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067 - Der geflügelte Tod

067 - Der geflügelte Tod

Titel: 067 - Der geflügelte Tod
Autoren: A.F.Morland
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nicht zum Pferd, sondern wuchtete sich dem Vogelmonster entgegen.
    Die breiten Schwingen des fliegenden Ungeheuers verdeckten die Sonne. Cosmar schmetterte seine Faust mittenhinein in die graue Fratze des Gegners.
    Das häßliche Gesicht verzerrte sich. Der Fygun versuchte Cosmar mit den Händen zu packen, doch der blonde Hüne schlug sie nach unten und landete einen zweiten Treffer in dem verhaßten Gesicht.
    Damit verschaffte er sich etwas Luft.
    Endlich gelang es ihm, seinen Schimmel zu erreichen. Das seidige Fell des Pferdes zuckte nervös. Es tänzelte seitlich davon. Cosmar sprang. Er stürzte dem Tier entgegen. Es wollte ausweichen, aber er schaffte es gerade noch, seine Hände um den Schwertgriff zu legen. Er brauchte die Waffe nicht aus der Scheide zu ziehen. Das machte das Pferd für ihn, denn als der Fygun zur nächsten Attacke ansetzte und damit nicht nur auf Cosmar, sondern auch auf das Pferd zuflog, nahm es wiehernd Reißaus.
    Der nackte Krieger wirbelte herum, jetzt mit dem Schwert in der Hand.
    Der Fygun war mindestens doppelt so groß wie Cosmar, doch der blonde Hüne war entschlossen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen.
    Haßerfüllt schlug er zu.
    Der Fygun drückte blitzschnell die Flügel nach unten. Sein Körper hob sich dadurch, und die blitzende Schwertklinge sauste knapp unter ihm hindurch.
    Nun kreischte das Vogelmonster wütend. Es hatte mit keiner so erbitterten Gegenwehr gerechnet. Ein nackter Mann… Allein in der Wüste… Unbewaffnet… Leichte Beute, hatte der Fygun geglaubt.
    Cosmar stach schräg nach oben. Wieder brachte sich der Fygun mit einem blitzschnellen Flügelschlag vor dem Schwert in Sicherheit. Er versuchte dem blonden Krieger in den Rücken zu fallen. Cosmar drehte sich - zu schnell. Dadurch gab der Sand unter seinen Füßen nach, und er verlor das Gleichgewicht. Ein schwerer Treffer warf ihn benommen zu Boden.
    Sand knirschte zwischen seinen Zähnen. Sand brannte in seinen Augen. Er konnte nichts sehen.
    Der Fygun sah seine Chance. Er setzte neben dem Opfer auf, legte die Flügel an den Körper. Es sah aus, als trüge er einen Mantel aus schwarzen Federn. Gier verzerrte sein bleigraues Antlitz. Er warf sich mit ausgebreiteten Armen auf den immer noch blinden Hünen. Weit riß er dabei sein Maul auf, wollte dem Nackten seine scharfen Zähne ins Fleisch schlagen.
    Cosmar sah den Feind nur wie ein Schemen.
    Er reagierte instinktiv, schnellte aus der Rückenlage auf die Füße. Damit überraschte er den Fygun. Eine solche Geschmeidigkeit hatte das Vogelmonster dem Blonden nicht zugetraut. Halb blind, mit tränenden Augen, schlug Cosmar auf den schwarzen Gegner ein.
    Er traf das Monster, aber nur mit der flachen Seite der Schwertklinge.
    Aber der Schlag war so stark, daß der Fygun zur Seite und in den Sand geworfen wurde.
    Cosmar sah wieder besser. Er stürzte sich mit einem wilden Kampfschrei auf das Ungeheuer.
    Ahoon schien ihn doch zu lieben!
    Sein Gott hatte ihn nicht verlassen, das wußte er in diesem Moment. Das Schwert weit nach vorn gestreckt, warf er sich dem schrecklichen Feind entgegen. Die Klinge sollte das Vogelmonster durchbohren. Doch irgend jemand hielt auch über den Fygun seine schützende Hand. Er stieß sich ab. Die Klinge verfehlte ihn um Haaresbreite. Er spreizte die Flügel ab und peitschte damit die Luft Sand wirbelte hoch.
    Cosmar versuchte das Vogelmonster doch noch zu treffen, und er glaubte, daß die Klinge seines Schwertes ganz kurz Kontakt gehabt hatte.
    Ja! Ein paar schwarze Federn segelten in den Sand, doch verletzt war der Fygun nicht. Zornig krächzend gab er auf. Wenn es so mühsam war, diesen Mann zu töten, wollte er sich lieber ein anderes Opfer suchen.
    »Bleib und kämpfe weiter!« schrie Cosmar dem hochsteigenden Vogelmonster nach. »Dieser Kampf soll erst zu Ende sein, wenn einer von uns beiden tot ist!«
    Doch daran war der Fygun nicht interessiert. Er stieg mit kräftigen Flügelschlägen immer höher.
    »Feigling!« brüllte ihm Cosmar nach. »Elender Feigling!«
    Er rammte sein Schwert in den Sand und schüttelte drohend die Fäuste.
    »Wir werden euch bekämpfen und vernichten. Eure Tage sind gezählt. Tod allen Fyguns! Tod allen Fyguns!«
    Schwer atmend schaute er dem verdammten Vogelmonster nach, und er bedauerte, daß es ihm nicht gelungen war, diesen fliegenden Teufel zu vernichten. Aber er hatte gesehen, daß es möglich war, sich wirksam gegen sie zu verteidigen. Er mußte das seinen Freunden erzählen. Er, Cosmar, war
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