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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nur Zeitungen, sondern auch Bücher«, erwiderte Shado trocken.
    »Was wird jetzt geschehen?«
    »Wir werden Shirona ein weiteres Mal verblüffen - falls sie immer noch hinter dir her ist. Aber daran glaube ich jetzt fast schon nicht mehr. Wenn sie wirklich hat, was sie wollte, erlischt ihr Interesse an dir.«
    »Hoffentlich«, brummte Kreis.
    Shado änderte den Kurs seines Flugzeugs.
    »Wohin geht’s jetzt?«
    »Nach Sydney«, sagte der Aborigine. »Darf ich raten, welche große amerikanische Firma an dir interessiert ist, Weißbursche? Tendyke Industries - stimmt's, oder habe ich recht?«
    »Es stimmt«, nickte Kreis verblüfft. »Ich sehe, du liest auch den Wirtschaftsteil der Zeitungen.«
    »Ich kenne einen guten Freund des Chefs.«
    »Sag bloß nicht, die Tendyke Industries hätte in Sydney eine Filiale!«
    »Wenn ich's nicht sage, ändert das auch nichts an den Fakten. Die T.I. operiert weltweit, mein Lieber. Mich wundert manchmal sogar, daß es sie wenigstens in der Traumzeit nicht gibt…«
    ***
    Stygia erholte sich relativ rasch. Sie hatte Zamorra regelrecht »abgeworfen«, als sie in die Höllen-Tiefe zurückgekehrt war, und kümmerte sich erst einmal nur um sich selbst.
    Erfreulicherweise hatte das feurige Fanal ihr nicht wirklich schaden können. Schwache Verletzungen konnten leicht ausgeheilt werden. Und wenn sie Zamorras Lebensenergie in sich aufnahm, würde sie das weiter stärken.
    Sie hatte ihn jetzt hier, in ihrer unmittelbaren Nähe.
    Nähe?
    Als sie sich nach ihm umsah, war er fort.
    Die Fürstin der Finsternis konzentrierte sich auf die ihr vertraute Aura ihres Feindes, konnte sie aber nirgendwo spüren. Zamorra war doch nicht etwa schon tot?
    Das durfte nicht sein.
    Er durfte sich nicht einfach so aus dem Leben stehlen! Er mußte leiden! Viel mehr, als er es bisher getan hatte. Bedauerlicherweise konnte Stygia nicht prüfen, wie sehr ihm das Seelenfeuer zugesetzt hatte. Fest stand, daß es erloschen war, was eigentlich nicht hätte geschehen dürfen. Mehr noch, es hätte nicht geschehen können!
    Und doch war es passiert.
    Stygia wollte erfahren, wie, und sie wollte Zamorra noch einmal leiden lassen, ehe sie ihm das Leben nahm, und damit auch seine Lebensenergie.
    Aber wo, bei den siebenmal verfluchten Erzengeln, war er?
    Die Dämonin sandte einen magischen Ruf aus.
    Niedere Geister erschienen.
    Sie prägte ihnen Zamorras Aura auf. »Sucht ihn und bringt ihn zu mir!« Für einen Moment überlegte sie, dann fügte sie hinzu: »Sollte er zu großen Widerstand leisten, dürft ihr ihn verletzen oder notfalls auch töten.«
    Ihn keinesfalls mehr aus der Hölle entkommen zu lassen, war ihr wichtiger als die persönliche Rache.
    Zamorra mußte sterben! Egal, durch wessen Hand oder Kraft!
    ***
    Nicole Duval starrte die rotglühende Masse an, die in den Saal quoll. Lava, die den Vulkanausbrüchen an der Oberfläche dieser Welt entstammte und jetzt nach hier unten vordrang!
    Verhaltenes Grollen und zeitweiliges Vibrieren des Hallenbodens verrieten, wie aktiv und wie nah die Vulkane waren; nicht umsonst waren Zamorra und Nicole vor den Eruptionen hierher geflohen. Beide hatten sie zwar geahnt, daß die Lava den Ausgang verschließen würde, aber sie hatten das für ein Problem gehalten, das sich mit ein wenig Zeit lösen lassen würde. Und wenn nicht, schob es den Moment des Sterbens wenigstens noch eine Weile hinaus.
    Bis ihnen in der Tiefe die Luft ausging…
    Aber beide hatten sich nicht vorstellen können, daß die Erbauer dieser unterirdischen Anlage die Nähe der aktiven Vulkane nicht in ihre Berechnungen einbezogen hatten. Sie würden kaum in einem Gebiet tätiger Feuerberge eine Todesfälle für sich selbst konstruiert haben.
    Um so überraschender kam jetzt das Eindringen der Lava.
    »Das ist doch unmöglich«, stieß Nicole hervor.
    »Wieso?« fragte Taran.
    »Der Stollen ist recht lang. Die Lava dürfte gar nicht bis hierher Vordringen können.«
    »Wieso?« wiederholte er.
    Nicole atmete tief durch. Okay, er war ein künstliches Wesen, das nicht viel mehr Lebenserfahrung besaß als die, welche er als entstehendes Bewußtsein in Merlins Stern aufgenommen hatte, und vielleicht der Zugewinn in seiner körperlich manifestierten Phase. Aber das Wissen über Vulkane gehörte anscheinend nicht dazu.
    »Die Vulkanberge speien die Lava aus«, erklärte Nicole. »Sie fließt die Berghänge herunter, und dabei kühlt sie bereits ab. Solange es Nachschub aus dem Vulkan gibt, folgt zwar immer wieder heiße
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