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0671 - Der Zeittaucher

Titel: 0671 - Der Zeittaucher
Autoren: Unbekannt
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weiß!"
    Ich kontrollierte die Signale, aber noch immer war von der Erde der Abrufimpuls nicht hereingekommen. Die siebzehn Minuten, die laut unserem Zeitplan noch übrig waren, bedeuteten nur einen Richtwert. Einen groben Wert sozusagen.
    Hoch über den Sonnen, in einer versteckten, aber ausgezeichneten Position, schwebte der linsenförmige Steuersatellit, in dem wir uns befanden.
    Er war hier seit dem Jahr, an dem die Lemurer den Transmitter errichtet hatten. Ich warf einen langen Blick auf einen der riesigen Schirme. Langsam drifteten die Raumschiff-Formationen auf den Raum zwischen den Sonnen zu.
    „Verdammt! Ich warte auf das Signal!"
    Wir alle warteten auf dieses verwünschte Signal. Ich hatte den Eindruck, daß sich rund um das Sonnensystem das Verhängnis zusammenballte. Die Transmitterbrücke zwischen Olymp und Terra war ohnehin seit langer Zeit von den Laren unterbrochen worden, und jetzt griff der Überschwere ein. Verglichen mit Hotrenor-Taak war er geradezu eine Bestie.
    Wieder ein Summer.
    Plötzlich sagte jemand: „Sir! Atlan! Die Erde. Sie haben das Signal geschickt."
    Plötzlich wich meine Verkrampfung. Wir konnten endlich handeln. Ich wirbelte herum und rannte mit drei langen Schritten auf ein Mikrophon zu. Dann sagte ich laut und aufgeregt: „Achtung! Hier spricht Atlan. Soeben ist das Signal gekommen.
    Auf Empfang gehen!"
    An und für sich war es eine überflüssige Maßnahme. Sämtliche Geräte lauschten auf unseren Sender. Menschliche Sinne waren nicht scharf genug, um mit der nötigen, fast überperfektionierten Exaktheit zu arbeiten.
    Rhodan schickte uns den Abruf im-puls.
    Ich sagte: „Wir haben die Rechner aktiviert. Zuerst kommt ein Zeitsignal, dann eine wiederholt kontrollierte Ablaufrechnung. An deren Ende steht ein Stück offene Zeit von fünf Sekunden. In dieser Zeit müssen sämtliche Schiffe durch die Transmitterschnittlinie hindurch!"
    Ich wartete nicht ab, was geschah, sondern nickte den Verantwortlichen zu.
    Die Bordbiopositroniken nahmen auf, was wir sendeten. Die Zeit lag fest. In jedem Schiff lief eine Uhr, die mit der galaktischen Zeit identisch war und Abweichungen zeigte, die nur noch Bruchteile von Mikrosekunden hatten. Für alle Einheiten galten dieselben Zeiten.
    Das Band lief aus.
    Ich sagte: „Alle Mannschaften, die nicht unmittelbar mit unserer Signalgebung beschäftigt sind, verlassen ihre Plätze und ziehen sich in die Jet zurück."
    „Verstanden, Sir!"
    Sieben oder acht Männer standen auf und gingen aus dem Raum. Etwa dieselbe Menge blieb übrig. Sie saßen an den großen, übersichtlichen Pulten. Für mich blieb nur der entscheidende Knopfdruck übrig. Jetzt liefen die Sekunden, die sich zuerst nur dahingeschleppt hatten, rasend schnell ab. Die Schiffe wurden geringfügig schneller.
    Die Jet wartete mit laufenden Maschinen auf uns. Kurz bevor die ersten Schiffe die Schnittlinien zwischen den Sonnen erreichten, mußten wir den Transmitter aktivieren und schleunigst den Satelliten verlassen. Noch sieben Minuten. Wir machten uns fertig, Die erste Phalanx der Schiffe mußte genau in dem Augenblick den Transmitter passieren, in dem vierzigtausend Lichtjahre entfernt die Erde und die Planeten in die Gegenwart zurückgeschwungen waren. Und die Jet mußte den Transmitter einen winzigen Betrag vor Ende der fünf Sekunden passieren.
    Ich verfolgte die wechselnden Zahlen auf den Feldern der Digitaluhr. Sie lief ebenso ab wie ihr Gegengerät in Imperium-Alpha. Dort saß Perry Rhodan vor den Bildschirmen und den Anzeigen, die ihm sagen würden, ob wir im Sonnensystem angekommen waren.
    Er wartete auf mein Signal ebenso, wie ich auf sein Signal gewartet hatte. Eine deutliche Spannung erfüllte mich, als ich den Schalter betätigte und sagte: „Raus hier! Alle! Und schnell in die Jet!"
    Wir verließen fluchtartig den Satelliten und stiegen in die Jet ein. Immer näher schwebten die einzelnen Abteilungen der Riesenschiffe auf den Raum zwischen den Sonnen zu.
    Die Jet stieß ab, Ihre Maschinen begannen stark zu arbeiten, wir rasten auf den Raum hinter dem letzten, scheibenförmigen Konvoi zu.
    Noch drei Minuten!
    Hundertachtzig Sekunden. Ich stellte mir genau vor, wie die Bordrechner die Maschinen hochfuhren. Ich stand in der Jet, starrte durch die abgeblendeten Scheiben nach draußen und sah zu, wie alle zehntausend Schiffe gleichzeitig schneller wurden.
    Die Schnittlinien und die ersten Schiffe näherten sich. Die Jet bremste direkt neben dem Korridor ab, der von der
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