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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Dynastie ihren einstigen ERHABENEN Ted Ewigk hin und wieder hatte aufspüren können, obgleich er alles getan hatte, sich zu tarnen und zu verbergen. Doch sobald er gezwungen war, seinen Machtkristall einzusetzen, hatten sie seine Spur wiedergefunden.
    Damals, als sie ihn noch hetzten… weil ein ERHABENER eigentlich nur aus dem Amt schied, indem er von seinem Nachfolger getötet wurde, wobei auch sein Machtkristall zerstört werden mußte. Beides war nicht geschehen; Ted hatte überlebt, und hatte auch seinen Kristall behalten. Das war ein absoluter Verstoß gegen Gesetze und Gebräuche der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen…
    Jetzt aber fühlte Zamorra es selbst. Ein sehr starker Kristall mußte seine Energie freigesetzt haben.
    So schnell, wie diese Empfindung auftrat, verschwand sie auch schon wieder. Zamorra ahnte, daß er hätte versuchen können, den Ausgangspunkt dieser enormen Energieentfaltung anzupeilen, und sicher wäre es ihm auch gelungen - schließlich war er nicht dümmer als die Ewigen.
    Aber warum sollte er sich davon ablenken lassen?
    Er wollte zu Kane Prey, dem Hohepriester.
    Zweimal fragte er nach dem Weg, und zweimal wurde ihm höflich Auskunft erteilt. Daß es in einem anderen Teil des Tempels zu einem Zwischenfall mit den Soldaten gekommen war, hatte sich bis hierher anscheinend noch nicht herumgesprochen - und wenn, dann gab es keine Verbindung zwischen dem Vorfall und ihm selbst.
    So wurde er um so sicherer, je weiter er ins Tempelinnere gelangte.
    Er fragte sich, was mit Nicole war. Steckte sie hinter der gewaltigen Entladung? Immerhin hatte sie kurz zuvor das Amulett zu sich gerufen. Andererseits vertrugen sich Amulett und Dhyarras nicht. Doch es ging um Byanca. Die Halbgöttin besaß einen Dhyarra-Kristall, der durchaus so stark sein konnte, wie der, dessen Hauch Zamorra eben gespürt hatte.
    Hoffentlich lebte Nicole noch!
    Er spielte mit dem Gedanken, das Amulett zu sich zurück zu rufen. Wenn sie noch lebte und es weiterhin benötigte, konnte sie es ja jederzeit mit einem weiteren Ruf zu sich holen. Aber vielleicht waren gerade das dann die Sekunden, die über Leben oder Tod entschieden.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    Vielleicht hätten sie doch die Zwillinge mitnehmen sollen. Die Telepathinnen hätten eine Gedankenverbindung einrichten können, durch die jeder ständig über alles unterrichtet war, was der andere erlebte.
    Aber auch das hatte seine Tücken, gerade in einer Welt, in der Magie so natürlich und alltäglich war wie auf der Erde das Einschalten des Fernsehers.
    Er ging weiter.
    Ein hochgewachsener, hagerer Mann kam ihm entgegen.
    Mit dem stimmt was nicht, dachte Zamorra. Er fuhr herum, sprach den Vorbeigehenden an. Aber der Mann in der Priesterkleidung reagierte nicht. Er ging einfach weiter, ignorierte Zamorra völlig.
    Zamorra sah ihm nach.
    Etwas an dem Mann war falsch.
    Aber was?
    Vielleicht, überlegte Zamorra, war er nur in Konzentration auf irgendeine Magie versunken und reagierte deshalb auf nichts und niemanden. Die Tür, aus der er gekommen war, stand halb offen. Zamorra ging hinüber und trat in den dahinterliegenden Raum.
    Da hockte ein nackter Mann auf dem Boden, starrte mit leeren Augen ins Nichts. Sein Gesicht glich dem des unnahbaren Priesters, der eben an Zamorra vorbeigeschritten war.
    Da begriff der Dämonenjäger.
    Der andere imitierte diesen Mann, hatte seine Identität angenommen!
    Und das ganz bestimmt nicht aus reiner Routine.
    Es mußte ein Fremder sein.
    Zamorra fuhr herum, um ihn zu verfolgen.
    ***
    Ern Vuk hatte das Gefühl, der Mann in der Regenbogenkleidung habe ihn durchschaut. Wer war dieser Fremde? Er bewegte sich, als gehöre er hierher, aber er trug keine Priesterrobe und auch kein Adeptengewand. Dieses Regenbogentrikot und der gleichfarbige Umhang…
    Über diesen Mann gab es in Kane Preys Erinnerungen keine Informationen!
    Aber er mußte gefährlich sein.
    Vuk ging schneller. Er mußte den Tempel so schnell wie möglich verlassen und von hier verschwinden.
    Ehe jemand daran dachte, ihn aufzuhalten!
    ***
    Nicole schien zu schweben. Weit unter sich sah sie eine kahle Ebene, die von schwarzem Geröll bedeckt war. Sie erstreckte sich bis zum Horizont und wirkte völlig leblos. Nicole drehte sich in der Luft und versuchte, einen Blick hinter sich zu werfen. Aber das ging nicht, denn jedes Mal, wenn sie es versuchte, wurde sie - wie von unsichtbaren Schnüren gehalten -wieder in die gleiche Richtung zurückgezogen. Ich träume, erkannte sie
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