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0664 - Tunnel durch die Zeit

Titel: 0664 - Tunnel durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
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durchsetzt war.
    An diesem Tag, dem 15. Juli 3459 -Erdzeit -, befand sich Leticrons Flaggschiff zusammen mit fünfhundert anderen schweren Einheiten der pariczanischen Flotte sowie hundert SVE-Raumern. die die Laren seinem Befehl unterstellt hatten ungefähr an jenem Koordinatenpunkt der Galaxis, an dem sich auch das Solsystem befand.
    Nur, das Solsystem war nicht zu sehen, da es sich zwar am gleichen räumlichen Koordinatenpunkt befand wie Leticrons Flottenverband, aber auf einer anderen Zeitebene - irgendwo in der Zukunft.
    Leticrons Miene verdüsterte sich, als er daran dachte, daß die Terraner unter der Führung Perry Rhodans sich bislang erfolgreich in der Zeit verborgen hielten. Er brannte darauf, das Solsystem zu vernichten, denn er wußte genau, daß seine Herrschaft auf unsicheren Füßen stand, solange es Perry Rhodan und seine Solarier gab.
    Doch bald entspannte er sich wieder und zeigte ein zuversichtliches Lächeln.
    Er dachte an die Laren, die mit einer großen Flotte ganz in der Nähe weilten. Sie waren ebenfalls unsichtbar, genau wie das Solsystem, denn auch sie hatten sich von der Gegenwart entfernt. In einer hyperenergetischen Blase, der sogenannten Basisblase, warteten ihre SVE-Raumer auf den Augenblick, an dem es gelang, das Solsystem in der Zeit aufzuspüren.
    Zu diesem Zweck stellten die Laren mit Hilfe ihrer hochwertigen Positroniken umfangreiche Berechnungen an. Zusätzlich hatten sie einen Zeittunnel geschaffen, der von der Basisblase aus ständig in die Zukunft tastete und nach den jeweiligen Berechnungen der larischen Wissenschaftler immer wieder temporal verändert wurde.
    Sie würden es schaffen, das Solsystem aufzuspüren, dessen war sich der Überschwere aus dem Punta-Pono-System sicher.
    Und sobald das Solsystem vernichtet war und Rhodan nicht mehr lebte, konnte er darangehen, die übrigen galaktischen Zivilisationen in seinen Griff zu bekommen.
    Er machte sich keine Illusionen darüber, daß mit der Verleihung des Titels „Erster Hetran der Milchstraße" schon alles geregelt wäre. Die übrigen Völker hielten zwar still, würden aber kaum bereit sein, sich in voller Konsequenz zu unterwerfen. Das mußte er selber tun. Er mußte sie seine Faust spüren lassen, damit sie wirklich Furcht kennenlernten, denn nur die nackte Existenzangst würde sie dazu bewegen, sich in jeder Beziehung unter seinen Oberbefehl zu stellen.
    Erst danach würde er darangehen können, sich um das Konzil der Sieben Galaxien zu kümmern. Seiner Ansicht nach wurde es Zeit, daß dort einmal gründlich aufgeräumt wurde. Die Laren und die anderen Konzilsvölker schienen träge geworden zu sein.
    Anders war ihr laxes Vorgehen in der Milchstraße kaum zu erklären.
    Leticron sonnte sich in der Vorstellung, daß er im Konzil als „starker Mann" auftreten und die Führung an sich reißen würde.
    Er war davon überzeugt, daß er dabei nicht einmal Gewalt würde anwenden müssen. Die übrigen Konzilsvölker müßten eigentlich froh sein, wenn jemand Schwung in die Entwicklung brachte, dachte er.
    Nur beim Gedanken an die Hyptons wurde es dem Überschweren manchmal unbehaglich. Diese koboldhaften Wesen mit den sanftmütigen schwarzen Augen verhielten sich in jeder Beziehung rätselhaft. Ihre sanfte und liebenswerte Art stand für Leticron in unbegreiflichem Gegensatz zu der Tatsache, daß Hotrenor-Taak und seine Laren letzten Endes immer das taten, was die Hyptons vorschlugen.
    Dabei hatte er noch nie erlebt, daß die Hyptons jemandem Befehle erteilt hätten. Sie blieben sanft und liebenswürdig, wenn ihre Vorschläge abgelehnt wurden, sie wiederholten sie nur immer wieder in zahllosen Varianten, bis man sie endlich annahm.
    Leticron fragte sich, ob die Hyptons vielleicht, so wie er, Mutanten seien. Er verneinte diese Frage sofort, denn das hätte er spüren müssen.
    Desto unheimlicher erschienen sie ihm. Sie waren ein Faktor, der nicht in seiner Kalkulationen paßte, und allmählich erwachte in Leticron der Vorsatz, sie irgendwie auszuschalten, sobald sich eine günstige Gelegenheit dazu ergab.
    „Leticron!"
    Leticron wandte den Kopf und blickte zu dem buckligen Überschweren, der sich ihm von links nahte.
    Jacaran galt seit kurzem als sein engster Vertrauter - und dafür hielt er sich wohl auch selber. Für Leticron war er nur ein brauchbares Werkzeug, das ihm wegen seiner absoluten Hörigkeit noch willkommener war. Einen Vertrauten im echten Sinn des Wortes konnte Leticron nicht gebrauchen. Er traute nur sich
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