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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Menschen gibt. Jeder Mensch sieht die Wahrheit aus seinem eigenen Blickwinkel. Und außerdem gibt es viele Welten wie diese. In einer anderen Welt haben wir versucht, das Paßwort des Computerspiels zu knacken, und das ist eben die Wahrheit aus dieser Parallelwelt, und…«
    »Jetzt ist es aber genug«, unterbrach Nicole ihn. »Bring den Jungen nicht völlig durcheinander mit deinem Gefasel, und vor allem versuche nicht, Raffael und mich für dumm zu verkaufen!«
    »Für dumm?« staunte Fooly. »Seit wann verkauft man etwas für dumm? Ich dachte immer, man verkauft für Geld…«
    »Rrrrrraus hier! Aber ein bißchen plötzlich!« fuhr Nicole ihn an.
    »Nichts lieber als das«, nuschelte der Jungdrache und watschelte auf seinen kurzen Beinen durch die Tür, die von den beiden Menschen freigegeben wurde. Rhett hockte sich auf Foolys Schweif, so, daß die hier nur noch kleinen dreieckigen Hornplatten ihn nicht stören konnten, und ließ sich hinter dem Drachen her schleifen. Fooly ächzte. »Der Lausebengel wird aber auch immer schwerer«, keuchte er.
    »Bin kein Lausebengel!« protestierte Rhett.
    Nicole und Raffael sahen den beiden nach. Dann warf Nicole die Tür hinter ihnen ins Schloß. »Paßwort!« stöhnte sie kopfschüttelnd. »Jetzt versuchen diese beiden Rabauken schon ernsthaft, das Paßwort zum Rechner zu knacken… das darf doch alles nicht wahr sein!«
    Sie ließ sich in den Sessel sinken und checkte die Monitoranzeige.
    »He!« stieß sie verblüfft hervor.
    Raffael trat zu ihr.
    »Das ist tatsächlich das Computerspiel!« stieß Nicole überrascht hervor. »Dieses Spiel, das Hawk und Kreis aus dem Internet abgefangen haben.«
    »Das, in dem die Ewigen Nachrichten verschlüsseln und das Spiel als Transportmedium benutzen?« Raffael hob überrascht die Brauen. [5]
    Nicole nickte.
    Der alte Diener deutete ein zurückhaltendes Lächeln an. »Wer soll es ihnen verdenken? Ein Spiel ist zum Spielen da. Und ein sechsjähriger Junge interessiert sich in der heutigen Zeit nicht mehr nur für Autos, Fußball und Comics oder wie man die zickigen Mädchen verhaut, sondern eben auch für Computer. Wenn das Spiel mit einem Paßwort freigeschaltet wird, muß das Paßwort eben bekannt sein.«
    »Na ja«, seufzte Nicole. »Dann hat Fooly wohl doch die richtige Wahrheit gesagt. Aber…«
    »Aber!« bestätigte Raffael. »Um das Rechnersystem überhaupt zu starten, wird ebenfalls ein Paßwort gebraucht, und das kann weder Sir Rhett kennen, noch haben wir's Fooly jemals mitgeteilt. Schon allein, damit keiner Unfug anstellt und vielleicht alle Festplatten endgültig formatiert und mit der NSA-Methode überschreibt…«
    Nicole lehnte sich zurück und atmete tief durch.
    »Also haben sie das Paßwort herausgefunden. Himmel, Gesäß und Nähgarn…«
    »Wir werden es ändern«, schlug Raffael gelassen vor. »Und ich werde Lady Patricia vorschlagen, daß Sir Rhett einen eigenen Computer erhält, an dem er spielen kann.«
    »Besser wär's, er würde ›Asterix‹ oder ›Gespenster-Geschichten‹ lesen«, murmelte Nicole. »Ja, schon gut, ich weiß, es kann nicht schaden, die Kinder so früh wie möglich mit unserer Multimedia-Gesellschaft vertraut zu machen… aber daß ein nicht einmal Sechsjähriger ein kompliziertes Paßwort knackt, ist wohl doch ein bißchen zuviel des Guten…«
    Sie erhob sich. Raffael zog derweil den Sessel des zweiten Terminals wieder heran, den Fooly vorhin beiseite geschoben hatte, um vor der Tastatur Platz zu finden - in für Menschen geformte Sessel paßte der Jungdrache unmöglich hinein. Der alte Diener nahm Platz.
    »Ich werde das Paßwort ändern. Ich sag’s Ihnen später, und auch dem Professor, wenn er wieder aus Schottland zurück ist. Und jetzt«, seine Stimme wurde leiser zum gemurmelten Selbstgespräch, »will ich doch mal herausfinden, wieso diese beiden Strolche die Visofon-Anlage komplett aktiviert hatten…«
    ***
    Während sie sich Llewellyn-Castle näherten, wurde Patricia nachdenklich. »Was hast du?« wollte Zamorra wissen.
    »Ich frage mich, ob es noch einen Sinn hat, diese Burg zu hegen und zu pflegen«, sagte die Schottin. »Irgendwie habe ich mich in den vergangenen Jahren dem Castle immer mehr entfremdet. Ob ich mich hier jemals wieder wohlfühlen könnte? Denn auch wenn Rhett irgendwann wieder hier ansässig wird… es ist nicht mehr dasselbe wie früher. Er ist mein Sohn, nicht mein Mann.«
    Immerhin hat sie ›Rhett‹ gesagt und nicht ›Bryont‹, dachte Zamorra.
    »Es
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