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066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

Titel: 066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod
Autoren: A.F.Morland
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Anführer der Cantacca-Sklaven… Ommyr!
    Er stürzte mir mit Dolch und Schwert entgegen, war blasser als der Mann, den ich soeben erledigt hatte. Seine Auge war sicher, und der war so schnell wie eine zubeißende Schlange. Da ich bereits einen Kampf hinter mir hatte, befand er sich mir gegenüber im Vorteil.
    Jetzt hatte ich einen großen Wunsch: Meinen Colt Diamondback. Aber auf den paßten Cruv und Boram auf.
    Ommyr führte einen waagrechten Schlag. Ich zuckte nach unten. Die Schwertklinge fegte knapp über meinen Kopf hinweg und hackte in die Rundstämme, aus denen die Hütte gebaut war.
    Ich verteidigte mich mit Schwert und Dolch. Ommyr stach mit seinem Krummdolch zu. Ich parierte, gab dem Mann einen Stoß und stellte ihm ein Bein. Fast wäre er gestürzt. Aber nur fast. Er ruderte mit den Armen durch die Luft und fand das Gleichgewicht wieder.
    Aber in dieser winzigen Zeitspanne vermochte er mich nicht anzugreifen. Ich attackierte ihn hart, ohne unvorsichtig zu sein. Er zuckte getroffen zusammen. Sein Gesicht verzerrte sich, doch er gab nicht auf.
    Stechend und schlagend warf er sich mir entgegen. Ich geriet sogar einen Moment in Bedrängnis, aber dann gelang es mir, ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen.
    Schwer keuchend stand er vor mir.
    Seine brennenden Augen verrieten mir, daß er die Hölle im Leib hatte. Ich hätte ihn vernichten müssen, aber es widerstrebte mir, zuzustoßen.
    Ommyr hatte diese Skrupel nicht.
    Er legte mein Zögern als Schwäche aus, nahm wahrscheinlich an, daß ich überhaupt nicht die Kraft aufbringen würde, ihn zu töten. Blitzschnell wich er der Schwertspitze aus und wollte mir die krumme Klinge seines Dolchs in den Leib stoßen.
    Seine Hand war erst auf halbem Weg, als ihn mein Dolch tödlich traf. Ich sah das dämonische Feuer in seinen Augen erlöschen, und dann sank er langsam, mit einem letzten tiefen Seufzer, zu Boden.
    Ich wandte mich von ihm ab. Vorhin hatten Dämonensklaven Pfeile auf mich abgeschossen. Waren sie nun auf den Weg hierher?
    Ich kehrte um. Eine massige Gestalt eilte durch die Dunkelheit auf mich zu. Ein Hüne. Kein Feind… Mr. Silver.
    »Alles in Ordnung, Tony?«
    »Ja.« Ich schaute an Mr. Silver vorbei.
    »Ich habe die beiden, die auf dich mit Pfeil und Bogen Jagd machten, ausgeschaltet«, sagte der Ex-Dämon.
    »Was ist mit Jubilee?« wollte ich wissen.
    »Sie befindet sich in einem der Boote.«
    »Ist sie okay?«
    »Ja. Komm!«
    Der Trupp der Dämonensklaven war aufgerieben. Mr. Silver sagte, Cantacca würde herkommen. Der Dämon würde vor Wut zerspringen. Er hatte die Sklaven verloren, und Jubilee konnte er auch vergessen.
    Ommyr hätte eine schreckliche Strafe getroffen, wenn er am Leben geblieben wäre.
    Dämonen sind grausam in ihrem Zorn.
    Ich sprang in das Boot, in dem Jubilee auf dem Boden lag. Jetzt richtete sie sich auf und umarmte mich glücklich. Es tat gut, ihre innige Dankbarkeit zu spüren.
    Mr. Silver und ich griffen nach den Rudern und tauchten die breiten Holzblätter ins Wasser. Mit jedem Schlag entfernten wir uns mehr von den Pfahlbauten, in denen sich Jubilees Schicksal hätte erfüllen sollen.
    Das Mädchen fragte nach Ommyr.
    »Tot«, sagte ich. »Sie sind alle tot.«
    »Sie haben nichts Besseres verdient«, sagte Jubilee hart. »Sie waren von Cantacca abhängig. Er machte sie so grausam, wie er selbst ist.«
    Wir hielten auf den Schilfgürtel zu. Der Bug des Bootes tauchte zwischen die schlanken Halme hinein. Wir liefen bald auf Grund und stiegen aus.
    Boram und Cruv erwarteten uns. Der Gnom war ungeduldig und zappelig. Erleichtert atmete er auf, als er sah, daß uns nichts passiert war.
    Sie hatten inzwischen die Pferde der Dämonensklaven ins Schilf geholt. Da wir nicht verfolgt wurden, konnten wir uns ohne Hast ankleiden.
    Dann packte Mr. Silver den Knirps und setzte ihn auf eines der Pferde.
    »Was soll das?« fragte Cruv ärgerlich. »Denkst du, ich kann nicht allein aufsteigen?«
    »Das ist kein Pony«, sagte Mr. Silver grinsend.
    »Ich kann hoch springen«, erwiderte Cruv.
    »Dann bitte ich dich, meine Hilfsbereitschaft zu entschuldigen«, sagte der Ex-Dämon und schwang sich auf sein Tier.
    Wir verließen das Schilf.
    Cruv und Jubilee ritten vor uns, denn sie wußten, welchen Weg wir einschlagen mußten, um zu Fujex zu kommen.
    ***
    Die Burg bestand aus tiefschwarzen Wolken, die von einer starken Magie gehärtet worden waren, so daß sie fest wie Felsen waren. Zinnen, Türme, Stufen, Wände… alles Wolken. So fest
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