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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unter der er sich verkroch.
    Ihm wurde übel…
    ***
    Es war wie ein Alptraum. Da lag der tote Körper, äußerlich unversehrt, aber sein Gehirn war ihm entrissen worden, um mit dem von Shirona in deren Kopf zu verschmelzen!
    Nein, nicht wie in einem Alptraum. So schlimm konnten Alpträume niemals ausarten…
    Ich muß aufwachen!
    Du kannst es nicht mehr. Du bist jetzt ein Teil von mir!
    Höhnisch die Gedankenstimme Shironas, die sein Bewußtsein durchdrang und mehr und mehr Besitz von ihm ergriff. Er spürte, daß er seine eigene Identität mehr und mehr verlor, tatsächlich eins wurde mit diesem unheimlichen Wesen, das zwar wie ein Mensch aussah, aber keiner war.
    Aufwachen… Da war doch etwas, das sich mehr und mehr verlor. Wissen um etwas, von dem Shirona keinesfalls etwas erfahren durfte und das…
    ZURÜCK! Zurück zu Shado!
    Shado, hilf mir…
    Ob es an seinem Gedankenruf lag, ob Shado ihn »hörte«, oder ob er es aus eigener Kraft schaffte - er wußte es später nicht mehr zu sagen. Aber er sah durch Shironas Augen, wie sein Körper sich aufzulösen begann.
    Er kehrte zurück!
    Aber was hilft es mir? Mein Gehirn steckt in Sh…!
    Im nächsten Moment sah er Shado, der sich über ihn beugte. Sah, daß er sich im Flugzeug des Aborigines befand.
    Mit einem wilden Schrei fuhr er auf. Faßte nach seinem Kopf.
    Keine Verletzungen…
    Aber das besagte doch nichts. Er hatte, als er durch Shironas Augen sah, keine äußeren Verletzungen feststellen können!
    »Ich bin tot«, stöhnte er. »Das hier kann nicht sein! Sie hat mich umgebracht…«
    »So einfach stirbt niemand, den ich an einen anderen Ort träume«, erwiderte der Aborigine rauh. »Warte, ich fliege ein paar Loopings. Wenn du dir dann die Seele aus dem Leib kotzt, weißt du, daß du noch lebst, nur wegputzen mußt du den ganzen Dreck dann auch selbst…«
    Er drehte sich nach vorn und nahm wieder im Pilotensitz der einmotorigen Maschine Platz, die nach wie vor in relativ geringer Höhe über die ebene Wüste des australischen Outbacks flog.
    »He, warte!« verlangte Kreis hastig. Erbefürchtete, daß Shado seine Ankündigung wahrmachte. »Laß den Unsinn!«
    Er richtete sich halb auf. Tastete nach der Waffe, die hinter seinem Gürtel steckte. Er war also tatsächlich wieder im Flugzeug, lebte noch, war unverletzt.
    »Ich sagte dir doch, daß dir nichts geschehen könne«, brummte Shado gelassen. »Warum glaubt mir eigentlich niemand, wenn ich etwas sage?«
    »Hm.«
    »Was ist passiert?« wollte Shado wissen. Inzwischen wunderte Kreis sich nicht mehr darüber, daß der Aborigine ein weit perfekteres Englisch sprach als er. Ohne erkennbaren Akzent fuhr Shado fort: »Du sagtest, sie habe dich umgebracht. Erzähl.«
    Kreis tat es.
    »Was wir wollten, hast du erreicht«, stellte der Aborigine schließlich fest. »Sie wird äußerst verwirrt sein. Sie weiß nicht mehr, woran sie ist. Sie glaubt, dich getötet zu haben, und muß erleben, daß das nicht stimmt. Sie wird an ihren eigenen Fähigkeiten zweifeln.«
    Er machte eine kurze Pause. Kreis ahnte nicht, woran Shado in diesem Moment dachte. Nämlich an einen von Professor Zamorras Freunden. Den hatte er auch einmal an einen Ort geträumt. Shado ging eigentlich davon aus, daß die Scheinkörper unverwundbar waren. Solange der Originalkörper, der an Ort und Stelle blieb, nicht verletzt wurde, geschah auch dem Scheinkörper nichts. Umgekehrt wurde das, was dem Scheinkörper zustieß, nicht auf das Original übertragen werden. Selbst wenn der Scheinkörper »getötet« wurde, blieb das Original unbeschadet.
    Hier hatte es sich wieder einmal gezeigt.
    Aber - der Mann aus der Zamorra-Crew war verletzt worden!
    Shado verstand nicht, wie das möglich war. Er hatte den Grund dafür bisher noch nicht herausgefunden. Es hatte ihn damals zutiefst bestürzt. Die Verwundung war zwar nur oberflächlich gewesen und verheilte schnell, aber daß es überhaupt geschehen war, verwirrte den Aborigine.
    Nicht, daß er seiner besonderen Fähigkeit, die ihm der Regenbogenmann Kanaula, sein mentaler Führer aus der Traumzeit, verliehen hatte, seither mißtraute. Sonst hätte er es nicht riskiert, diesen jungen Deutschen zu Monty Lairds Farm und damit direkt zu der dort verbliebenen Shirona zu träumen.
    Aber er wollte herausfinden, was hier nicht stimmte!
    Wieso war jener andere verletzt worden, Kreis und alle anderen, die sich Shado jemals anvertraut hatten, aber nicht?
    »Vielleicht hat aber auch Shirona erreicht, was sie
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