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0685 - Planet in Angst

Titel: 0685 - Planet in Angst
Autoren: Unbekannt
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„Sein Schicksal ist ihm gleichgültig. Er glaubt nicht mehr daran, daß er die anderen Ploohns benachrichtigen kann. Die Situation wird ihm zu gefährlich. Er will nicht, daß wir etwas erfahren."
    „Will er sich töten?"
    „Ich glaube-ja."
    Plötzlich begann das Insektenwesen zu sprechen: „Wir werden unser Ziel erreichen, ganz gleich, was ihr tut.
    Wir wissen, daß wir unser Ziel erreichen werden. Niemand kann das verhindern."
    Er zuckte zusammen, als werde er von einem elektrischen Strom getroffen. Die bizarre Gestalt bäumte sich auf. Die Arme entglitten der psychokinetischen Kontrolle des Ilts, und dann sackte der Ploohn langsam auf den Boden. Der Glanz seiner Facettenaugen erlosch. Es war vorbei. Er starb mder Überzeugung, nichts verraten zu haben, was den Terranern nützen konnte.
    Roi Danton erhob sich. Er war weder enttäuscht, noch zufrieden. Ihm war von Anfang an klar gewesen, daß er keine Fülle von Informationen erhalten würde. Dennoch hatte sich das Bild geklärt. Man wußte wesentlich mehr über die Situation im Energieschlauch zwischen den beiden Galaxien.
    Ras Tschubai kam ihm entgegen.
    „Verstehen Sie das?" fragte er. „Die Phäbäer haben die Korvette, die wir zurückgelassen haben, mit Raketen beschossen und zum Teil beschädigt. Mein Funkspruch mit der Bitte, sich nicht selbst zu schaden, blieb zunächst unbeantwortet. Dann teilte mir ein anonymer Phäbäer mit, man wünsche uns nicht mehr auf Stiemond zu sehen. Es sei auch nicht erwünscht, daß wir noch einmal Verbindung mit Seem Allag aufnehmen."
    Der Teleporter schüttelte den Kopf.
    „Sie sollten doch eigentlich begriffen haben, daß Ihre Angst vor allem, was aus dem All kommt, maßlos übertrieben ist. Warum glauben sie Seem Allag nicht?"
    „Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten, Ras", erwiderte Danton. „Vielleicht reicht ihre Phantasie nicht aus, sich das vorzustellen, was Seem Allag in den letzten Tagen alles gesehen hat? Für ein Wesen, das niemals zuvor andere Intelligenzwesen getroffen hat, war das schon allerhand."
    „Bleiben wir noch hier?"
    „Nein. Wir machen uns auf den Heimflug. Perry wartet auf Nachrichten und Ergebnisse. Die Phäbäer werden schon noch begreifen, daß sie sich vor der Korvette nicht zu fürchten brauchen. Hoffentlich haben sie bis dahin nicht alles zerschlagen."
    „Es täte mir leid um sie. Ich gestehe, daß sie mir recht sympathisch sind."
    Die beiden Männer verließen die Korvette und betraten den Hangar der MARCO POLO.
    Seem aAllag blickte den Männern hoffnungsvoll entgegen, die zu ihm in die Haftkabine kamen.
    „Nun? Haben Sie sich davon überzeugen können, daß das Raumschiff der Terraner keine Gefahr für uns darstellt?" fragteer.
    Der Hohe Achmil sah ihm forschend in die Augen.
    „Wir haben es mit Raketen zerschossen und zum Teil zerstört.
    Es erfolgte keine Gegenraktion."
    „Was haben Sie denn erwartet?" schrie der Biologe.
    Einer der Polizisten hielt eine Spritze mit einer grünlichen Flüssigkeit in der Hand. Baignol.
    „Wir wollen jetzt die Wahrheit wissen", erklärte Achmil. „Bevor wir noch ein Risiko eingehen, sollen Sie uns noch einmal alles erzählen, was Sie wissen. Aber Sie sollen die Wahrheit sagen."
    Seem Allag lehnte den Kopf in den Nacken zurück und atmete tief durch.
    „Tun Sie, was Sie nicht lassen können", sagte er. „Ich habe erlebt, was ich erleben konnte. Jetzt ist es nicht mehr zu früh für die warmen Wiesen."
    Er spürte den Stich der Nadel, der den Tod bedeutete, und begann zu sprechen. Triumphierend beobachtete er den Hohen Achmil, dem er mit seinen Worten eine empfindliche Niederlage beibrachte. Sein Tod bedeutete den Sieg über die Dummheit und die Engstirnigkeit, den Sieg über die Angst vor allen Freunden aus dem All. Dies war die Stunde der Niederlage für den Hohen Achmil. Sie war für ihn viel bitterer als für ihn, der das Baignol bereits in seinen Adern spürte.
    Seem Allag sah dem Ende gefaßt und ruhig entgegen.
     
    ENDE
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