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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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versprochen, sich als Gegenleistung für sein Wohnrecht um den Erhalt des Bauwerks zu kümmern. Der Lady ebenso wie Zamorra und den anderen kam das sehr entgegen, brauchten sie doch seither nicht mehr alle paar Wochen nach dem Rechten zu sehen.
    Natürlich hielt sich Julian ganz bestimmt nicht ständig hier auf. Er wanderte durch die von ihm geschaffenen Traumwelten. Aber immerhin wurde die Burg durch ihn wieder bewohnt.
    So konnte den normalen allmählichen Verfallserscheinungen vorgebeugt werden.
    Dennoch stimmte hier etwas nicht!
    Zamorra konnte es fühlen.
    Unwillkürlich faßte er nach seinem Amulett, das er unter dem Hemd am Silberkettchen trug. Aber auch jetzt zeigte Merlins Stern keine Gefahr an.
    Sowohl Patricia als auch der Butler wurden aufmerksam. »Ist etwas nicht in Ordnung, Professor?« fragte William.
    »Das weiß ich noch nicht«, wich Zamorra aus. »Vielleicht sollten Sie beide zunächst hier bleiben. Ich sehe mich um.«
    »Llewellyn-Castle ist doch abgeschirmt«, wandte Patricia ein. »Hier kann keine Gefahr drohen.«
    Zamorra nickte.
    »Sagt mir mein Verstand auch, und das Amulett zeigt nichts an. Aber es muß ja keine magische Gefahr sein.«
    »Du meinst, ein Einbrecher…? Aber Julian ist doch hier…«
    Zamorra deutete auf das Wohngebäude der Burg. »Brennt irgendwo Licht?« fragte er. »Es ist schon fast dunkel, aber kein einziges Fenster ist erleuchtet. Julian wird nicht hier sein. Möglicherweise nutzt jemand das aus.«
    »Glaube ich nicht«, sagte Patricia.
    »Für Glaubensfragen bin ich die falsche Instanz«, erwiderte Zamorra trocken. »Mir geht es um Fakten. Wartet hier.«
    Er näherte sich der Eingangstür.
    »Professor!« rief William ihm nach. Er hob etwas Blitzendes empor - den Generalschlüssel. Zamorra streckte die Hand aus, und der Butler warf ihm den Schlüsselbund zu.
    Unwillkürlich grinste Zamorra. Manchmal konnte sich der eigentlich stocksteife Butler auch recht praktisch und unkonventionell geben…
    Der Dämonenjäger benötigte den Schlüssel nicht, um das Gebäude zu betreten. Die Tür war unverriegelt. Mißtrauisch trat Zamorra ein.
    Sicher, hier in der Einsamkeit der schottischen Highlands gab es selbst in Burgen praktisch nichts, was es zu stehlen lohnte. Die Menschen hier besaßen keine Reichtümer. Da ließ der Dieb eher noch eine Spende zurück, als etwas mitzunehmen. Deshalb schlossen auch nur wenige Menschen ihre Türen ab.
    Aber so ein Bauwerk eignete sich durchaus als Unterschlupf für Banden, die sich hierher zurückzogen, wenn sie ihre Aktionen in den entfernteren Städten durchgezogen hatten. Wer würde sie hier schon suchen?
    Zamorra tastete nach dem Lichtschalter. Der war noch von der uralten Sorte, die man drehen mußte, daß sie knackend einrasteten. Mit dem Knacken kam auch das Licht.
    Und mit einem Knall erlosch es wieder.
    ***
    Lady Patricia überkreuzte die Arme und berührte ihre Schultern. »Vielleicht hätten wir früher aufbrechen oder bis morgen warten sollen«, sagte sie leise. »Dann wäre es noch hell genug.«
    »Gestatten Sie mir den Hinweis, daß es in Llewellyn-Castle elektrischen Strom und sogar ein Telefon gibt, Mylady«, sagte William trocken. »Und keinen Jungdrachen. Mithin gibt es nichts, was uns bei einer Inspektion des Hauses an eine bestimmte Tageszeit binden würde, wenn ich dieser bescheidenen Meinung Ausdruck verleihen darf.«
    Sie machte ein paar Schritte vom Auto fort in die Dunkelheit des Burghofs. »Elektrischer Strom, wie?« fragte sie. »Eigentlich müßten hier Halogenfluter brennen, die den Hof erleuchten. Per Bewegungsmelder gesteuert, wenn Sie sich erinnern, William. Aber was meinten Sie damit, daß es hier keinen Jungdrachen gibt? Was hat Fooly mit der Tageszeit zu tun?«
    »Bei Dunkelheit sieht man nicht sofort, was er für Dummheiten anstellt, Mylady.«
    Patricia winkte ab. »Machen Sie ihn nicht schlechter, als er ist.«
    Sie lauschte in sich hinein. Es war schon seltsam. Am späten Nachmittag, als sie sich noch in Château Montagne befunden hatten, war sie es gewesen, die ein ungutes Gefühl gehabt hatte, wenn sie an Llewellyn-Castle gedacht hatte. Sie hatte Zamorra dazu überredet, mal nachzusehen, ob hier noch alles in Ordnung war.
    Seltsamerweise hatte sie diese Empfindung nicht mehr verspürt, seit sie in Spooky-Castle eingetroffen waren.
    Statt dessen war es jetzt Zamorra, der von Mißtrauen erfüllt war.
    »Da«, sagte der Butler plötzlich. »Gerade ging in der Halle das Licht an und sofort wieder aus. Ich
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