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0666 - Im Bann des Sonnendreiecks

Titel: 0666 - Im Bann des Sonnendreiecks
Autoren: Unbekannt
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Astronomen zu beschäftigen. Sie schaute auf und blickte direkt in die Linsen.
    „Du siehst etwas besorgt aus!" stellte sie sachlich fest.
    „Ein bißchen, das ist richtig. Wollen wir zusammen essen? Ich brauche einen freien Kopf. Innerhalb der nächsten zehn, zwölf Stunden muß ich einige wichtige Entscheidungen treffen!"
    „Ich komme", sagte sie. „Ich muß noch die Beobachtungen analysieren. Es sieht immer mehr danach aus, als ob eine der Sonnen einen Planeten beziehungsweise einen ziemlich schweren Satelliten hat!"
    „Der Satellit der Sonne Gamma", murmelte Lerg. „Es wird sich herausstellen."
    Carissa trennte die Verbindung.
    Lerg zapfte sich eine Tasse Kaffee aus der kleinen Maschine, goß ein Glas mit rauchfarbenem Alkohol voll und zündete sich eine Zigarette an. Er setzte sich in den schweren Sessel vor der Schreibplatte und suchte aus dem wissenschaftlichen Material der verschiedenen Abteilungen drei Programme aus und schaltete sie auf die kleinen Monitoren über der Platte. Während er trank und langsam rauchte, versuchte er, jeden einzelnen Aspekt der herrschenden Situation zu analysieren.
     
    *
     
    Archi-Tritrans, dieser Ferntransmitter, würde jeden Gegenstand ein großes Stück in Richtung auf den Andromedanebel schleudern. Das konnte als hundertprozentig richtig aufgenommen werden.
    War diese Annahme richtig, dann standen dort draußen, zwischen den Galaxien, andere Stationen. Sie waren gebaut worden, als die Lemurer vor den Halutern flohen. Sie sollten verhindern, daß die Haluter ihnen auch auf dem Fluchtweg nachfolgen konnten. Und wenn die Lemurer es getan hatten, damals, in der Vergangenheit, dann würden sie bei diesen Transmitter-Sperrforts auf erbitterte Gegenwehr stoßen.
    Langsam trank Lerg einen Schluck Alkohol und sagte leise zu sich selbst: „Und bei der Perfektion der lemurischen Technik arbeiten die Anlagen noch heute geradezu vorbildlich gut!"
    Die geschichtlichen Daten waren allgemein bekannt. Gerade Lerg Mopron, der Geschichtswissenschaftler war und als einer der besten Kenner der lemurischen Geschichte galt, kannte die Erfahrungen. Die Erlebnisse terranischer Kommandanten mit den Meistern der Insel und ihren Wehrfestungen weit vor der Andromeda-Galaxis und in den vorgelagerten Kleingalaxien waren ihm sehr nachdrücklich bekannt, wenn auch nicht aus eigener Anschauung.
    Andro-Alpha und Androh-Beta waren deutliche Zahlen und Begriffe in der terranischen Geschichte. Was folgerte daraus?
    Größte Vorsicht!
    Für die zwei Schiffe bedeutete dies unmißverständlich, daß sie sich den drei Sonnen nur bis auf eine bestimmte Distanz näherten. Für die riesigen roten Sonnen legte der erfahrene Kommandant den Abstand mit mindestens eineinhalb Lichtstunden fest.
    Auf keinen Fall durften die Schiffe in die für sie gefährliche Strahlung des Transmitters gezogen werden. Sie konnten es einfach nicht riskieren, plötzlich irgendwo im Leerraum zu materialisieren.
    Lergs Gedanken wurden unterbrochen, als der Türsummer ertönte. Der Kommandant öffnete das Schott. Carissa Nikori stand vor ihm.
    „Guten Abend!" sagte er.
    „Schlechte Neuigkeiten!" erwiderte sie und küßte ihn flüchtig.
    Sie strahlte Aufregung aus wie elektrische Ströme.
    „Ärgerst du dich über mich?"
    „Über die Unvernunft des Kosmos", wehrte sie ab. „Darüber, daß alle unsere wohlgeordneten Berechnungen und ein Teil des naturwissenschaftlichen Weltbildes über den Haufen geworfen werden."
    „Sprich!"
    Sie schwenkte ein Bündel von Aufzeichnungen und eine Ampexbandkassette in der Hand, warf sich in einen Sessel und nickte, als Lerg fragend auf die Kaffeemaschine und die Cognacflasche deutete.
    „Ich hab's nötig, bitter nötig!" sagte sie.
    Sie breitete die Unterlagen auf Lerg's Schreibplatte aus, schob die Bandkassette in das Abtastgerät und deutete darauf.
    „Jetzt wissen wir, was das ist, dort bei der Sonne Gamma."
    Er nickte und ließ seinen Blick zwischen der jungen Frau und den Papieren und Unterlagen hin und her gehen. Langsam nur beruhigte sich Carissa. Sie stürzte den Cognac hinunter, als sei es klares Wasser. Dann schaltete sie den Abspielapparat ein und deutete auf den Bild schirm.
    „Hier ist es. Du wirst alles sehen, sofort!"
    Einige Sekunden vergingen. Carissa und Lerg sahen gespannt zu, wie die Informationen, die langen Zahlenreihen und die Auswertungen über den Schirm flimmerten. Die Sonne Gamma hatte einen Begleiter. Zunächst stellte der Bordrechner aus den veränderten
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