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066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

Titel: 066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod
Autoren: A.F.Morland
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mit mir träumen würdest«, sagte ich.
    »Wozu?« fragte sie traurig. »Er wird sich nie erfüllen.«
    »Wirst du zusehen, wenn ich gegen Zerberus kämpfe?«
    »Möchtest du das?«
    Ich nickte.
    »Warum?« fragte Tteggi.
    »Ich hoffe, dir helfen zu können.«
    Der Massige trat ein. »Hat er genug gegessen und getrunken? Dann komm.« Er griff nach dem zarten Arm des Mädchens und riß sie hinaus. Wenn ich nicht in Eisen gelegen hätte, hätte ich ihn verprügelt.
    Tteggi wandte draußen den Kopf. ›Ich werde dasein‹, versprach mir ihr Blick. Dann knallte die Tür zu, und ich war wieder allein.
    ***
    Unglaublich. Doror hielt die Hände ins Feuer, ohne sich zu verbrennen. Jetzt begab sich der Magier zu der Marmorstatue und erweckte sie zum Leben.
    Ich trug einen Lendenschurz, sonst nichts. Man hatte mich entkleidet und meine Sachen achtlos neben eine Säule geworfen. Auch den Colt Diamondback, mit dem sich keiner etwas anzufangen wußte. Einen Revolver kannte man hier nicht.
    Auch den Dämonendiskus wollten sie mir wegnehmen. Meine Kopfhaut spannte sich.
    »Das nicht!« rief ich. »Fujex! Das ist mein Amulett!«
    »Es wird dir nichts nützen«, sagte der Tyrann höhnisch.
    »Aber ich glaube an seine Kraft.«
    Fujex lachte mich aus, aber er nickte. Das hieß, ich durfte den Diskus behalten. Meine Güte, war ich froh. Ohne die handtellergroße milchig-silbrige Scheibe hätte ich wirklich keine Chance gegen den Satanshund gehabt. Mit dem Dämonendiskus befand ich mich in einer weit besseren Situation.
    Während Doror den Marmorhund weckte, drückte mir ein Krieger grinsend sein Schwert in die Hand. Jedermann im Saal wußte, daß ich ein Todgeweihter war. Nur ich wollte an meinen Untergang nicht glauben. Ja, ich war so vermessen, mir einzubilden, gegen Zerberus eine echte Chance zu haben.
    Mein Blick suchte Tteggi. Sie war gekommen, und ihr Blick war voller Mitleid. Wenn wir einander woanders begegnet wären, hätten wir Freunde werden können, doch in Fujex' Palast hatte diese Freundschaft keine Gelegenheit, sich zu entfalten. Mir kam vor, als würde Tteggi statt mir noch einmal ihren Bruder sehen. Sie erwartete, daß sich das ganze Grauen noch einmal erfüllen würden Blutig und schrecklich und… tödlich.
    Zerberus erwachte und verwandelte sich. Alle hielten den Atem an, und ich muß gestehen, daß es auch mir die Kehle zuschnürte, als der Satanshund den Kopf wandte und mich, sein Opfer, haßerfüllt anstarrte.
    Seine Krallen kratzten über den Boden, als er auf mich zurannte.
    Ich sprang zur Seite, schlug mit dem Schwert nach ihm, verfehlte ihn aber.
    Zerberus drehte sich um. Blutunterlaufen waren seine Augen. Eine erschreckende Mordlust glühte in ihnen. Ich wartete gespannt auf seinen nächsten Angriff.
    Der Satanshund umschlich mich knurrend. Er zog die Lefzen hoch. Tiefe Falten bildeten sich an der Schnauze. Er schoß heran, und diesmal blieb ich stehen.
    Ich visierte ihn mit dem Schwert genau an und stach kraftvoll zu. Ich rechnete damit, daß ihm die Klinge in den Körper drang, doch es war, als hätte ich versucht, eine Marmorfigur zu durchbohren.
    Ach, so ist das, dachte ich. Überrascht war ich nicht. Solche Dinge vermochten mich schon lange nicht mehr aus der Fassung zu bringen. Diesbezüglich war ich einiges gewöhnt.
    Mit meinem Angriff überraschte ich alle. Auch Zerberus. Das hatte vor mir wohl noch keiner gewagt. Ich schwang das Schwert mit ganzer Kraft und hieb damit gegen seine Beine. Ich hoffte, mit diesem wuchtigen Schlag zumindest ein Marmorbein abschlagen zu können, doch es gelang mir nicht.
    Dafür passierte etwas anderes.
    Die Schwertklinge brach klirrend und kreiselte über den Boden.
    Tteggi fuhr sich mit beiden Händen ins Gesicht. Sie wußte, wie dieser Kampf nun weitergehen würde.
    Zerberus verwandelte sich weiter. Zwei weitere Köpfe durchstießen das Fell, rissen die Mäuler auf und stießen ein markerschütterndes Geheul aus. Die Reißzähne und die Krallen des Satanshundes wuchsen auf die doppelte Länge. Ich konnte mir vorstellen, wie den Opfern des dreiköpfigen Todes in diesem Augenblick zumute gewesen war. Ich empfand ähnlich wie sie. Aber es gab einen Unterschied.
    Ich hatte noch eine Hoffnung. Sie hatten keine gehabt.
    Ich wich zurück. Zerberus folgte mir lauernd, knurrend. Schneeweiß waren seine Augen jetzt. Dennoch konnte er mich sehen. Mit allen drei Köpfen reagierte er auf jede meiner Bewegungen.
    Der Satanshund spannte die Muskeln.
    »Töte ihn, Zerberus!« schrie
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