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0671 - Der vergessene Gott

0671 - Der vergessene Gott

Titel: 0671 - Der vergessene Gott
Autoren: Claudia Kern
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Zamorra vermutete, daß sich darin ein Dhyarra-Kristall befand. Und den wollte er von seiner Besitzerin trennen. Er war nicht so leichtsinnig, den Kristall benutzen zu wollen. Das Risiko, daß er auf Arakis Geist verschlüsselt war, war zu groß. Es reichte schon, wenn die Illusion ihres Körpers verschwand. Das würde den Zentauren zu denken geben.
    »Das könnte schwierig werden«, rief Gerton zurück und zückte sein Schwert. Sie hatten das Ende des Hügels fast erreicht, während Arakis Armee immer noch über das Feld stürmte. Sie ritt neben Larku an der Spitze, ahnte anscheinend nicht, daß der Angriff der kleinen Truppe nur ihr galt.
    Im gleichen Moment spürte Zamorra, wie ein Ruck durch Gertons Körper ging. Der Zentaur schrie auf. Seine Vorderbeine knickten ein und der Dämonenjäger wurde über seinen Kopf hinwegkatapultiert. Noch im Flug rollte er sich zusammen und kam sich überschlagend auf dem weichen Boden auf.
    Über sich hörte er das charakteristische, schrille Fauchen eines Laserstrahls. Verdammt, dachte Zamorra, als er sich zur Seite warf, sie hat einen Blaster!
    Ein massiger Körper rutschte langsam an ihm vorbei und blieb am Fuße des Hügels liegen. Zamorra schluckte, als er den Armbrustbolzen sah, der aus Gertons Hals ragte. Der Zentaur war tot.
    Ein Stück über Zamorra brach ein weiterer Pferdemensch mit einer dampfenden Laserwunde zusammen. Es war der Zentaur, der sich direkt hinter ihm befunden hatte. Wenn Gerton nicht gestürzt wäre, dachte Zamorra geschockt, hätte Arakis Schuß mich getroffen…
    Der Parapsychologe sprang auf und sah sich um. Die restlichen sechs Zentauren waren in Kämpfe verwickelt, die sie unmöglich gewinnen konnten, aber Araki war nirgends zu sehen.
    Dann sah er den Schatten, der plötzlich über ihn fiel.
    Zamorra fuhr herum.
    Die Ewige galoppierte mit ausgestrecktem Blaster direkt auf ihn zu. Ein weiterer Laserstrahl bohrte sich fauchend neben ihm in den Boden. Zamorra warf sich nach vorne, direkt in den Weg von Arakis Hufen.
    Die Ewige schrie überrascht auf und verhielt sich genauso, wie der Dämonenjäger gehofft hatte. Da sie nur den Körper eines Zentauren magisch projizierte, hatte sie nicht die Möglichkeit, ihn als Waffe einzusetzen. Also trat sie nicht mit den Hufen, sondern versuchte, auszuweichen.
    Sie bäumte sich auf.
    Zamorra rollte sich ab und kam auf die Beine. Mit einer Hand schlug er Arakis Arm beiseite, während er mit der anderen nach dem Lederbeutel griff.
    Seine Faust schloß sich um den Dhyarra!
    Auch der Lederbeutel war nur eine Illusion…
    Er hatte keine Zeit mehr, seinen Fehler zu verfluchen.
    Zamorra brach schreiend zusammen, als der Wahnsinn nach ihm griff.
    ***
    Der Ewige packte die Zügel von Nicoles Pferd und preschte auf den Hügel zu. Die Dämonenjägerin fluchte, weil der plötzliche Ruck sie beinahe aus dem Sattel gerissen hätte. Hinter ihr johlten die Menschen und hoben ihre Waffen. Sie waren bereit für diesen Krieg.
    Unmerklich gab Nicole ihrem Pferd die Sporen und brachte es immer näher an den Ewigen heran. Der schien vergessen zu haben, daß sie überhaupt noch da war. Sie sah, wie er ununterbrochen mit sich selbst redete und den Dhyarra umkrampft hielt. Selbst auf diese kurze Entfernung fiel es ihr schwer, die Magie des Sternensteins wahrzunehmen. Es schien, als habe sich nicht nur Araki, sondern auch dieser Ewige, dessen Namen sie noch nicht einmal wußte, hervorragend abgeschirmt.
    Wenn es ihr gelang, den Ewigen von seinem Kristall zu trennen und er sich nicht mehr auf die Beeinflussung der Menschen konzentrieren konnte, hatte sie vielleicht noch eine Chance, den Angriff zu stoppen.
    Sie hatte zwar nicht viel von der Aura des Dhyarras wahrgenommen, glaubte aber nicht, daß er so stark war, daß sie ihn nicht beherrschen konnte. Nicole konnte wie Zamorra mit einem Dhyarra bis zur achten Ordnung umgehen, und Sternensteine einer größeren Stärke waren selten. Vor allem solche, aus denen ein Splitter entfernt worden war…
    Es gab allerdings noch ein zweites Problem. Wenn der Ewige den Sternenstein auf seinen Geist verschlüsselt hatte, war Nicole erledigt, das wußte sie. Einen verschlüsselten Stein zu berühren, war gleichbedeutend mit sofortigem Tod oder Wahnsinn. Aber Nicole glaubte nicht, daß der Ewige seinen Stein verschlüsselt hatte. Sie schätzte, daß er schon soweit den Verstand verloren hatte, daß er die komplizierte Verschlüsselung nicht mehr einleiten konnte.
    Hoffte sie zumindest…
    Schritt für
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