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067 - Der geflügelte Tod

067 - Der geflügelte Tod

Titel: 067 - Der geflügelte Tod
Autoren: A.F.Morland
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abend habe ich ihm einen Witz erzählt. Er hat erst am nächsten Morgen darüber gelacht.«
    »Seht mal, was sind das für schwarze Flecken dort unten?« fragte Jubilee.
    »Wo?« fragte ich.
    Sie wies in die entsprechende Richtung.
    »Das könnten Vögel sein«, mutmaßte Cruv.
    »So große?« sagte ich.
    »Große Vögel eben«, meinte Cruv.
    »Ist unser Sitzriese nicht ein kluges Kind?« rief Mr. Silver.
    Parthos' Zustand hatte sich leicht gebessert. Er war wieder bei Besinnung. Die Sonne schien ihm gutzutun.
    Der Ex-Dämon lachte, aber Augenblicke später blieb ihm dieses Lachen im Hals stecken, denn die schwarzen Flecken bewegten sich. Kraftvoll stießen sie sich von den Felsen ab, und im nächsten Moment waren sie mehr als dreimal so groß.
    »Cruv, ich nehme alles zurück!« rief Mr. Silver beunruhigt. »Das sind tatsächlich große Vögel.«
    Auch ich war beunruhigt, und das hatte seinen guten Grund. Diese Riesenvögel flogen nämlich nicht einfach nur auf, nein, die hatten uns erspäht und griffen uns an!
    Sie waren schneller und wendiger als unser Flugdrache. Zudem trugen sie niemanden auf dem Bücken, auf den sie Rücksicht nehmen mußten. Unheimlich rasch gewannen sie an Höhe und wuchsen vor unseren Augen zu ihrer vollen, furchterregenden Größe an.
    Sie stießen schrille, kreischende Laute aus.
    »Verdammt, seht ihr, was ich sehe?« schrie plötzlich Cruv. »Das sind fliegende Männer. Sie haben außer den Flügeln auch Arme!«
    »Vogelmonster«, preßte Mr. Silver grimmig hervor. »Schwarze Wesen.«
    »Höllenwesen?« fragte ich und schluckte trocken.
    »Ja, das spüre ich ganz deutlich. Ihre Heimat ist nicht Coor, sondern Luzifers Reich.«
    Überall ist die Hölle vertreten, dachte ich wütend. Es gibt keine Welt, nach der sie ihre Klauen nicht ausstreckt.
    »Gleich wird es mächtig rund gehen«, kündigte Mr. Silver an.
    Da er Parthos festhalten mußte, war er gehandikapt. Der Zauberer war zu schwach, um allein, ohne Hilfe, auf dem Drachen sitzen zu können. Dadurch konnte Mr. Silver sein Höllenschwert nicht ziehen.
    Fünf, sechs, sieben Vogelmonster…
    Und sie griffen alle gleichzeitig an.
    Sie kamen von unten. Ich blickte auf schwarze Federn. Mitriesigen Schwingen schlugen die fliegenden Ungeheuer die Luft. Jeder Flügelschlag hob sie uns ein Stück mehr entgegen. Jubilee umklammerte ihren Gabelstab fester. Sie konnte damit sehr gut umgehen. Wenn sie kämpfte, glich sie einer Wildkatze, aber dabei brauchte sie festen Boden unter den Füßen. Den hatte sie hier oben jedoch nicht.
    Auch Cruv bereitete sich auf die Attacke der Vogelmonster vor. Seine Linke umschloß seinen schwarzen Ebenholzstock, die Rechte legte sich auf den massiven Silberknauf. Er drehte ihn nach rechts, und unten zuckten drei magisch geladene Metallspitzen heraus.
    Als Cruv noch auf Coor gelebt hatte, hatte er einen Dreizack besessen, dessen Spitzen sich im Tunnel der Kraft magisch aufluden. [3]
    Da er auf seine Waffe auch auf der Erde nicht verzichten wollte, aber schlecht mit einem Dreizack durch die Gegend laufen konnte, ließ Tucker Peckinpah die Waffe umbauen.
    Blitzende Reflexe tanzten auf den drei Spitzen. Wenn Cruv eines der Vogelwesen damit voll traf, war es erledigt.
    Bevor das erste fliegende Monster angriff, zog ich meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter.
    Und dann war der Teufel los.
    Die schwarzen Ungeheuer griffen unseren Flugdrachen an, denn so bekamen sie uns am leichtesten. Der erste, der vom Drachen stürzte, würde von ihnen wahrscheinlich im Flug gekrallt und fortgetragen werden.
    Unter uns war ein wildes Schlagen und Krächzen. Ich beugte mich vor, soweit ich es verantworten konnte, und feuerte eine geweihte Silberkugel ab.
    Aber der Flug war zu unruhig. Das Geschoß riß nur ein Loch in die Luft, und ich spürte, wie der Flugdrache heftig zusammenzuckte. Die Vogelmonster mußten ihn verletzt haben. Er bog den Kopf nach unten und schnappte mit seinem schnabelförmigen Maul nach ihnen. Federn segelten davon, und ein wildes Krächzen schmerzte in meinen Ohren.
    Jubilee schrie auf.
    Eines der schwarzen Wesen hatte hochgegriffen. Mit beiden Händen umklammerte es das Bein des Mädchens. Jubilee drosch wie von Sinnen auf den Unhold ein. Sie erreichte damit nichts. Sie stemmte ihm die Holzgabel gegen die Kehle und drückte, so fest sie konnte, aber der Schreckliche ließ nicht los.
    Er war ein häßlicher, graugesichtiger Teufel mit spitzen Ohren und fürchterlichen Zähnen, die er jetzt in Jubilees Wade
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