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0668 - Operation Sonnenbaby

Titel: 0668 - Operation Sonnenbaby
Autoren: Unbekannt
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relativ winzige Zapfanlage fing im Bruchteil einer Nanosekunde den hyperenergetischen Strahl ein, der, genau ausgerichtet, von einem Energiesender auf Olymp ausgestrahlt wurde. Die so eingefangene Energie wurde im Umwandler modifiziert und in das Lineartriebwerk geschickt.
    Dieser Energiestoß ermöglichte es der SHUTTLE, innerhalb einer Zehntelsekunde nach dem Rücksturz in den Normalraum aus dem Stand heraus wieder im Linearraum unterzutauchen, ohne daß das Kraftwerk meines Linearkonverters überbeansprucht worden wäre.
    Ich lächelte still in mich hinein, während ich wieder durch den Linearraum jagte.
    Leticron war ein ungeheuer schlauer Bursche. Aber er war zu ehrgeizig, sonst wäre ich diesmal nicht davongekommen. Er hatte mich allein fassen wollen. Hätte er die Laren um Unterstützung gebeten, würden mir jetzt einige SVE-Raumer durch den Zwischenraum folgen und mich irgendwann stellen und vernichten. Diese Energieschiffe hätten es geschafft.
    Leticrons Schiffe aber benötigten erst eine Anlaufzeit, bevor sie mir in den Linearraum folgen konnten - und dann würden sie mich nicht finden, weil ihnen das dazu nötige Ortungsgerät fehlte.
    Nach einem kurzen Orientierungsaustritt, der erforderlich war, um die genaue Position zu ermitteln und den Kurs zum Zielpunkt festzulegen, ging die SHUTTLE nach normalem Anlaufmanöver wieder in den Zwischenraum.
    Als sie erneut in den Normalraum zurückfiel, leuchtete vor mir der gelbe Stern mit dem Namen Hycader, in dessen Ortungsschatten die drei Kurierschiffe gegangen waren.
    Ich nahm manuell Kurs auf die Sonne und funkte die Korvetten mit dem Erkennungssignal an. Bald darauf erhielt ich Antwort. Ich bat darum, von einem der Schiffe eingeschleust zu werden.
    An Bord erklärte ich dem stellvertretenden Kommandanten, daß ich seinen Bordtransmitter benutzen wollte, um mit ihm in meinen Geheimstützpunkt unter der Oberfläche Olymps zurückzukehren.
    Der Mann freute sich, mir einen Gefallen tun zu können.
    Er führte mich persönlich in die Transmitter-Station.
    Dort aktivierte ich mit Hilfe eines Geheimkodes meinen Stützpunkttransmitter und justierte ihn auf Empfang. Danach verabschiedete ich mich von dem hilfsbereiten Offizier - und Sekunden später konnte ich den Transmitter in meinem geheimen Stützpunkt verlassen.
    Ich begab mich zu den drei Kommandanten, händigte Ihnen die Kopien der Korrekturdaten aus und erklärte ihnen, daß der Großadministrator mit dem von Lordadmiral Atlan genannten Termin einverstanden sei.
    Anschließend schickte ich die drei Männer durch meinen Transmitter wieder auf ihre Korvetten zurück.
    Danach wurde es Zeit für mich, mich wieder einmal in meinem Palast sehen zu lassen. Immerhin hatte mich der Flug zum Solsystem und der Rückflug vier Tage Zeit gekostet. Wenn Leticron während dieser vier Tage versucht hatte, mich zu sprechen, mußte er unbedingt Verdacht geschöpft haben. Der Bursche war gefährlicher, als die meisten Menschen ahnten.
    Bevor ich in meinen Palast zurückkehrte, mußte ich wieder in meine alte Anson-Argyris-Kokon-maske schlüpfen. Das kostete abermals Zeit, obwohl ich mich beeilte.
    Doch schließlich war auch das geschafft.
    Ich bestieg meine Transportkapsel, kehrte nach oben zurück und begab mich in meinen hermetisch gegen die Umwelt abgesicherten „Meditationsraum".
    Natürlich hatte ich dort niemals meditiert, und ich beabsichtigte auch nicht, es jemals zu tun. Der Raum diente mir lediglich als notwendiger Beweis für meinen Vorwand, mich zum Zwecke der Meditation für einige Zeit zurückgezogen zu haben. Bisher war dieses Täuschungsmanöver noch nie durchschaut worden.
    Allerdings hatte ich es bisher auch noch nicht mit Gegner wie Leticron zu tun gehabt.
    Als ich endlich in die öffentlich zugänglichen Bereiche meines Palastes zurückkehrte, sah ich, daß sich in meiner Abwesenheit eine Menge verändert hatte.
    Überall waren Schankroboter und kalte Büfetts aufgestellt worden. Menschliche und nichtmenschliche Vertreter der großen Sternenreiche wandelten auf und ab, trugen prunkvolle Uniformen zur Schau und wirkten dennoch irgendwie bedrückt.
    Mein Sekretär, der wußte, in welchem Raum ich von meinem „Ausflug" wieder auftauchen würde, erwartete mich bereits ungeduldig. Aufgeregt sagte er: „Majestät, Leticron hat schon siebenmal nach Ihnen gefragt.
    Zuletzt hätte er beinahe die Geduld verloren." Ich lächelte.
    Mein Sekretär war wie kein anderer Mensch dazu geeignet, aufgeregte Gemüter zu
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