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0673 - Die Jagd

0673 - Die Jagd

Titel: 0673 - Die Jagd
Autoren: Jason Dark
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dazu. Schau, du wirst bald so weit sein wie ich.« Sie drehte den Kopf und konzentrierte sich dabei auf einen bestimmten Gegenstand, die Maschinenpistole, die rechts von mir lag, sich bewegte und dabei meinen Fuß berührte.
    Ich war unter der Berührung zusammengezuckt und verfolgte mit staunenden Augen den unheimlichen Vorgang.
    Francine Joy beherrschte die Telekinese. Sie konnte Gegenstände allein durch ihre geistige Kraft bewegen, und sie schaffte so die Maschinenpistole nach draußen.
    Irgendwo klatschte die Waffe in den Schnee, für uns außer Reichweite. Dann nickte Francine. »Das war der erste Teil. Aber keine Sorge, es geht noch weiter.«
    »Wie soll…?«
    Sie drehte den kleinen Schlüssel, sodass er für einen Moment aufblitzte. »Ich werde euch jetzt trennen, ihm jedoch die Flammen schicken. Das Schattenfeuer soll ihn verzehren. Es stammt nicht von dieser Welt, es ist ganz woanders geboren, aber es steht mir zur Seite. Es sind die Seelen irgendwelcher Menschen, es setzt sich aus deren Albträumen zusammen, es sind die Halluzinationen des Teufels. Die Hölle hat das Feuer erschaffen, der Hölle kann niemand entkommen…«
    »Und ich soll leben?«
    »Ja, du bleibst an meiner Seite. Du gehörst nicht zu ihm. Ihr beide werdet wie Feuer und Wasser werden. Das kann ich nicht gutheißen. Gib jetzt genau Acht.«
    Als sie den kleinen Schlüssel anhob, um ihm dem Ziel entgegenzubringen, schaute mich Jane an.
    Es war kein letzter Blick, er zeigte mir, dass sie auf meiner Seite stand.
    Natürlich hatte ich alles gehört. Da ich jedoch an Jane gefesselt war, konnte ich nicht viel unternehmen. Ich musste mich zuvor diesem verdammten Terror beugen.
    Sie fand den schmalen Schlitz. Der Schlüssel verschwand darin, aber noch drehte sie ihn nicht herum.
    Sekunden verstrichen. Mir rann es nicht nur kalt den Nacken hinab. Da lösten sich Kälte- und Fieberschauer miteinander ab. Jane atmete sehr laut. Ich wusste nicht, was sie vorhatte, auch sie kannte meine Pläne nicht, aber ich würde mich dem Hexenfeuer entgegenstellen, das stand fest.
    Der Kreis aus Metall klickte auf. Nicht bei mir, sondern an Janes Handgelenk.
    Ihr Arm sank nach unten, sie schlüpfte aus der Fessel. Das genau war für mich das Zeichen. Ich drehte mich zur Seite, hinein in das Lachen der neuen Hexe, aber auch genau in die wandernden Feuer, die mich wie zuckende Arme umschlangen…
    ***
    Darauf hatte Suko gewartet. Auf ihn und auf seine verfluchten Messer, die schon so viel Unheil angerichtet hatten.
    Plötzlich war die Stille perfekt. Sämtliche Büglerinnen schienen nur auf diesen einen Moment gewartet zu haben. Sie hörten auf zu arbeiten, auch ihre Aufseherin tat nichts mehr, lehnte sich auf dem Stuhl zurück und beobachtete.
    »Komm her, Knife, ich habe dich erwartet.«
    Und Knife kam.
    Gleichzeitig auch zwei Frauen. Auf Knife hatte Suko nicht achten können. Sie griffen ihn von hinten an und packten zu wie Furien. Schreiend hielten sie ihn umklammert, engten seine Bewegung ein, sodass Knife alle Chancen hatte.
    Er flog herbei - und erwischte den ersten Tritt. Seine Hände konnte Suko nicht bewegen, er nahm stattdessen die Füße und rammte sie zugleich vor.
    Knife hatte schon schlagen wollen. Die vier verfluchten Messerspitzen jagten nach unten, aber sie verfingen sich nur im Stoff der Hose und ritzten die Haut in Schenkelhöhe. Danach geriet der Kerl ins Stolpern, fluchte und prellte gegen einen Tisch.
    Suko schleuderte die beiden Frauen von sich. Die Bewegung war sehr heftig, eine Waffe rutschte aus seinem Gürtel, er wollte nach der zweiten schnappen, als plötzlich Zähne in seinen Handrücken bissen. Ein junges Mädchen hatte sein Gebiss hineingeschlagen.
    Suko stieß sie weg, die Kleine fiel auf den Rücken und schrie wie am Spieß.
    Mit einem Sprung verschaffte sich Suko freie Bahn. Der Killer hatte sich wieder erholt. Weit holte Knife aus. Die Messer fuhren blitzend durch die Luft. Manchmal sahen die Klingen so aus, als wollten sie den Bügeldunst zerteilen.
    Obwohl die Mädchen hier auf seiner Seite standen, wurde Suko von keinem mehr angegriffen. Sie hatten Angst bekommen. Kreischend verschwanden sie in den engen Gängen zwischen den Tischen oder krochen geduckt darunter.
    Suko zerrte seine zweite Beutewaffe hervor und legte auf den Killer an. »Einen Schritt nur, dann schieße ich!«
    Knife lachte ihm ins Gesicht. Er ging trotzdem. Nicht nur den einen, sondern auch den Zweiten.
    Suko feuerte.
    Er hatte auf die rechte Schulter gehalten.
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