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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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einem der beiden hätte gereicht, sie wieder vom Thron zu fegen - aber aus Gründen, die wohl niemand anderer kannte, hatten beide dieses Wort nicht gesprochen.
    Doch jetzt war Lucifuge Rofocale tot, und Stygias Stern sank auf halbmast.
    Da war es besser, sich zurückzuhalten.
    »Einem Toten gebührt nicht das Amt des Lucifuge Rofocale!« dröhnte Zarkahrs Stimme. »Also kehre dahin zurück, von wo du kamst - ins Nichts!« Er ließ eine lange Kette von Beschwörungsformeln folgen, rasend schnell ausgesprochen, in einer Sprache, die schon alt war, als das Universum erwachte.
    Der Thronsaal flirrte plötzlich von Energie. Eine Kraft breitete sich aus, von der Lamyron spürte, daß sie jeden erdrücken mußte. Auch ihn, auch Stygia - und den Dunklen Lord.
    Er fühlte die Unsicherheit, die sich im Lord ausbreitete. Vielleicht zum ersten Mal in seiner Existenz spürte der Unheimliche Angst. Auch Zarkahr registrierte diese Angst und Unsicherheit und verstärkte seine Bemühungen noch.
    Plötzlich war Stygia neben Lamyron.
    »Fort«, raunte sie. »Schnell, solange wir es noch können! Er setzt die Alte Kraft ein…«
    Sie half ihm, sich vom Boden zu erheben. Versuchte noch, mit ihm fort zu teleportieren. Aber noch ehe es ihr gelang, erfaßte jene unglaubliche Macht sie beide und löschte alles aus…
    Sie sahen nicht mehr, wie der Dunkle Lord unter der Wucht der Alten Kraft zu schrumpfen begann, durchscheinend wurde und immer mehr an Substanz verlor. Wie er dahinschwand und im Nichts verwehte.
    Hörten nicht mehr Zarkahrs triumphierendes Lachen, mit dem der alte Corr-Dämon zum Thron hinüberschritt und sich auf ihn setzte.
    Als ein Symbol der Machtergreifung.
    Doch er blieb nicht lange dort sitzen. Es reichte ihm, diese Macht an sich gerissen zu haben. Er erhob sich wieder und schritt zu Stygia und Lamyron hinüber.
    Es gab noch etwas zu tun…
    ***
    Musar ben Nassir zuckte zusammen, als er die langezogene Staubfahne in der Wüste sah, die querab von der Fahrstraße ins Tal der Könige zu erkennen war. Sofort war die Müdigkeit wie abgeschüttelt.
    Ben Nassir gehörte zu den Männern aus Luxor, die von den Behörden ausgesucht waren, um die Touristen vor Attentaten und Überfällen von Terroristen zu bewahren. Denn die ursprünglich eingesetzte Polizei wurde an anderen Stellen benötigt und das Militär hatte genug zu tun, den Nil zu sichern, damit die auf dem Fluß verkehrenden Kreuzfahrtschiffe nicht vom Ufer her beschossen wurden. Auf der Strecke von Kairo bis Luxor gingen in Höhe von Assiut, wo sich das geistige Zentrum des Terrorismus befand, ganze Armee-Einheiten an Bord der Schiffe und wachten mit angelegten Gewehren auf dem obersten Deck über die Sicherheit der Menschen, die aus der ganzen Welt gekommen waren, um das Land der Pharaonen zu erleben.
    Von den ägyptischen Behörden wurde alles Menschenmögliche getan, um den Touristen Sicherheit zu gewähren. In Assiut wie in Kairo war die Polizei bemüht, die Drahtzieher der Gewalt zu ermitteln. Und die Festnahmen wurden meist zu erbitterten Feuergefechten, in denen auf beiden Seiten Menschen sterben mußten.
    Seit dem Attentat vor dem ägyptischen Museum in Kairo, den Anschlägen auf den Nachtexpreß von Luxor nach Kairo und dem Massaker am Tempel der Hatschepsut durch religiöse Fanatiker tat der ägyptische Staat alles, was möglich war, um eine Wiederholung zu verhindern. Die Hotels, Restaurants und Museen wurden von besonderen Sicherheitskräften überwacht. An den Ausgrabungen der Pharaonenzeit hatten sich Männer aus den umliegenden Orten, die das Gelände von Kindheit auf kannten, geheime Stellungen gegraben, von denen aus sie das Gelände überblicken und jederzeit eingreifen konnten. Notfalls mit gezielten Schüssen aus alten, russischen Gewehren, die ihnen die Armee zur Verfügung gestellt hatte.
    Denn die unerwarteten Anschläge auf Touristen aus aller Herren Länder hatte dafür gesorgt, daß der Fremdenverkehr in Ägypten fast völlig zusammengebrochen war. Ohne diese Einnahmen aber war der Staatsbankrott nur noch eine Frage der Zeit. Und auch die kleinen Leute, Souvenirhändler, Fremdenführer und die Kutscher der einspännigen Pferdewagen in Luxor litten darunter, daß sich kaum noch ein Fremder ins Land der Pharaonen wagte. Es gab nichts mehr zu verdienen und die Familien mußten hungern, weil niemand mehr ins Land kam und nicht nur Geld hatte, sondern es auch ausgeben konnte.
    Der Befehl an die Wachmänner, im Fall einer Gefahr sofort und mit
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