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067 - Monster-Bestie Gorho

067 - Monster-Bestie Gorho

Titel: 067 - Monster-Bestie Gorho
Autoren: Larry Brent
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mit glänzenden Augen da und
starrte sie an, als hätte er nie zuvor in seinem Leben eine Frau gesehen.
    »Nun zeige mir schon deinen Schmuck, Kleiner«, sagte sie.
    »Spanne mich nicht so lange auf die Folter! Das hält ja
kein Mensch aus. Für echte Brillanten habe ich eine Schwäche.
    Gefalle ich dir etwa nicht mehr?«
    Der Alkohol löste ihre Zunge. Khaa-Shazaam zog seine
Jacke aus, warf sie achtlos über eine Stuhllehne, löste seine Schleife und
öffnete den obersten Knopf.
    Der Araber wandte sich dann dem kleinen Schränkchen zu,
zog die vorderste Schublade auf und prallte zurück. Die Schublade war leer.
Khaa-Shazaam gab einen gurgelnden Laut von sich.
    Er riß eine Schublade nach der anderen auf. Die leeren
Kästchen standen darin - aber der kostbare Inhalt fehlte!
    »Aber das gibt es doch nicht«, kam es zitternd über seine
Lippen. »Es war doch heute abend noch alles da! Wenn ich …«
    »Ist etwas nicht in Ordnung, mein kleiner Wüstensohn?«
    fragte die Dänin vom Bett her. Sie hob den Kopf: »Kannst
du den Schmuck nicht finden? Ich lache mich kaputt! Wahrscheinlich ist er so
klein, daß du eine Lupe dazu brauchst? Der Wüstensohn wird doch nicht so dick
aufgetragen haben? Bist du etwa doch nicht so reich, wie du dich den anderen
gegenüber stellst? Macht nichts! Bei mir brauchst du kein Theater zu spielen.
Du gefällst mir auch so. Du kannst wunderbar erzählen und du bist ein Mann.
Komm her, laß das Gefummel an den Schubladen!«
    Sie richtete sich vollends auf.
    Ihr gellender Aufschrei, hallte durch das riesige Zimmer.
    »Shazaam! Da ist einer! Ein Mann!«
    Der Araber wirbelte wie vom Faustschlag getroffen herum.
    Ein Mann stand zwischen Tür und Angel, ein Fremder.
    Er sah fürchterlich aus.
    Sein Gesicht war zerkratzt, er blutete an den Händen und
in seinem weit aufgerissenen Augen glühte der Wahnsinn.
    In der Rechten hielt er einen Krummdolch, der bis zum
Heft mit Blut und einer dunklen, klebrigen Masse verschmiert war.
    Wimmernd kroch Britta Karguson zum Bettende vor, griff
rasch nach ihrem dort liegenden Kleid und preßte es an sich, als könnte sie
damit ihre Blöße verbergen und als käme es in diesem Moment darauf an. Sie
handelte instinktiv, während der Araber zum Angriff ansetzte.
    Er hatte den ersten Schrecken und die erste Überraschung
überwunden: Ein Dieb war in seinem Haus gewesen! Und dieser Dieb stand jetzt
vor ihm. Achmed Khaa-Shazaam warf sich nach vorn.
    Der übel zugerichtete Fremde an der Tür reagierte ebenso
schnell. Er riß die Tür, durch die er lautlos gekommen war, hinter sich zu.
    Shazaam schnappte die Tür vor der Nase ein.
    Draußen polterten Schritte die Treppen hinunter.
    Das schwache Licht, das aus dem großen Salon fiel, zeigte
dem Eindringling und dem Araber den Weg.
     
    ●
     
    Rafael de Criolas Atem flog. Er war noch mal davongekommen und hatte den
Keller in diesem unheimlichen Geisterhaus hinter sich. Nicolas aber war
verschwunden. Das Ungetüm hatte ihn gefressen, mit Haut und Haaren. Aber es war
Nicolas Messer, das ihm, Rafael de Criola, das Leben gerettet hatte!
    Die Gegenwehr seines Bruders war wirkungslos geblieben.
    Wie benommen, von Angst, Schrecken, Ratlosigkeit und
Wahnsinn gekennzeichnet, hatte er den Ausgang gefunden.
    Und dann hatte er plötzlich Licht gesehen. Mit magischer
Gewalt hatte ihn der Schein angezogen. Er hatte gehofft, Hilfe zu finden, den
Einbruch zu gestehen und den Besitzer dieses unheimlichen Hauses darauf
aufmerksam zu machen, daß es hier spukte, daß ein Dämon sich bei ihm
eingenistet hatte.
    Aber in Gedanken war alles einfacher auszuführen als in
Wirklichkeit.
    De Criola sah ein, daß sein Auftauchen die Dinge nur
verschlimmerte und daß es ihm an den Kragen ging, wenn er mit der Wahrheit
herausrückte.
    Er rannte, so schnell er konnte. Im Dunkeln strauchelte
er, fiel der Länge nach in den großen Korridor, rappelte sich wieder auf und
jagte auf die Haustür zu.
    Sie war verschlossen. Doch, der Schlüssel steckte von
innen.
    Mit fliegenden Fingern drehte der Dieb den Schlüssel
herum, riß die Tür auf und jagte hinaus ins Freie, noch ehe der etwas
ungelenkigere Araber ihn einholen konnte.
    De Criola verschwand auf der anderen Straßenseite
zwischen den alten, zum Teil baufälligen und von den Ärmsten der Armen
bewohnten Häusern.
     
    ●
     
    Achmed Khaa-Shazaams Atem flog. Sein Herz
schlug, als wolle es seine Brust sprengen.
    Er ließ den Blick über die Straße schweifen und sah ein,
daß es keinen Sinn hatte dem
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