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0685 - Planet in Angst

Titel: 0685 - Planet in Angst
Autoren: Unbekannt
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einer anderen Welt.
    Sie waren flach und schwer, und es sah aus, als krallten sie sich mit ihren Ketten geradezu an den Boden. Layot erfaßte ein gewisser Stolz, als er die Sammler auf den Lift zufahren sah.
    Diese kompakten Maschinen waren unter seiner Mitwirkung entstanden.
    „Reelahg", sagte ein junger Mann zu ihm, den er vorher nicht bemerkt hatte. „Ich dachte Emper Had wolle mich zu den warmen Wiesen führen, als ich hörte, was geschehen ist. Sind die Sammler in Ordnung? Bist du verletzt?"
    Layzot erhob sich von der Bank, auf die er sich gesetzt hatte.
    „Seem - ich freue mich, daß du pünktlich bist." Er schnaubte hörbar durch die Nase, um seinen Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen. „Ich hätte dich gebraucht."
    „Es ging nicht schneller, Reelahg." Der wissenschaftliche Assistent des Biologen war kleiner als Layzot. Sein Haarkleid war weiß-gelblich, und das war ein unübersehbares Zeichen dafür, daß Seem Allag noch sehr jung war. Viele Kollegen und Berater Layzots hielten Seem Allag für zu jung, doch für den Wissenschaftler zählten nur die Fähigkeiten Allags. Die Farbe seines Pelzes war ihm egal. Was nützte ihm ein rostroter Assistent, der keine entsprechenden wissenschaftlichen Leistungen erbrachte? Bei dieser Expedition brauchte er Männer, auf die er sich voll verlassen konnte. Und einen besseren als Seem Allag hatte er nicht gefunden.
    Zwei Ingenieure kamen zu ihm und meldeten ihm, daß die Sammler abfahrbereit waren. Layot hob beide Hände und zeigte die unbehaarten Innenseiten.
    „Also los, Männer, dann wollen wir nicht länger warten. Der Tag ist kurz, und der Weg zur Station Extrem Iist weit!"
    Layzot ging der Gruppe zum Lift voran. Lautlos schloß sich das Schott hinter ihnen. Die Luft in der Kabine war kühler als in der Halle. Ruckfrei lief die Kabine an und beschleunigte scharf. Fast eine Minute später verzögerte er entsprechend heftig.
    Reelahg Layzot bestieg dem Sammler lals erster. Seem Allag folgte ihm und nahm auf dem Sitz des Piloten Platz. Die Ingenieure und die anderen Wissenschaftler, die zum Team Layzots gehörten, kletterten in Sammler II und III. Über Funk gaben sie Layzot Bescheid, als alles abfahrbereit war.
    „Dann los", sagte der Biologe laut. Die Kerntriebwerke der Fahrzeuge sprangen röhrend an. Seem Allag legte seine Hand auf eine grüne Taste. Im gleichen Augenblick begannen die Heißluftstrahler vor den Außenschotten zu arbeiten. Das erste Schott glitt langsam zur Seite. Eine mit Schnee und Reif bedeckte Bahn von zwanzig Schritten Länge öffnete sich vor ihnen.
    Layzot gab das Kommando, Seem Allag fuhr los.
    Knirschend fraßen sich die Ketten voran. Das nächste Schott schob sich zur Seite, und der Blick der Männer fiel auf eine grünschimmernde Eiswand von unabsehbarer Dicke. Aus vierundzwanzig Strahlern fauchte heiße Luft gegen das Eis und schmolz es rasend schnell weg. Das Schmelzwasser versickerte in eisfreien Abwässerschächten. Irgendwo weit unter ihnen würde es in die Behälter der städtischen Wasserversorgung laufen.
    Die Wissenschaftler warteten. Der Gang verlängerte sich Schritt für Schritt. Ein Tunnel entstand, der immer heller wurde, bis er schließlich aufbrach.
    Die Wissenschaftler blickten sich an. Seem Allag schnaufte hörbar durch die Nase. Der Motor brüllte auf. Der Sammler rollte ins Freie. Ein eisiger Wind fauchte ihm entgegen. Er trieb dichte Schneefelder vor sich her, so daß die nach Norden abfallende Ebene nur zum Teil überschaubar war.
    Als der Assistent Sammler Inach Norden lenkte, blickte Layzot auf das Außenthermometer. Er pfiff durch die Zähne.
    „Eiskalt", sagte er. „Heute wäre es mir doch zu ungemütlich draußen."
    „Die Temperaturen fallen noch", erwiderte Allag. Er fuhr die Gänge hoch und trieb das Fahrzeug voran. In schneller Fahrt ging es über die Eisfelder. Die Männer glaubten, die schneidende Kälte durch die beschlagsfreien Fenster spüren zu können. Sie alle waren von der Natur mit einem Pelz- und Fettschutz ausgestattet worden, der es ihnen ohne weiteres ermöglicht hätte, im Freien zu leben. Die Kleidung, die sie trugen, bot nur einen gewissen Schutz gegen den Wind, wirkte sonst aber kaum isolierend.
    Reelahg Layzot blickte zurück. Die beiden anderen Sammler folgten in Abständen von jeweils fünfzig Schritten. Auch sie arbeiteten sich mühelos durch die arktische Landschaft voran.
    „Ich wünschte, wir brauchten nicht erst nach Extrem", sagte Layzot. „Mir wäre viel lieber, wir
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