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0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria
Autoren: Unbekannt
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Was ging uns ohne ihre Fülle alles verloren?"
    Powlor Ortokur blickte etwas ratlos drein, dann schaute er auf seinen Armband-Chronographen und meinte: „Vor zwei Minuten haben Theln-bourg und Conschex angerufen. Ich denke, wir sollten sie nicht länger warten lassen."
    „Sie meinen, sie könnten ungeduldig werden?" erkundigte sich Atlan mit hintergründigem Lächeln.
    „Sie sind Wissenschaftler und sollten eigentlich in der Lage sein, ein Gefühl wie Ungeduld erst gar nicht aufkommen zu lassen, Lordadmiral'', erwiderte Ortokur. „Mein Hinweis bezog sich darauf, daß wir keine Zeit unnütz vergeuden sollten, denn alles bewegt sich weiter, ob wir die Zeit rational nützen oder nicht."
    „Diesmal muß ich Ihnen recht geben", sagte der Arkonide.
    „Gehen wir also!"
    Wenig später hatten alle fünf Personen in der Kommunikationshalle der Hauptpositronik Platz genommen.
    Nachdem Atlan den beiden Transmitterspezialisten auffordernd zugenickt hatte, ergriff Thelnbourg das Wort.
    „Unsere Berechnungen haben uns zu dem Schluß geführt, daß der irreparable Schaltfehler des Sonnentransmitters weniger an den technischen Schaltungen liegt, sondern wahrscheinlich eher an einer hyperenergetischen Instabilität des gesamten Fünfeck-Sonnensystems. Wahrscheinlich überlappen sich bei Aktivierung des Transmitters verschiedene dimensional übergeordnete und differenzierte Kraftfelder, wodurch der hyperenergetische Energiehaushalt der fünf Sonnen einen Bruch erfährt."
    Er lachte, scheinbar unmotiviert, was Atlah und die beiden Oxtorner verwirrte. Sein Mitarbeiter Esto Conschex grinste nur darüber. Er kannte Thelnbourg lange genug, um zu wissen, daß er nur lachte, weil ihm plötzlich etwas eingefallen war, das er sich in seiner Phantasie ausmalte.
    „Was ist daran so heiter, Professor Thelnbourg?" erkundigte sich Powlor Ortokur verwirrt. „Ich kann jedenfalls nichts erkennen, was das ohnehin unsinnige Gefühl der Belustigung weckt."
    Conschex grinste stärker.
    „Das gleiche wie Sie würde ein Stein sagen, wenn er sprechen könnte", spottete er.
    „Da Sprache nur eine Ausdrucksform des Denkens ist, müßten wir, um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, Dr. Conschex, voraussetzen, daß ein Stein denken kann", sagte Ortokur.
    „Woraus sich die Frage ergäbe, womit denn ein Stein denken sollte. Könnten Sie dazu eine Theorie vortragen?"
    „Ach, lassen Sie uns in Ruhe mit Ihren Pedanterien, Spezialist Ortokur!" brauste Conschex auf. „Sie haben genau so wenig Gefühl wie ein toter Stein!"
    Ortokur blickte den Wissenschaftler verwundert an, dann hob er die rechte Hand und erklärte: „Es ist ein fundamentaler Irrtum, zu glauben, Steine wären tot.
    Es gibt keine tote Materie, und ..."
    „Bitte!" warf Lordadmiral Atlan mit schneidender Stimme ein.
    „Wir sind nicht hier, um Debatten über das Gefühlsleben von Steinen zu führen, sondern um uns die Vorschläge von Professor Thelnbourg und Dr. Conschex anzuhören."
    Er nickte Thelnbourg zu.
    „Bitte, machen Sie weiter, Professor!"
    Thelnbourg räusperte sich.
    „Ich hatte versucht zu erklären, daß die Fehlleitung des Sonnentransmitters in erster Linie auf einer hyperenergetischen Instabilität des gesamten Fünfeck-Sonnensystems beruht", sagte er. „Das führte dazu, daß die zweiundzwanzigtausend lemurischen Schiffe niemals im Zielgebiet ankamen.
    Da aber in diesem Universum nichts verlorengehen kann, müssen die Schiffe entweder als energetische Strukturen im Hyperraum geblieben sein - oder sie rematerialisierten in so großer Entfernung von hier, daß sie weder aus eigener Kraft den Rückflug schafften noch von Suchschiffen gefunden werden konnten."
    Er nickte seinem Partner zu.
    Conschex fuhr mit den Fingerspitzen über eine Reihe von Schaltsensoren. Auf der Videowand der Hauptpositronik leuchteten Formelgruppen auf.
    „Das sind die Berechnungen, die uns zu dem Schluß führten, daß der Vorgang, der zum Verschwinden der lemurischen Schiffe führte, jederzeit rekapitulierbar ist", erklärte er. „Wenn wir also einen Körper mit ausreichend großer Masse - ungefähr in der Größenordnung eines Superschlachtschiffs - vom Gercksvira-Transmitter abstrahlen lassen, besteht die Möglichkeit, daß die Strukturtaster unseres Schiffes den Rematerialisierungs- und Wieder-eintauchungsort einpeilen, wodurch sich die Koordinaten bestimmen ließen."
    Er strich sich über seinen Bart, der zweigeteilt und geflochten bis zur Gürtellinie reichte.
    „Es ist natürlich nur eine
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