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0681 - In Satans Zeichen

0681 - In Satans Zeichen

Titel: 0681 - In Satans Zeichen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überzustreifen.
    Ted ging zur Hausbar. »Sherry? Gin? Wodka-Martini?«
    »Geschüttelt, nicht gerührt«, grinste Nicole.
    »Einen Cadenhead's Islay«, verlangte Carlotta.
    Nicole schluckte. »So was hast du vorrätig und versteckst es vor deinen Freunden? Schurke, elendiglicher! Vergiss den Wodka-Martini. Ich will auch einen…«
    »Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr«, seufzte Ewigk. Er füllte drei Gläser und kam damit zu der Sitzgruppe. Nicole nahm das Glas entgegen und schnupperte ganz vorsichtig und andächtig.
    »Das ist ja unbezahlbar«, stellte sie fest. »Eigentlich viel zu schade zum trinken. Wo hast du diese Rarität her?«
    »Direkt aus Schottland importiert«, sagte Ted. »War ein Tip von Doc Diedrichsen. Woher kennst du dieses edle Gesöff?«
    Nicole Duval lachte leise auf. »Auch von Doc Diedrichsen«, gestand sie. »Aber Zamorra und ich hatten noch keine Zeit, uns ein paar Fässchen reservieren zu lassen.«
    »Fässchen«, ächzte Ewigk. »Größenwahn, lass nach! Arme Teufel wie ich sind schon froh, wenn sie sich ein Fläschchen leisten können!«
    Nicole grinste. Ted und ›armer Teufel‹ Der ›Geisterreporter‹ hatte ein paar Millionen Euro auf dem Konto. Verdammt schwer erarbeitetes Geld. Oft genug hatte er sich dafür in Lebensgefahr begeben. Damals war er mit seinen Reportagen der shooting star der Branche gewesen, und heute noch wurden ›Ted Ewigk-Meldungen‹ besonders präsentiert und honoriert. Er war gerade mal 25 gewesen, als er seine erste Million auf dem Konto hatte und sich seine Jobs selbst aussuchen konnte. Er war gut, er war erfolgreich, und er hatte Glück. Jetzt, Mitte 40, selektierte er noch sorgfältiger und machte nur noch sehr selten Reportagen. Er war der Ansicht, genug Geld verdient zu haben und überließ das weite Feld lieber den weniger begünstigten Kollegen.
    Nicole Duval nippte vorsichtig an dem Whisky, der Rauch und Holzkohle mehr als deutlich schmecken ließ und am besten zu genießen war, wenn man dabei ein Pfeifchen mit erlesenem Tabak rauchte. Wahrhaftig hatte Ted sich eine Pfeife gestopft und sog genießerisch daran. »Möchtest du auch?«, fragte er und bot die Pfeife Nicole an.
    Sie fühlte sich nicht als der Typ dafür und lehnte ab. »Seit wann überhaupt rauchst du, Ted?«, wollte sie wissen.
    »Eigentlich gar nicht. Aber bei ganz bestimmten Gelegenheiten wie dieser… versuch’s mal zu dem Whisky. Du wirst staunen, wie erstklassig das harmoniert.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Ist nichts für mich. Überhaupt, störe ich euch auch wirklich nicht? ’Tschuldigung… hätte mich wohl besser telefonisch angemeldet…«
    Durch die Teleport-Funktion der Regenbogenblumen, die es sowohl im Château Montagne im Loire-Tal wie auch in Ted Ewigks Villa in Rom gab, war es kein Problem, mal eben zu den Freunden 'rüberzugehen. Das hatte sich so eingespielt. Gut 800 km Luftlinie schrumpften so zu ›Nachbarschaftsbesuchen von Zaun zu Zaun‹.
    »Wir waren gerade fertig«, vermerkte die schwarzhaarige Carlotta trocken. »Außerdem habe ich doch selbst um Unterstützung gebeten. Dachte nur nicht, dass ihr so früh auftaucht…«
    »Pardon…«
    Ted Ewigk winkte ab. »Für Freunde ist es immer die richtige Zeit. Kommt Zamorra später?«
    »Zamorra kommt diesmal überhaupt nicht«, erwiderte Nicole. »Der ist gerade wieder 'rüber nach Florida. Wegen Robert Tendyke.«
    »Der Totgeglaubte, der als ›Ty Seneca‹ wieder auftauchte«, sagte Ted. [1]
    Sie nickte. »Da gibt es ein paar kleine Probleme, bei denen Zamorra helfen will. Deshalb bin ich jetzt allein hier. Ich störe doch wirklich nicht?«
    Die nackte Carlotta grinste sie an. »Nur, falls du Ted in seiner Ansicht bestärkst, er müsse sich unbedingt mit dieser Sache befassen. Ich hab’s ihm nicht ausreden können.«
    »Ja, und damit sind wir schon beim Kern der Angelegenheit«, vermutete Nicole. »Diese Sache… was ist das für eine Sache?«
    Ted Ewigk sog an seiner Pfeife; ein für Nicole völlig ungewohnter Anblick. Zwischendurch trank er einen kleinen Schluck aus seinem Glas.
    »Jemand hat mir ein Fax zukommen lassen«, sagte Ted. »Er berichtet von einer Sekte von Teufelsanbetern, die ihrem Dämon Menschenopfer bringen. Der Dämon, meint er, soll den Verstand verloren haben. Das macht mich neugierig.«
    »Was bedeutet es?«, hakte Nicole nach. »Ein Dämon, der den Verstand verloren hat?«
    »Ich weiß es noch nicht«, gestand der Geisterreporter. »Carlotta will jedenfalls nicht, dass
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