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0664 - Tunnel durch die Zeit

Titel: 0664 - Tunnel durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
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erhöhte ihren Wirkungsfaktor und milderte dadurch die Blendkraft der wabernden Sonne stärker ab.
    Erst danach konnte Perry Rhodan den mehrere Kilometer durchmessenden Energiestrahl sehen, der zwischen den Riesentürmen auf Merkurs Nordpol hervorkam und in Richtung Sonne im Weltraum verschwand.
    Der Energiestrahl war eigentlich nur der sekundäre optische Effekt des primären hyperenergetischen Zapfstrahls, der vom sogenannten Hypertronzapfer ausgeschickt wurde und die hyperenergetische Strahlungskomponente der Sonne anzapfte.
    Der Hypertronzapfer, der mit dem Haupt-Gezeitenwandler auf dem Nordpol des Merkur synchron geschaltet war, nahm die Hyperenergien der Sonne auf und schickte sie mit Hilfe der Paraverbundschaltung zu allen Planeten und allen Spezial Satelliten des Solsystems. Dort wurden sie mit Hilfe der Antitemporalen Gleichrichtungskonverter aufgenommen und zur Erzeugung des Antitemporalen Gezeitenfelds verwendet.
    Früher, im Verlaufe von „Fall Laurin", war das Solsystem dadurch um fünf Minuten in die Zukunft gebracht worden.
    Diesmal, im Verlaufe von „Fall Harmonie", betrug die Versetzung in die Zukunft „nur" 1.183 Minuten.
    Am sichtbaren und meßbaren Resultat änderte das allerdings nichts. Ob 5 Minuten oder 1.183 Minuten, das Antitemporale Gezeitenfeld beförderte das gesamte Solsystem aus der Gegenwart in die Zukunft, und zwar in ein Etwas, das die Wissenschaftler als „Labilzone" bezeichneten. Als Labilzone deshalb, weil ihre Existenz noch nicht durch die Gegenwart stabilisiert worden war. Sie stellte vielmehr einen Zustand der „noch nicht konkret ausgebildeten Existenz mit variablen Konstanten" dar, eine Art Vor-Gegenwart, in der es normalerweise keine konkret ausgebildete Existenz geben konnte.
    Die auflösende Wechselwirkung zwischen der Labilzone und dem „Fremdkörper" Solsystem wurde durch den Schutz des Antitemporalen Gezeitenfeldes wirksam verhindert, und durch dieses ATG-Feld hindurch war das Etwas mit dem Namen Labilzone als diffuses rötliches Wallen und Leuchten zu sehen.
    Und so, wie für die Bewohner des Solsystems das Universum des normalen vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums verschwunden war, so war für die Bewohner dieses vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums das Solsystem verschwunden. Es konnte weder gesehen noch angemessen werden, noch konnte es mit Raumschiffen innerhalb des Normalraums oder des Hyperraums oder des Linearraums erreicht werden.
    Wie bei „Fall Laurin" bezweckte auch bei „Fall Harmonie" die Flucht auf der Zeitlinie in die Zukunft einen Schutz des Solsystems und seiner Bewohner vor Angreifern.
    Rhodan war sich allerdings klar darüber, daß die solare Menschheit es diesmal nicht mit Angreifern zu tun hatte, die, wie im Falle der Antiterranischen Koalition, den Solariern sowohl waffentechnisch als auch hinsichtlich ihres Kriegspotentials unterlegen waren.
    Im Gegenteil, die Laren und ihre Hilfskräfte besaßen gegenüber dem Solsystem eine solche waffentechnische und wissenschaftliche Überlegenheit, daß sie das gesamte Solsystem mitsamt der Heimatflotte innerhalb weniger Stunden vernichten konnten - wenn es ihnen gelang, dem Solsystem in die Zukunft zu folgen.
    Und genau das hielt Perry Rhodan für möglich. So schwierig es auch immer sein mußte, die temporale Position des Solsystems rechnerisch und mit Hilfe von Tests zu ermitteln, der Großadministrator traute den Laren zu. daß sie dieses Kunststück früher oder später schaffen würden.
    Was dann geschehen würde, darüber machte sich Rhodan keine Illusionen. Das Schicksal des Solsystems und aller seiner Bewohner würde besiegelt sein.
    Wenn es nicht gelang, das Projekt mit dem Kodenamen „Traumtänzer" vorher mit positivem Ergebnis abzuschließen.
    Perry Rhodan straffte die Schultern und blickte abermals zu dem riesenhaften Gebäudekomplex des Haupt-Gezeitenwandlers, der in der nordpolaren Geröllwüste Merkurs stand. Was von außen zu sehen war, war allerdings nur ein relativ geringer Teil der größtenteils subplanetarischen Anlagen.
    Rhodans Blick heftete sich auf ein Bauwerk, das erst relativ neuen Datums war, einen Turm aus einer Ynkelonium-Terkonit-Legierung von 1800 Metern Höhe und 350 Metern Durchmesser.
    Dieser gigantische Turm barg die Funktionselemente des sogenannten Zeitmodulators, mit dessen Hilfe das Solsystem zu einem „Tanz in der Zeit" bewegt werden sollte - falls die wissenschaftlichen Grundlagen und Berechnungen sich in der Praxis bewährten.
    Rhodan schaltete den
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