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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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aller Härte zu handeln, war eindeutig. Und Musar ben Nassir spürte, daß er jetzt so handeln mußte, wie es ihm der Befehl vorschrieb.
    Die Staubwolke, das konnten nur Terroristen sein. Durch das Fernglas erkannte der Soldat zwei Männer auf einem Motorrad, die sich in Höchstgeschwindigkeit dem Tal der Könige näherten. Daß sie nicht die landesübliche Kleidung trugen, verhüllte die das heranbrausende Motorrad umwehende Sandwolke.
    Kein Zweifel. Das waren irregeleitete Fanatiker, die im Tal der Könige einige Runden drehen würden. Während der Fahrer das Motorrad dorthin lenkte, wo er größere Gruppen von Fremden sah, würde der Mann hinter ihm mit einer Maschinenpistole auf die Touristen das Feuer eröffnen.
    Das mußte Musar ben Nassir verhindern. Es klickte metallisch, als er den alten russischen Karabiner durchlud und entsicherte. Dann zog er das Gewehr an die Wange und ging über Kimme und Korn ins Ziel.
    Die Entfernung war viel zu weit für einen gezielten Schuß. Und ob die beiden Männer auf dem Motorrad tatsächlich Terroristen waren, stand nicht unbedingt fest. Aber Musar konnte es darauf nicht ankommen lassen. Er mußte handeln und schießen. Wenn er einen der Männer auf dem Motorrad traf und tötete, dann war es Allahs Wille. Dann war es Kismet und im Buch verzeichnet.
    Mit dröhnendem Motor raste die schwere Geländemaschine durch das Tal, wo einst die Mumien der Herrscher Ägyptens ruhten.
    Musar ben Nassirs Finger krümmte sich um den Abzugshebel des Gewehrs…
    ***
    Anfangs, als er begann, seine Krallen nach dem Thron des Lucifuge Rofocale auszustrecken, hatte Zarkahr nicht gedacht, daß es schließlich so leicht sein würde. Andere hatten die Vorarbeit getan und Lucifuge Rofocale erschlagen. Und während der Rest der Erzdämonen sich prompt zerstritt und in Intrigen verzettelte, um sich gegenseitig an der Machtergreifung zu hindern, kam, sah und siegte Zarkahr.
    Er schleuderte den Dunklen Lord zurück ins Vergessen. Er übernahm das Amt des Ministerpräsidenten LUZIFERs. Somit saß wieder ein Gehörnter wie Lucifuge Rofocale auf dem Thron. Nur niemals so schwach, wie jener in seinen letzten Tagen und Jahren gewesen war.
    Es blieb nur noch eines zu tun.
    Lamyron und Stygia. Sie beide hatten sich auf die Seite des Dunklen Lords geschlagen gehabt. Oder zumindest mit ihm zusammengearbeitet, in seinem Auftrag gehandelt. Ob unter Zwang oder nicht, interessierte Zarkahr nicht. Für ihn zählte nur die Tat.
    Und die verdiente Bestrafung.
    Er nahm die beiden, die ohne Bewußtsein waren, auf, und verbrachte sie in eine semistabile Sphäre der Hölle. Dort wob er ein magisches Feld um sie herum, so daß sie diesen Ort nicht mehr verlassen konnten.
    Und Lamyron, den er für den Gefährlicheren der beiden hielt, nagelte er an die Wand.
    ***
    Langsam, ständig auf eine Schwäche des Gegners lauernd, wich Kerstin Sander zurück. Die an die Säulen gefesselten Mädchen betrachteten den ungleichen Kampf mit weit aufgerissenen Augen. Auch sie hatten sich gewehrt und gekämpft. Doch Amun-Re hatte mit ihnen gespielt wie eine Katze mit der gefangenen Maus. Der alte Mann entwickelte Kräfte, denen sie nichts entgegenzusetzen hatten. Schließlich rang Amun-Re die weinenden Mädchen nieder und zog sie aus, ohne daß sie die geringste Chance hatten, dieser Demütigung zu entgehen. Dann klickten die Schellen um ihre Hand- und Fußgelenke. Und nun erwarteten die vier Mädchen, aufrecht mit gespreizten Armen und Beinen an die Säulen gekettet, ihr grausames Schicksal.
    Kerstin erkannte, daß ihr im Augenblick niemand helfen konnte. Sie mußte es alleine schaffen - oder sie war verloren. Und nicht nur sie. Auch Sabrina und die anderen Mädchen mußten sterben, wenn es ihr nicht gelang, den Alten unschädlich zu machen.
    Der Altar. Vielleicht lag dort schon das Messer bereit für sie. Wenn es ihr gelang, eine solche Waffe zu finden, waren die Karten vielleicht anders gemischt.
    Schritt um Schritt zog sich Kerstin in Richtung auf den im Zentrum des Tempels liegenden Altar zurück. Einen kurzen Blick warf sie zu dem mächtigen, von schwarzem Dämonenblut überronnenen Marmorblock - und erstarrte.
    Es war kein Dolch, der auf dem Altar lag. Aber was sie sah, ließ ihr Herz höher schlagen.
    Ein Schwert. Ein mächtiges Kampfschwert mit einem Griff und einer Parierstange, deren kunstvolle Schmiedearbeit keiner ihr bekannten Kultur zuzuordnen war. Überall waren kostbare Juwelen und Edelsteine in verschiedenen Farben
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