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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gelernt, aber…
    Es war immer noch so, wie sie es von vorhin her kannte.
    Der Weltenbrand pflanzte sich fort. Immer größer wurden die Risse in der Erdkruste.
    Ganze Landstriche sanken in die Lavaglut ab.
    Die Adria kochte.
    Italien erzitterte, brach auseinander.
    Es war eine Frage von vielleicht nur noch wenigen Minuten, bis das Inferno auch Rom erreichte.
    »Es ist alles wie vorher«, hörte sie wie durch Watte Fooly sagen. »Er hat es nicht geschafft, nicht wahr? Wir werden alle sterben.«
    »Nein«, sagte Nicole. »Wenn das Chaos uns erreicht, gehen wir durch die Regenbogenblumen irgendwo anders hin. Wo würde es dir gefallen, Fooly?«
    »Dort, wo kein Geschöpf ein anderes tötet«, sagte der Drache.
    Aber er wußte selbst nur zu gut, daß es einen solchen Ort nirgendwo gab.
    Nicht einmal im Drachenland.
    ***
    Ted Ewigk versuchte auszurechnen, wie weit sein anderes Ich mit Nicole gekommen sein mochte, während er sich mit Fooly unterhielt, und bis der Drache auf die beiden traf. Er war froh, daß er keinem von ihnen wieder begegnete. Als er auf die Fährte traf, sah er, daß Spuren auch zurück zu den Regenbogenblumen führten.
    Das hieß, es hatte funktioniert…
    Denn aus dem Kristallpalast, in dem sie auf Zamorra und Asmodis getroffen waren, konnten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder zurück sein.
    Ted atmete auf.
    Für kurze Zeit hatte er befürchtet, einfach zu verschwinden, falls die Zeitkorrektur gelang - weil dann ja weder für ihn noch die anderen ein Grund bestand, hierher zu kommen. Aber ging das überhaupt? Konnte er einfach verschwinden? Würde er nicht statt dessen in einer Zeitschleife landen, die sich unablässig wiederholte bis ans Ende aller Zeit? Denn wenn er nicht hierher kam, konnte er keine Korrektur durchführen, und wenn er die nicht durchführte, mußte er hierherkommen, um sie durchzuführen, und dann…
    Das typische Paradoxon!
    Daß er nicht schon vorher daran gedacht hatte…
    Aber an etwas anderes erinnerte er sich.
    Noch bevor er davon erfahren hatte, daß der ERHABENE die Straße der Götter angriff, war er mit einer Hornisse gestartet, einem kleinen zweisitzigen Mini-Raumschiffchen, um zum Kristallplaneten zu fliegen. Er hatte mit Yared Salem reden wollen.
    Doch Merlin hatte ihn gestoppt.
    Mitten im Weltraum hatte er eine Erscheinung gehabt. Er hatte Merlin, den Zauberer, gesehen, der ihn aufhielt und ihn zurückschickte!
    »Kehre um!« hatte Merlin ihm zugerufen. »Weil du dir selbst begegnen würdest! Und das nicht nur einmal!«
    Jetzt begann Ted zu ahnen, was der Zauberer damit gemeint hatte. Irgendwie mußte er es vorausgesehen haben. » Weil ich bin, war und sein werde.«
    Es hätte die Gefahr bestanden, daß noch eine weitere Ted Ewigk-Version hier auftauchte. Oder - wäre das dann überhaupt nicht möglich gewesen? Ted wäre vielleicht gar nicht wieder rechtzeitig auf der Erde gewesen, um diese Zeitreisen durchführen zu können…
    Aber wenn Merlin das bereits im voraus gewußt hatte - warum hatte er dann nichts getan, um das Unheil, das mittlerweile geschehen war, aufzuhalten? Warum hatte er nicht früher gewarnt?
    Sicher nicht, weil er selbst schon einmal bei einer Zeitkorrektur ein ähnliches Chaos heraufbeschworen hatte. [2]
    Aber warum dann?
    Vieles hätte durch Merlins Eingreifen verhindert werden können. Aber der alte Zauberer hatte es nicht getan! Er hatte nur Ted aus dem Weltraum, von seinem Flug zum Kristallplaneten, zurückgeholt!
    »Wenn ich noch lange darüber nachgrübele, verliere ich den Verstand«, befürchtete der Reporter.
    Und dann fand er den Dhyarra-Kristall.
    Den Kristall 8. Ordnung, den Nicole ihm zurückgelassen hatte.
    Erleichtert atmete er auf.
    Dieser Kristall war seine Lebensversicherung.
    Der Machtkristall war zu auffällig. Ihn konnte er hier nicht einsetzen. Nicoles Warnung war durchaus berechtigt.
    Aber ohne irgendeinen Dhyarra-Kristall war er erst recht verloren, wenn er den Plan ausführen und tatsächlich rund zwei Jahre unter den Ewigen leben wollte. Deshalb mußte er dringend einen anderen Kristall besitzen.
    Vor seiner Zeitreise mit Nicole tauschen konnte er nicht. Denn da hatte sie den Sternenstein nicht bei sich. Aber sie hatte ihn mit sich geführt, als Ted und sie jene erste Korrektur durchführten.
    Deshalb ging es nur auf diesem Weg.
    Ted nahm den Kristall auf, der einmal Thor von Asgaard gehört hatte, und befestigte ihn mit routiniertem Griff in seiner Gürtelschließe. Ein Kristall 8. Ordnung war für einen Alpha
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