Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0673 - Die Jagd

0673 - Die Jagd

Titel: 0673 - Die Jagd
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Freundin.
    Dann schaute sie mich an. »So also sehen wir uns wieder, John Sinclair«, flüsterte sie, und der Klang ihrer Stimme verhieß nichts Gutes…
    ***
    Ich gab ihr keine Antwort. Allerdings wusste ich, dass wir auf verschiedenen Seiten standen. Sie würde es mir nie verzeihen, dass ich vor einigen Wochen eingegriffen hatte, als es um den Sarg-Designer und einen schrecklichen Mörder ging.
    Wir schauten uns an. Ich suchte in ihrem Blick nach irgendwelchen Vorhaben, doch die Augen lagen im Schatten verborgen und veränderten sich auch kaum, als sie es schaffte, durch die Feuer zu gehen, ohne dass ihr etwas geschah.
    Sie gab sich da sehr sicher, sie demonstrierte, dass die Schattenfeuer ihr gehorchten.
    Kaum hatte sie darin ihren Platz gefunden, da veränderten sie sich. Sie schlugen in die Höhe, leuchteten in einem hellen Rotgelb und wurden zu monströsen Geschöpfen. Die Flammen bestanden plötzlich aus zuckenden Abbildern furchtbarer Dämonen. Eine blonde Frau erschien wie aus dem Nichts. Sie hatte Ähnlichkeit mit Jane Collins, trug ein kurzes, helles Kleid und schaute sich ängstlich um.
    Dann verschwand das Bild wieder. Ich wollte von Jane wissen, was sie gesehen hatte, doch sie schüttelte nur den Kopf, als wollte sie das grässliche Bild vertreiben.
    Dicht stand sie vor uns. Ich hatte die MPi nicht mit hochgenommen, sie lag rechts neben mir.
    Die Frau schaute auf unsere Fesseln, nickte und ging auf den Toten zu. Als sie ihn durchsuchte und dabei bewegen musste, fing dessen verbrannte Haut an zu knistern. Es hörte sich an, als wäre Kohlepapier aneinander gerieben worden.
    »Wie groß ist deine Hoffnung?«, flüsterte ich Jane zu.
    »Na ja…«
    »Was heißt das?«
    »Sie scheint dich nicht zu mögen.«
    »Wie Recht du hast.« Ich zitterte, weil ich einen Kälteschock erlitt. »Das heißt, dass zumindest ich vom Regen in die Traufe geraten bin. Oder siehst du das anders?«
    »Ich kann dir leider nicht widersprechen.«
    Francine Joy hatte gefunden, was sie gesucht hatte. Es war ein schmaler, blitzender Gegenstand, der Schlüssel zu unseren Handschellen. Sie hielt ihn beinahe triumphierend hoch und lächelte dabei.
    »Euer Schicksal liegt in meiner Hand«, erklärte sie.
    Jane wollte die Lage entschärfen. »Das wissen wir und sind dir auch dankbar.«
    Sie spielte mit dem Schlüssel. Dabei zeichnete sie mit der Zunge den Schwung ihrer Lippen nach.
    Eine Geste des Triumphs, die auch ohne Worte genug sagte. Sie wollte uns damit demonstrieren, dass sie das Heft fest in der Hand hielt.
    Ich hielt mich da raus, denn ich wollte sie nicht reizen. Sie war gefährlich, und sie reagierte unberechenbar. Ich erinnerte mich auch daran, dass sie zwei Killer durch Säure getötet hatte.
    Francine und Jane schauten sich an. Die neue Hexe schüttelte den Kopf. »Das hätte ich von dir nicht erwartet, Jane, wirklich nicht.«
    »Was denn?«
    »Du und Sinclair…«
    Jane Collins tat sehr erstaunt. »Ja - wusstest du das denn nicht, dass wir bereits seit langer Zeit befreundet sind? Das läuft bereits über Jahre so.«
    »Du bist eine Hexe!«
    Jane hob die Schultern. Sie widersprach aus taktischen Gründen nicht. Dafür sagte sie: »Wer neue Wege einschlagen will, muss alte Zöpfe abschneiden.«
    »Möglich«, gab Francine zu. »Aber nicht mit Sinclair. Nicht mit einem Polizisten. Ich habe mittlerweile mehr über ihn erfahren. Er ist ein gefährlicher Mensch, der einer bestimmten Aufgabe nachgeht, die ich nicht gutheißen kann. Er wird sich auch gegen mich stellen müssen, das verlangt sein Job. Lass dir eines gesagt sein, Jane, ich bin deinetwegen gekommen, nicht wegen ihm.«
    »Kannst du mir sagen, was das heißen soll?«
    »Gern, Schwester. Ich werde dich befreien, ihn allerdings nicht. Er soll sein Schicksal erleiden.«
    Janes Augen verengten sich. »Sterben?«
    »Ja.«
    Sie hatte sich gut unter Kontrolle, obwohl sie der Hexe am liebsten ins Gesicht geschlagen hätte.
    Sogar ein Lächeln schaffte sie. »Das kann doch nicht dein Ernst sein, Francine!«
    »Es ist mein Ernst.«
    »Warum? Er hat dir nichts getan. Auch er sucht andere Wege, um Wesen zu bekämpfen, die aus den Schattenwelten kommen, um Menschen zu beherrschen und zu töten.«
    »Ich werde ihm das Feuer schicken.«
    »Dann verbrenne ich mit!«
    »Nein, Schwester, du nicht. Mit dir habe ich noch viel vor. Wir suchen uns Verbündete, um den neuen Kult weiter auszubauen. Vor allen Dingen du wirst es schaffen und deine Kräfte vervollkommnen. Das gehört einfach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher