Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0664 - Tunnel durch die Zeit

Titel: 0664 - Tunnel durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er die veränderte Lage.
    Er ließ die Hand mit der Waffe sinken und befahl den Kampfrobotern, das Fesselfeld etwas zu lockern. Danach alarmierte er alle seine Leute, die auf Merkur stationiert waren und verteilte eine Menge Aufträge.
    Schließlich wandte er sich dem Großadministrator zu.
    Perry Rhodan blickte auf den bewußtlosen Attentäter, dann auf die Frauen und Männer, die von ihren Sesseln aufgesprungen waren und teilweise noch nicht begriffen hatten, was geschehen war. Danach sah er Maurice an.
    „Raffiniert" meinte er lakonisch.
    „Sir, die Überwachungsanlagen können nicht feststellen, wenn jemand eine Zeitbeschleunigungsdroge genommen hat, deren Wirkung noch nicht eingetreten ist", sagte Hubert Maurice verlegen.
    Rhodan lächelte.
    „Deshalb sagte ich raffiniert", erwiderte er. „Ein Kurier mit wichtigen, für mich bestimmten Unterlagen, ist unverdächtig, vor allem dann, wenn er sich normal verhält und ganz offensichtlich keine tödlich wirkende Waffe bei sich führt.
    Kein Überwachungsautomat würde auf den Gedanken kommen, daß die Zierleiste eines Aktenkofferbeschlags als tödliche Waffe eingesetzt werden könnte, vor allem dann nicht, wenn sie noch am Koffer befestigt ist.
    Ich wette, daß diese Leiste so scharfkantig ist, daß sie menschliches Fleisch mühelos durchdringt. Außerdem dürfte sie mit einem tödlichen Gift präpariert sein, so daß der kleinste Kratzer genügt hätte, einen Menschen zu töten."
    Er legte eine Pause ein, während der er die unterschiedlichen Reaktionen der Anwesenden genau beobachtete. Die meisten Personen standen unter leichter Schockwirkung. Nur Geoffry Abel Waringer hatte sich vom ersten Schreck erholt und lächelte bei Rhodans letzten Worten wissend. Hubert Selvin Maurice dagegen blickte den Attentäter nachdenklich an.
    Perry hob die Stimme und fuhr fort: „Fast jeden Menschen - nur nicht einen Zellaktivatorträger wie mich! Sicher hätte die Giftwirkung mir zu schaffen gemacht, mich vielleicht sogar für einige Stunden ausgeschaltet, aber ich wäre nicht gestorben.
    Unter diesen Umständen frage ich mich, was der Auftraggeber des Attentäters wirklich bezwecken wollte. Er wußte, daß es unwahrscheinlich war, daß die Mordwaffe ein unersetzliches Organ irreparabel schädigen würde, und er mußte wissen, daß die Giftwirkung vom Zellaktivator neutralisiert wurde. Folglich wollte er gar nicht meinen Tod, sondern etwas anderes."
    „Wir werden herausfinden, was er wirklich wollte, Sir", versprach Oberst Maurice mit düsterem Blick. „Das Untersuchungskommando wird gleich zur Stelle sein. Sir, ich bin untröstlich, daß ich nicht schnell genug reagierte, um ..."
    Perry Rhodan unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
    „Schweigen Sie, Oberst!" befahl er. „Setzen Sie doch Ihre Leistungen nicht selbst herab. In Wirklichkeit haben Sie reagiert, bevor der Attentäter auf mich losstürmte, indem Sie die Roboter so programmierten, daß sie auch den Angriff eines mit Beschleunigungsdrogen vollgepumpten Mörders rechtzeitig abwehren konnten. Dafür verdienen Sie meine Anerkennung und meinen Dank."
    „Wie Sie meinen, Sir", erwiderte Maurice. „Ah, da kommt das Untersuchungskommando! Sir, würden Sie bitte ab sofort nur noch sprechen, wenn Sie etwas gefragt werden? Das würde die Arbeit des Untersuchungskommandos beschleunigen."
    „Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Oberst", gab Rhodan zurück. „Ist es wenigstens erlaubt, noch einen Becher Kaffee zu trinken?"
    „Nein, Sir", beschied Hubert Selvin Maurice ihn, „denn dann müßte der Servoroboter das Tatgelände betreten, wodurch wichtige Spuren verwischt werden könnten."
    Der Großadministrator zuckte die Schultern. So leise, daß es außer Waringer und Maurice niemand hören konnte, sagte er: „Ein Glück, daß Sie mir nicht auch noch das Atmen verbieten, Oberst."
     
    2.
     
    Leticron stand in der Kommandozentrale seines Flaggschiffs, die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt, die Beine etwas gespreizt und die Augen fest auf den Frontschirm gerichtet.
    Der neue Erste Hetran der Milchstraße wirkte optisch wie ein Felsklotz, mit seiner Körpergröße von 1,98 Meter und der Schulterbreite von 1,85 Meter. Das breite flache Gesicht mit der gelblichen Haut wurde von glänzendem schwarzen Haar umrahmt, das im Nacken einen großen Knoten bildete. Der Haarknoten war in ein unsichtbares Haarnetz gehüllt, dessen Existenz nur von den irisierend funkelnden Howalgonium-Stäubchen verraten wurde, mit denen es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher