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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen
Autoren: Larry Brent
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nahm eine Banderilla von seinem Gürtel.
    Die Schwedin begann schneller zu laufen. Aus den
Augenwinkeln heraus nahm sie die vermummten Gestalten auf den verfallenen
Rängen wahr. Das Mondlicht kroch langsam über die erste Hälfte der Arena.
    Sie war verrückt, pochte es in ihrem Hirn.
    Es war falsch, was sie tat. Und sie begriff, daß sie
genauso reagierte wie man von einem Menschen erwartete, der bedroht wurde.
    Flucht!
    Aber hier führte die Flucht immerzu im Kreis herum. Das
raubte einem die Kraft. Verletzt durch Banderillas trat Blutverlust auf und
schwächte zusätzlich.
    So weit durfte sie es nicht kommen lassen!
    Sie mußte versuchen, die Situation zu ändern.
    Wenn es ihr jetzt auf Anhieb nicht gelang, würde es
nachher erst recht zu spät sein.
    Sie mußte den Torero daran hindern, die erste Banderilla
zu benutzen!
    Der Angriff durch die Schwedin war in diesem Fall die
beste Verteidigung.
    Morna riskierte alles, weil sie wußte, daß sie nichts zu
verlieren hatte.
    Ein unbedeutender Zufall kam ihrem Vorhaben zu Hilfe.
    Die Banderilla, die der Torero aus dem Gürtel ziehen
wollte, rutschte nicht gleich auf Anhieb heraus.
    Wie eine Raubkatze schnellte der Körper der Schwedin auf
den dämonischen Torero zu.
    Morna Ulbrandson umfaßte das Handgelenk, das den Degen
hielt, und drückte die Waffen nach oben.
    Es kam zu einem Kampf, bei dem beide ihre äußersten
Kräfte einsetzten.
    Morna mobilisierte ihre Reserven. Für die Schwedin ging
es um das nackte Leben.
    Es gelang ihr, den Gegner zu Boden zu zwingen.
    Die Vermummten auf den Rängen waren aufgesprungen und
verfolgten das unerwartete Schauspiel mit angehaltenem Atem, ohne zu erkennen
zu geben, daß sie eingreifen wollten.
    Der heiße Atem ihres Gegners traf Morna. Auch sie
schwitzte. Es mußte ihr gelingen, dem Torero den Degen zu entwinden, ehe der
ihn zum Stoß erheben und zustechen konnte.
    X-GIRL-C merkte, wie ihre Kräfte gegenüber denen des
Mannes merklich nachließen, daß sie mit anderen Mitteln kommen mußte, um den
Degen in ihre Gewalt zu bekommen.
    Sie drehte den Arm des dämonischen Widersachers herum,
daß der mit einem Aufschrei auf die Seite rollte.
    Er glaubte, den Schwung für seine Zwecke nützen und die
Schwedin wie ein lästiges Anhängsel abschütteln zu können.
    Aber er beachtete in diesem mit Hektik geführten Kampf
die Stellung der Degenspitze nicht, die gegen ihn gerichtet war!
    Er rutschte ab, die Reaktion verlief nicht so, wie er
sich das wünschte. Und die Degenspitze drang ihm unterhalb des Augenlids zehn
Zentimeter tief ins Gehirn.
    Wie ein Sack fiel der Körper zurück. Die Glieder wurden
bleischwer.
    Schweratmend kniete Morna vor dem Toten.
    Hinter ihr auf den Rängen erscholl ein vielstimmiger, verzweifelter
Aufschrei, der klagend wie der Ruf eines tödlich verwundeten Tieres durch die
Dschungelnacht hallte.
    Die Vermummten stoben wie ein aufgescheuchtes Rudel
davon.
    Die blutroten Gestalten verschwanden im Dschungel wie Ratten
in ihren Löchern.
    Morna erstattete Bericht. Sie war dem Schicksal dankbar,
daß die Miniatursendeanlage ihr die Möglichkeit bot, mit der Außenwelt in
Verbindung zu treten.
    Doch durch das zuvor aktivierte Gerät war X-RAY-1 bereits
seinerseits aktiv geworden. Die Behörden in Mexico City waren unterrichtet. Mit
einem Suchflugzeug und zwei Helikoptern war man bereits unterwegs.
    Es würde keine Schwierigkeiten bereiten, sie zu finden.
Die Elektronik des Satelliten gab genauestens darüber Auskunft, an welchem
Punkt der Erde der Funkspruch auf den Weg gebracht worden war.
    Morna versuchte vorsichtig, die hornartige Maske vom
Gesicht des toten Toreros zu ziehen. Aber so einfach ging das nicht. Das Horn
hatte sich richtig in das aufgequollene Gesicht gefressen. Es schien, als hätte
sich die unheimliche Maske mit dem wahren Körper des Unheimlichen verbinden
wollen.
    Morna Ulbrandson war nicht überrascht, Raymondo Camaros
brutales, auch im Tode noch bösartiges Gesicht zu sehen.
     
    ●
     
    Morna gönnte sich keine Verschnaufpause. Für die
eingetroffenen Milizsoldaten schien dieser Flecken Erde wie ein fremdes Land zu
sein. Die beiden Helikopter konnten im Rund der alten, ausgegrabenen Arena
landen. Das Suchflugzeug kehrte unverrichteterdinge nach Mexico City zurück Es
gab zwar eine Schneise hier im Urwald, die bekannt war, die jedoch durch
unbekannte Hände weiter ausgebaut worden war, um eine Maschine des Typs, wie
Camaro sie geflogen hatte, starten und landen zu können. Aber für eine
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