Nagelkopf zu schlagen.
    Das Schwert sah er nicht. Es erwischte ihn, bevor er noch den ersten Schlag hatte führen können.
    Sein Brüllen jagte nur für einen Moment durch den Raum, dann brach er blutüberströmt zusammen, denn die Klinge hatte ihn mit ihrer gesamten Länge erwischt.
    Sein Körper zuckte noch einmal, dann brach sein Blick, und er lag regungslos.
    Vorbei…
    Ahmet verstand die Welt nicht mehr. Er hatte hingeschaut und hielt sich einfach zu nahe am Geschehen auf, um den Blick abwenden zu können. Ihm schoß durch den Kopf, daß sie möglicherweise einen Fehler begangen und Afrit unterschätzt hatten. Der war eiskalt und führte seinen Auftrag mit einer gnadenlosen Konsequenz durch.
    Wieder drehte er sich.
    Das Schwert machte die Bewegung mit. Einige Blutstropfen spritzten von der Klinge und erwischten Ahmet. Der wußte, daß ihm kaum eine Chance blieb.
    Die Waffe in seiner Hand war doppelt so schwer geworden. Sie zitterte. Die Mündung zeigte öfter zu Boden als auf ein Ziel.
    Wieder holte Afrit aus.
    Da schoß er.
    Eine blasse tödliche Blume blühte vor der Mündung. Die Kugel war auf die breite Brust des Kämpfers gezielt, und sie erwischte ihn auch dort. Wie von einem Hammerschlag getrieben, kippte der Krieger zurück. Es sah so aus, als würde er fallen, aber es gelang ihm irgendwie, noch auf den Beinen zu bleiben.
    Er taumelte zurück. Das Geschoß hatte eine Wunde gerissen, und Ahmet ging ihm nach.
    Wieder feuerte er.
    Diesmal jagte die Kugel in die rechte Schulter, weil er die Waffe etwas verzogen hatte. Eine schwere Verletzung war zurückgeblieben, Afrit würde kaum mehr in der Lage
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