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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Glück«, wünschte er in der Tür, ehe er verschwand.
    »Hoffentlich habe ich ihn jetzt nicht beleidigt«, sagte Raffael.
    Fooly winkte ab. »Mister Tendyke hat nur die Notwendigkeit akzeptiert. Nun aber sollten wir nicht mehr allzuviel Zeit verlieren.«
    ***
    Zamorra lief um sein Leben. Je weiter er kam, desto anstrengender wurde es. Der Gang zog sich immer mehr zusammen, und seine Windungen wurden ebenfalls knapper. Allmählich begann Zamorra daran zu zweifeln, daß er das Ende dieses Ganges noch rechtzeitig erreichen konnte.
    Er kam nur noch gebückt vorwärts, und nur wenig später mußte er bereits auf Ellenbogen und Knien kriechen. Angesichts seiner Brandverletzungen nicht gerade die angenehmste Form der Fortbewegung…
    Aber die Alternative hieß: Aufgeben und sterben.
    Schließlich konnte er nur noch kriechen.
    Immer größer wurde in ihm das Verlangen, tatsächlich aufzugeben. Es war doch sinnlos, sich so anzustrengen und es schließlich doch nicht zu schaffen! Vielleicht nur ein paar Meter von der rettenden Öffnung entfernt!
    Und dann schloß sich vor ihm der Gang endgültig!
    Die sich veränderte Masse kam ihm regelrecht entgegen, umfloß bereits seine vorgestreckten Hände. Es fühlte sich nicht danach an, als würden sie von der Umgebung assimiliert, sondern eher zerdrückt…
    »Nein!« keuchte er auf.
    Die Finger einer Hand konnte er plötzlich wieder frei bewegen!
    In einer letzten, wilden Anstrengung bäumte er sich auf. Zwang sich noch einmal vorwärts, direkt in die sich schließende Masse hinein! In die luftlose, erstickende Hitze, verbrannte Haut an heißer Materie reibend und -Noch lauter schrie er auf, als um ihn herum Erd- oder Felsklumpen beiseite flogen, wie er förmlich in die Luft katapultiert wurde. Da war nichts mehr, was ihn festzuhalten versuchte! Aber da war etwas, das ihn dennoch rückwärts zog - die Schwerkraft!
    Deren Richtung hatte sich im gleichen Moment verändert, in dem Zamorra ins Freie vorstieß!
    Er warf sich in die Richtung, die eben noch ›unten‹ für ihn gewesen war. Prallte gegen einen weichen Körper, wurde heftig zurückgestoßen.
    Schwer schlug er auf den Boden auf, der früher einmal ›hinten‹ gewesen war. Konnte sich nicht abfedern und mußte den Aufprall in seiner ganzen Härte hinnehmen. Noch schlimmer konnte der Schmerz längst nicht mehr werden…
    Und dann hörte er die Stimme, die völlig überrascht klang:
    »Zamorra…?!«
    ***
    Robert Tendyke hatte Château Montagne verlassen. Er vertraute sich den Regenbogenblumen an, trotz des Risikos, das deren Benutzung neuerdings in sich zu bergen schien. Er ließ sich nach Sydney versetzen. Von dort aus war es kein Problem, die hiesige Niederlassung seiner Firma aufzusuchen.
    Er wollte sich um Stefan Kreis kümmern und ihn mitnehmen, entweder ins Château Montagne oder zu sich nach Florida. Allerdings wollte er erst abwarten, ob Foolys Versuch funktionierte, zusammen mit den Zwillingen und Ted Ewigk Taran aufzuspüren.
    Wenn es nicht klappte, wollte er seinen eigenen riskanten Plan doch noch ausführen. Allerdings überlegte er fieberhaft, wie er das Risiko für die Beteiligten minimieren konnte.
    In Frankreich war es früher Nachmittag gewesen, in Sydney ging es auf Mitternacht zu. In der Zentrale der australischen Tendyke Industries -Niederlassung war man dennoch aktiv. Der weltumspannende Multi-Konzern, der Dutzende von zugehörigen Tochterfirmen besaß, kam keine Stunde lang wirklich zur Ruhe.
    Der Aborigine Shado hatte Kreis vor Stunden »abgeliefert« und sich selbst rasch wieder zurückgezogen; ob er sich weiter mit Shirona befaßte oder nur einfach seine Ruhe haben wollte, konnte niemand sagen. Jedenfalls war er nicht mehr zu erreichen.
    Tendyke war überrascht, statt dessen einen alten Bekannten zu treffen, den er hier in Sydney zu diesem Zeitpunkt am wenigsten erwartet hätte: Olaf Hawk, den mysteriösen Computer-Experten! Hawk plauderte mit Kreis, den die fortgeschrittene Tages- bzw. Nachtzeit nicht im geringsten zu stören schien. Kein Wunder, war er doch an die mitteleuropäische Zeit gewöhnt…
    »Ich habe mal ein wenig im Web herumgewerkelt, Ten«, erklärte Hawk mit verschmitztem Grinsen. »Ich denke, unsere bisherigen Befürchtungen wegen Stefans Sicherheit sind spätestens jetzt unbegründet geworden.«
    »Was hast du angestellt?« wollte der Abenteurer wissen.
    »Ich stelle niemals etwas an«, protestierte Hawk. »Ich stelle höchstens etwas ab: Probleme nämlich. Erstens habe ich
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