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0666 - Im Bann des Sonnendreiecks

Titel: 0666 - Im Bann des Sonnendreiecks
Autoren: Unbekannt
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aber nicht.
    „Kann es ein schwerer Neutronenstern sein?"
    „Unsinn! Eine Sonne, die eine Sonne als Begleiter hat, ist bekannt - es gibt viele Beispiele. Aber Rote Riesen sind geschichtlich junge Sterne. Jeder Begleiter müßte deutlich sichtbar sein und Sonnengröße haben. Und auch für einen Planeten ist der Satellit zu klein."
    „Was können wir tun?"
    „Nichts. Unsere Möglichkeiten sind erschöpft. Wir können nur noch dort heranfliegen und an Ort und Stelle nachsehen."
    „Das aber ist gefährlich, weil wir sicher sonst in den Energiesog des Transmitters gelangen."
    „Also ein Beiboot oder eine unbemannte Sonde!"
    „So oder ähnlich!"
    Die Meinungen und Gerüchte schwirrten durch das Schiff. Viele waren überzeugt, daß in der Mitte des Transmitters ein kleines, aber schwer befestigtes Fort auf jeden Besucher wartete und die Schiffe mit einem Hagel von Strahlen empfangen würde.
    Die Sache war richtiggehend unheimlich.
    Man war gestartet, um eine wissenschaftliche Mission zu erfüllen, und am Ziel stellte sich heraus, daß er ein erregendes Abenteuer war. Vorläufig existierte dieses Abenteuer nur in der Vorstellung der Menschen. Aber jeder Blick auf die Bildschirme zeigte ihnen, daß sie unaufhaltsam auf diesen Punkt zudrifteten, fast so schnell wie das Licht.
    Schließlich, als die Schiffe stoppten, waren sie eineinhalb Lichtstunden von den Sonnen entfernt. Der Sicherheitsabstand war gewahrt. Vor den Linsen saßen dicke Filter und ermöglichten einen direkten Blick auf das lodernde Schauspiel.
    Ein Dreieck aus Sonnen.
    Dazwischen kein schwarzer, wesenloser Raum, sondern die Kulisse weiter entfernt stehender Sterne und leuchtender Gaswolken. Das Bild war eingerahmt von einer Flut zahlloser Lichter in allen Farben von stechend Weiß bis zum düsteren Rot sterbender Sterne. Dazwischen zogen sich leuchtende und dunkle Gaswolken und interstellare Staubkonzentrationen hin.
    Die Bühne war fertig. Der Auftritt konnte erfolgen.
     
    4.
     
    Rinfret Sokoloff nickte langsam. Er blickte vom Kommandanten hinüber zu der schlanken, gutaussehenden jungen Frau und erklärte halblaut: „Ich habe verstanden, Sir. Kein Risiko eingehen. Ich bleibe in ständiger Funkverbindung und bin entsprechend vorsichtig."
    „Genau das wird verlangt, Rinfret. Dies ist ein Befehl. Klar?"
    „Ich verstehe, Kommandant!"
    Fünfzehn Männer, alle in leichten Raumanzügen, standen in der Schleuse. Der Hangar war noch geschlossen. Sokoloff, einer der besten Space-Jet-Piloten des Schiffes, kannte deutlich die Schwierigkeiten seiner Aufgabe. Sie konnten absolut tödlich sein.
    Er hatte sich als erster der Freiwilligen gemeldet. Seine Aufgabe war es, das Geheimnis des unbekannten Sonnensatelliten aufzudecken. Zwei Stunden lang hatte er sich auf diesen Job vorbereitet; in der astronomischen Abteilung, in der Ortung und in der Zentrale. Zwei der besten Nachrichtentechniker würden an Bord des fünfunddreißig Meter durchmessenden Diskus sein und die Verbindungen mit dem Mutterschiff aufrechterhalten.
    „Sie kennen die Gefahren deutlich genug, Sokoloff. Gehen Sie nicht zu nahe an die Schnittlinien heran, und außerdem sollten Sie vermeiden, das Feuer dieser vermutlichen Festung auf sich zu ziehen. Flucht ist besser als Tod, das wissen Sie."
    Sokoloff spürte die Sorge und die Verantwortung, aber er wurde allmählich ungeduldig. Seine Maschine war hervorragend gut gewartet. Sie konnte innerhalb von hundertzwanzig Sekunden starten. Wieder nickte er und sagte: „Ich habe alles begriffen. Außerdem werden mich vierzehn Leute von selbstmörderischen Aktionen abhalten."
    „Gut. Viel Glück für euch alle. Und auch für uns!" sagte Mopron und schüttelte die Hand des Piloten. „Verhalten Sie sich diplomatisch. Das gilt auch für die anderen Männer."
    „Diplomatisch?"
    Mit einem kühlen Lächeln erklärte Mopron: „Ein Diplomat ist ein Mann, der zweimal nachdenkt, bevor er nichts tut! Das ist ihr Motto für die nächsten vier Stunden!"
    Rinfret grinste breit, während die Männer lachten.
    „Ich habe verstanden!"
    Die Schleusentür glitt auf. Die Männer mit ihrer technischen Ausrüstung enterten die Jet, dann schlossen sich die Stahltüren wieder. Mopron und Carissa gingen langsam zurück in die Nachrichtenabteilung, während die Jet startete und Kurs auf dieses unergründliche Energieecho nahm.
    Rinfret Sokoloff saß an den Hebeln der Steuerung und beschleunigte die Jet zunächst bis knapp an die Grenze der Lichtgeschwindigkeit. Dann unternahm
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