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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen
Autoren: Larry Brent
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hatte.
    Nachforschungen und Spurensicherung mußten im großen Stil
durchgeführt werden. Hier kam eine kleine Gruppe nicht weiter. Die Ergebnisse
aber mußten zusammengefaßt und zentral in der PSA ausgewertet werden.
    Das war der richtige Weg, der immer wieder zum Erfolg
geführt hatte.
    Anhaltspunkte hatte man nun, und man jagte keinem Phantom
mehr nach.
    Raymondo Camaro war ein Mensch aus Fleisch und Blut.
    Man mußte ihn nur ganz schnell zu fassen kriegen, damit
er seine Fährte nicht verwischen konnte. Einem Mann, der die Kunst der
Verwandlung und Verkleidung so beherrschte wie Camaro, war dies leicht möglich.
    In Begleitung der beiden Männer suchte Morna vorsichtshalber
die nähere Umgebung noch ab. Mit dem Hubschrauber überflog man den
steppenartigen Untergrund und auch die nahen Berge.
    Auf dem holprigen Untergrund nahm man nicht die Spuren
wahr, welche die leichte Sportmaschine Camaros in der letzten Nacht
hinterlassen hatte. Und jetzt befand sich die Maschine nicht mehr an diesem
Ort. Sie war offiziell in einem Hangar des Flugplatzes von Mexico City
untergestellt.
    Die Nachforschungen liefen auf Hochtouren.
    Morna nahm sich an diesem Tag nur die Zeit für ein kurzes
Mittagessen, nachdem sie schon um ihr Frühstück gekommen war.
    Sie stand in ständiger Verbindung mit den nach Camaro
fahndenden Behörden und mit der PSA in New York, die Morna Ulbrandsons
Entscheidungen in diesem Fall voll billigte.
    Trotz der Zwischenfälle und des nutzlosen Besuches in
Toluca, der für sie nicht die erwartete Begegnung mit Camaro gebracht hatte,
führte sie ihr Programm weiter, wie sie es sich vorgenommen hatte.
    Es gab viele Wege, die zum Ziel führten!
    Inzwischen hatten die informierten Dienststellen damit
begonnen, den Aschehaufen in der Nähe von Toluca auseinanderzunehmen. Man stieß
auf insgesamt sieben weibliche Skelette. Die Knochen waren schwarz und
verbrannt und nicht mehr vollständig.
    Nichts wies darauf hin, daß die Verbrannten hier gefangen
gehalten worden waren. Sie hatten sich frei bewegen können, und doch hatte ein
unerklärlicher Zwang sie daran gehindert, das brennende Haus zu verlassen.
    Die Gedanken an das Ungeheuerliche beschäftigten sie
noch, als sie sich mit einem Taxi in den Randbezirk der Stadt bringen ließ, um
dort Rosana Getaboje zu sprechen.
    Unterwegs achtete sie besonders auf Jeeps. Es kamen ihnen
welche entgegen, es überholten viele, es waren welche auf Parkplätzen und am
Straßenrand abgestellt. In Mexico City gab es viele Jeeps, und sie hatte sich
die Nummer des Fahrzeuges nicht gemerkt, der vor dem Club de Sombrero
abgestellt gewesen war.
    Aufgrund der Aussagen Mary Dawsons war es nicht
schwierig, das Haus zu finden, in dem die alte Rosana wohnte.
    Morna Ulbrandson bezahlte den Taxichauffeur und gab ein
Trinkgeld, nachdem sie festgestellt hatte, daß die alte Frau zu Hause war.
    An der Tür stehend, erwartete die Greisin mit dem
runzligen, eingeschrumpften Gesicht ihre junge Besucherin.
    »Ich komme wegen Mister Hathly und dem Mädchen, das hier
gewohnt hat.« Die Schwedin lächelte. Hinter ihrer glatten Stirn arbeitete es.
Schon bei der ersten Begegnung bildete Morna sich ein Urteil über den Menschen,
mit dem sie zu tun hatte.
    Die Alte wirkte scheu und doch neugierig. Sie war eine
geheimnisvolle Person, die man nicht auf den ersten Blick durchschaute. Und
dieses Wesen mußten auch ihre Aussagen und Bemerkungen widerspiegeln, welche
die Computer in New York analysiert hatten.
    »Ramona, meinen Sie?«
    »Ja«, nickte Morna.
    »Ich weiß nicht, wo sie jetzt steckt. Wer sind Sie, was
wollen Sie?«
    »Meine Name ist Morna Brent, Señora. Ich hätte mich gern
mit Ihnen unterhalten. Ich suche meinen Mann. Es ist nicht ausgeschlossen, daß
Mister Hathly ihn kannte — daß er ihn vielleicht auch mal hier besucht hat.«
    »Brent?« Die Greisin zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht

    mein Gedächtnis, wissen Sie … wenn man mal so alt ist,
dann arbeitet der Kopf nicht mehr hundertprozentig.«
    Morna brauchte einen Vorwand, um ins Haus zu kommen.
    Und das schaffte sie!
    Die Widersprüche in dem Verhalten der Alten konnten durch
ihre Lebensjahre bedingt sein. Sie konnten aber auch ebensogut Berechnung sein.
Das aber vermochten die Computer in New York nicht zu erkennen. Dazu war ein
Mensch notwendig, der sich an Ort und Stelle umsah. Vielleicht war die alte
Rosana eine verkappte Anhängerin der Rhy-Ta-N'my-Bewegung, vielleicht hatte sie
auch gar nichts damit zu tun. Niemand wußte
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