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067 - Monster-Bestie Gorho

067 - Monster-Bestie Gorho

Titel: 067 - Monster-Bestie Gorho
Autoren: Larry Brent
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merkwürdig
vor, weil alles so glattgegangen war, weil er von Anfang an gewußt hatte, daß
eigentlich nichts dazwischenkommen konnte? Die Erfahrung hatte gelehrt, daß
Achmed Khaa-Shazaam erst in den frühen Morgenständen nach Hause zu kommen,
pflegte.
    »Nicolas!« Rafael de Criolas Stimme hallte durch das
stille Haus.
    Doch das Echo verebbte. Keine Antwort erfolgte.
    Der Strahl der Taschenlampe wanderte über die rissigen
Wände. Spinngewebe hing oben in den Ecken. Große Fliegen klebten darin, und
eine fette Spinne eilte lautlos und flink über das glitzernde, klebrige Netz,
als der Lichtstrahl auf sie fiel.
    Die Räume hier unten machten zum Teil einen trostlosen
Eindruck und erinnerten eher an ein Möbellager als an eine bewohnbare
Unterkunft. Khaa-Shazaam hatte hier alles zusammengetragen, was ihm gefallen
hatte. Es gab seltene Möbel, alte Uhren, Berge von Büchern und Stöße alter
Karten.
    Hin und wieder war hier unten ein, Raum halb
eingerichtet, hin und wieder stand etwas Kleineres herum, was Rafael de Criola
für wert hielt, ebenfalls seiner Diebessammlung einzuverleiben. Er wunderte
sich, daß Nicolas diese Dinge einfach übersehen hatte.
    Wo steckte er überhaupt?
    Auch sein erneutes Rufen blieb ohne Erfolg.
    Rafael de Criola konnte nicht verhindern, daß seine
Handinnenflächen feucht wurden.
    Hier stimmte doch etwas nicht! Warum meldete Nicolas sich
nicht? Rafael passierte geräuschvoll den nächsten Raum, dann einen
quadratischen Korridor, der die Ausmaße eines Saals hatte und gelangte am
anderen Ende zu einer offenstehenden hohen Tür.
    Befand Nicolas sich hier?
    Ein fensterloser Raum. Bis zu den Decken vollgestopfte
Regale mit verstaubten Büchern.
    In der Ecke eine Nische, fingerdick der Staub darauf.
    Ein schmaler Durchlaß zwischen zwei Stützbalken lag vor
ihm, als er den Raum bis zum anderen Ende durchquert hatte.
    Treppen führten in die Tiefe.
    Es waren saubere Treppen. Kein Stäubchen lag dort.
    Rafael de Criola legte die Stirn in Falten. Er entledigte
sich seiner Last aus erbeutetem Diebesgut, deponierte das prallvolle Säckchen
auf die oberste Stufe und begann dann neugierig mit dem Abstieg.
    Es gab nirgends einen Lichtschalter. Es war gut, daß
Criola die Taschenlampe dabei hatte.
    War Nicolas in den Keller gegangen? Der Verdacht lag
nahe.
    Der Indio erreichte die unterste Stufe, ließ den Strahl
über die feuchten Wände gleiten und sah die schräglaufende Wand.
    vor sich, in der sich mehrere Durchlässe befanden, die
wie niedrige Tunneleingänge aussahen.
    Ein Labyrinth?
    Hatte Nicolas sich hier unten vielleicht verlaufen?
    Rafael de Criola fluchte leise vor sich hin. Es wäre auch
zu schön gewesen, wenn alles glatt und ohne Zwischenfall über die Bühne
gegangen wäre.
    Er näherte sich dem mittleren Durchlaß. Er begriff nicht,
weshalb Nicolas sich möglicherweise hier unten umsah.
    Aber plötzlich durchrieselte es ihn siedendheiß.
    Hatte Nicolas einen Hinweis gefunden? Einen Hinweis auf
einen richtigen großen Schatz? Man flüsterte so Manches über den Fremdling in
dieser Stadt, aber Genaues wußte niemand.
    Etwas Ungewöhnliches und Märchenhaftes mutete diesem
alten, verschlossenen Haus an. War Achmed Khaa-Shazaam aus seiner Heimat
geflohen? Hatte er das Grab eines ägyptischen Pharaonen ausgeraubt und war
dabei auf, einen Schatz gestoßen? Rafael de Criola hatte gehört, daß es solche
Dinge in Ägypten gab.
    Wie Fieber packte es ihn plötzlich. Dieser Gedanke war nicht
so absurd! Vielleicht war er einem unvorstellbaren Reichtum näher, als er
glaubte. Er hörte noch das Rascheln auf dem Boden, als würde sich eine flinke
Schlange durch trockenes Laub schlängeln.
    Ehe er den Kopf drehen konnte, passierte es schon.
    Etwas Schwarzes, Klebriges griff nach seinen Beinen und
zog ihn blitzschnell auf die Seite.
    Rafael de Criola warf die Arme hoch. Ein schriller,
erschreckter Aufschrei gellte über seine Lippen.
    Sein Körper wurde umschlungen und in einen Seitenarm des
Labyrinths gerissen.
    Den ersten Schreck überwunden, versuchte de Criola sich
zu befreien.
    Es war auch sinnlos, mit der Taschenlampe zuzuschlagen.
    Die Stablampe blieb unerklärlicherweise vor ihm in der
Dunkelheit stecken, tanzte wie ein böse blinzelndes Auge auf und ab und malte
bizarre Licht- und Schattenreflexe an die rissige, morsche Wand.
    Er wurde emporgetragen und merkte, wie seine Hände wie in
einem Geleeberg versanken, schrie und strampelte vor Entsetzen, ohne das
unheimliche Geschehen zu begreifen,
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