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0663 - Die Höllen-Lady

0663 - Die Höllen-Lady

Titel: 0663 - Die Höllen-Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
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glichen sich bis aufs Haar, bis hin zur Sommersprosse auf dem Po.
    Mit ein paar schnellen Schritten war die falsche Charlotte bei der echten, faßte sie bei den Händen, noch ehe diese sich dagegen wehren oder überhaupt irgend jemand reagieren konnte. Sie zerrte sie aus der Gruppe hervor, wirbelte sie herum, zwang sie in einen wilden Tanz, in eine Drehung umeinander, wieder und wieder, immer schneller, daß den anderen sogar beim Zuschauen schwindelig wurde. Und dann standen die beiden plötzlich wieder still da, einen Moment nur, dann begannen sie zu taumeln, sanken zu Boden, erholten sich von dem wilden Kreisen.
    Aber wer war jetzt die echte Charlotte, und wer die Nachahmung?
    Es ließ sich nicht mehr feststellen.
    Und jetzt begann sich auch die Echse wieder zu verändern.
    Richtete sich auf.
    Nahm die Gestalt von Bertrand an. Immer mehr, immer besser, immer perfekter von Sekunde zu Sekunde.
    Bertrand begann zu laufen.
    Weg von hier, irgendwohin.
    Doch sein Doppelgänger war noch schneller als er, holte ihn ein, zwang auch ihn in diesen wilden Tanz.
    Und danach wußten Frederic und Corinne beim besten Willen nicht mehr zu sagen, wer der echte Bertrand war.
    Und beide Doppelpaare verschwanden von einem Moment zum anderen aus der immer noch erleuchteten Höhle…
    ***
    »Das könnte es sein«, sagte Zamorra, nachdem er die Telefonverbindung abgeschaltet hatte. »Das, wonach Fooly und wir suchen.«
    »Diese gefährliche Präsenz?«
    Er nickte. »Menschen, die spurlos verschwunden, ein Auto, das sich auflöst… ich kann mir nicht vorstellen, daß der Schmied uns nur anruft, um sich wichtig zu machen oder um uns auf den Arm zu nehmen. Da ist was dran. Wir sollten es uns ansehen.« Nicole und Ted Ewigk erhoben sich. Auch Fooly zuckte hoch.
    »Du bleibst besser hier, kleiner Freund«, sagte Zamorra. »Wenn dieses andere selbst mit Drachenmagie fertig wird, bringst du dich nur unnötig in Gefahr, wenn du uns begleitest.«
    »Ihr wollt nur nicht, daß ich im Auto mitfahre«, protestierte Fooly wenig überzeugend.
    »Natürlich, das ist es«, grinste Ted Ewigk ihn an. »Sie gönnen dir überhaupt nichts, deine Freunde. Nein, bleib du lieber hier. Dann weiß wenigstens einer, wo wir sind und kann Rettungsmaßnahmen einleiten, wenn wir auch verschwinden.«
    »Wir?« fragte Nicole überrascht.
    »Natürlich. Glaubt ihr, ich lasse euch das allein machen?« Ted griff in die Tasche seiner weißen Leinenhose und zog seinen Dhyarra-Kristall heraus, warf ihn in die Luft und fing ihn wieder auf. »Ich habe ja gerade nichts anderes zu tun. Und ich denke, die Energie eines Machtkristalls können wir vielleicht gut gebrauchen.«
    »Meinetwegen, komm mit«, nickte Zamorra.
    Nicole eilte davon, um sich etwas anzuziehen. Wenige Minuten später tauchte sie im Vorhof des Châteaus wieder auf, in ihren schwarzen Leder-Overall gekleidet, ihren »Kampfanzug«, wie sie ihn nannte. An der Magnetplatte am Gürtel klebte ein Blaster, den zweiten warf sie Zamorra zu, der gerade den Wagen aus der großen Garage holen wollte, die noch vor fünfzig oder hundert Jahren ein Pferdestall gewesen war.
    Kurz darauf jagte der metallic-silberne BMW 740i die Serpentinenstraße hinunter zum Dorf und dann in Richtung Süden.
    ***
    »War ich gut?« grinste der Saurocerus, der jetzt wie Bertrand aussah. »So etwas soll mir erst einmal jemand nachmachen! Das schaffst nicht einmal du, alter Gestaltwandler!«
    »Es ist dir gelungen, weil du dich meiner Kräfte bedient hast. Es gefällt mir nicht, wie sehr du Einfluß auf mich nimmst.«
    »Auf deinen Doppelkörper, wolltest du sagen.« Der Bertrand-Saurocerus lachte meckernd. »An dich selbst komme ich doch überhaupt nicht heran! Aber du solltest froh sein, daß ich die ganze Arbeit für dich mache. Sonst würde dieser Zamorra noch in tausend Jahren nicht in deine Falle gehen.«
    »Werde nicht frech!« warnte die Kreatur, die jetzt aussah wie Charlotte. »Vergiß nicht, über welche Macht ich verfüge. Ich kann dich zerdrücken, wenn ich will.«
    »Du willst doch die Zusammenarbeit mit mir. Meine Tricks und deine Macht. Oder willst du jetzt auf halbem Weg aufgeben?«
    Sie sah ihn durchdringend an. Ahnte er, daß er in diesem Moment mit seinem Leben spielte?
    Ging er das Risiko bewußt ein, sie wütend zu machen?
    Aber er hatte nicht völlig unrecht. Er war ein wertvoller Helfer, und er hatte eine Menge bewirkt. Nur, warum hatte er es nicht vorher mit »ihr« abgesprochen?
    Er mußte doch wissen, daß er so nicht mit
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