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0685 - Planet in Angst

Titel: 0685 - Planet in Angst
Autoren: Unbekannt
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Nordens zu lösen.
    Dann rollten die drei Fahrzeuge in die Eiswüste hinaus.
    Die Temperaturen waren weiter gefallen. Der Nordwind hatte seine Wirkung getan.
    „Emper Had", rief Seem Allag, der am Steuer des Sammlers saß. „Bei dieser Kälte würde ich nicht mehr nach draußen gehen.
    Ich würde auf das beste Stück Fleisch verzichten."
    Das Land fiel nach Norden hin ab. Der Wind hatte das Eis weitgehend vom Schnee befreit, so daß sich den Sammlern eine spiegelglatte Schräge bot. Wie gefährlich sie war, zeigte sich, als plötzlich einer der hinteren Fahrzeuge am ersten Sammler vorbeirutschte. Es glitt auf eine Eisspalte zu. Die Ketten packten nicht genügend zu. Erst als sie gegen einen Eishöcker prallten, griffen sie ins Eis und beendeten die beängstigende Fahrt. Dieser Zwischenfall veranlaßte Layzot zu einem scharfen Verweis an den Piloten des anderen Sammlers und zu dem Befehl an Seem Allag, noch vorsichtiger zu fahren. Im Kriechgang überwand Allag besonders gefährliche Stellen, und er beschleunigte erst, als nur noch eine geringe Neigung bestand.
    Die Fahrt verlief in den ersten Stunden eintönig. Nur selten erschienen Tiere in der Nähe der Sammler. Es gab ohnehin keine umfangreiche Fauna auf dem Eis.
    Seem Allag berichtete von seinen Arbeiten in der submarinen Forschungsstadt Anarik, die tief unter dem ewigen Eis lag. Dort waren umfangreiche Forschungs- und Aufzuchtprogramme angelaufen, mit denen man versuchte, den Fischreichtum der Meere zu vergrößern.
    Keek Arkark und der ihm beigeordnete Offizier Kollek Beyrik diskutierten ausgiebig über die Notwendigkeit, die Städte im Eis noch mehr gegen Angriffe aus dem Raum abzusichern. Sie waren fest davon überzeugt, daß Stiemond mit einem solchen Angriff rechnen mußte. Seem Allag fühlte sich einige Male herausgefordert, in das Gespräch einzugreifen, doch er beherrschte sich. Am Nachmittag erreichten sie die erste Eisbarriere. Eisschollen von beträchtlicher Größe hatten sich hoch aufgeschichtet. Keek Arkark setzte sich neben Seem Allag und feuerte eine Thermitgranate ab. Das Geschoß bohrte sich in die Eismassen und brannte unter ständig steigender Hitzeentwicklung ab. Dampfwolken hüllten die Barriere ein. Als sie sich verzogen, gähnte ein großes Loch im Eis. Arkark feuerte ein zweites Geschoß ab, und danach konnten, die Sammler in die Eismassen eindringen.
    Jetzt kam die Expedition nur noch langsam voran. Schritt für Schritt arbeitete sie sich vor, ständig von herabrutschenden Eisbrocken bedroht. Arkark schuf mit Thermitladungen freie Lücken, bis sie endlich in ein Eistal gerieten, in dem der Untergrund ebener war. Als die Dunkelheit sich herabsenkte, übernahm Kollek Beyrik das Steuer. Er riskierte mehr als Allag, bis Layzot ihm befahl, vorsichtiger zu fahren.
    Layzot schaltete das Fernsehgerät ein. Aus Quarrisch wurde eine politische Diskussion übetragen. Einige maßgebliche Politiker von Stiemond führten ein lebhaftes Streitgespräch über die Frage, ob Stiemond sich lediglich auf Verteidigungsmaßnahmen beschränken oder den Anregungen der Aggressiven folgen sollte.
    Der Überfall der Rasierten auf die drei Sammler war offensichtlich der Anlaß zu dieser Veranstaltung gewesen.
    Die Regierungsvertreter verteidigten ihren Standpunkt der absoluten Zurückhaltung.
    „Diese Narren", sagte Keek Arkark aufgebracht. „Sie reden in aller Öffentlichkeit über diese Dinge."
    „Warum sollten sie es nicht tun?" fragte Seem Allag.
    „Das ist typisch für euch weltfremden Laborkriecher", entgegnete der Offizier verächtlich. „Ihr könnt nicht über eure Glasgefäße hinaussehen. Dazu reicht es nicht."
    „Danke für das Kompliment", erwiderte der Assistent. „Layzot freut sich sicherlich."
    „Ihn habe ich doch nicht gemeint", sagte Arkark bestürzt.
    „Nun erklären Sie mir schon, was Ihnen an der Diskussion nicht paßt."
    „Sie wird im Fernsehen übertragen", sagte Arkark. „Das bedeutet, daß unsere Feinde mithören können. Sie können die Sendung ebenso empfangen wie wir auch. Sie wissen also genau, was wir denken, was wir planen. Dümmer kann man sich kaum verhalten."
    „Sie haben nicht völlig unrecht", gab Seem Allag zu. „Auf diese Weise provozieren wir geradezu einen Angriff."
    „Das tun wir mit dieser Expedition auch", fügte Kollek Beyrik hinzu.
    „Übertreiben Sie nicht", sagte Seem Allag. „Die Sammler stellen für niemanden eine Gefahr dar. Außerdem steht noch lange nicht fest, daß das Tal im Norden mit unseren
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