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0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem
Autoren: Jason Dark
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als heller Schleier nach unten, dann wiederum nahm es einen rötlichen Schein an, manchmal auch einen blauen, der sich wie ein Zeltdach über sie legte.
    In den ersten Minuten des Tanzes hatte die Frau ihre Arme kaum bewegt. Das änderte sich, als sie den Rücken zurückdrückte, die Arme hob, die Hände bewegte, sodass die Finger wirkten wie Schlangenkörper und sich im plötzlichen Wechselspiel zwischen Licht und Schatten ins Unendliche verlängerten.
    Glenda Perkins hatte ihr anfängliches Misstrauen zurückgedrängt, weil der Tanz dieser Frau sie doch faszinierte. Auch Jane war von den geschmeidigen Bewegungen in den Bann geschlagen worden. Die Frau schien überhaupt keine Knochen zu haben. Der Vergleich mit einer Schlange oder einer weichen Spirale fiel Jane ein und sie erkundigte sich flüsternd bei ihrer Freundin.
    »Gut, nicht?«
    »Und ob. Schaffen wir das auch?«
    »Nach zwei Jahren vielleicht.«
    Man konnte Brunai und seiner Bauchtanzschule gegenüberstehen, wie man wollte, eines jedoch war ihm nicht abzusprechen. Er hatte es mit wenigen Mitteln geschafft, in diesen Hinterhof im Stadtteil Paddington eine orientalische Atmosphäre hineinzuzaubern, die einfach jeden in ihren Bann schlagen musste.
    Die Frauen gewöhnten sich an die Klänge. Sie stellten zudem fest, dass sie sich selbst im Rhythmus dieser Musik bewegten, obwohl sie auf den Sitzkissen hockten.
    Sehr langsam schwangen sie ihre Oberkörper von einer Seite zur anderen, gerieten dabei in pendelnde Bewegungen und versuchten, die Tänzerin nachzuahmen.
    Es war schwierig, bei ihnen sah es steif und eckig aus. Gestört wurden sie nicht. Auch Brunai ließ sich nicht blicken, dennoch veränderte sich etwas.
    Die misstrauische Glenda Perkins merkte es zuerst, und Jane hörte, wie ihre Freundin schnupperte.
    »Hast du was?«
    »Ich weiß nicht so recht.« Glenda drehte den Kopf nach rechts, dann nach links. »Ich habe nur den Eindruck, als hätte sich hier im Raum etwas verändert.«
    »Kann ich nicht sagen. Was meinst du damit?«
    Glenda hob die Schultern. »Okay, äußerlich ist alles gleich geblieben, aber der Geruch scheint mir ein anderer geworden zu sein. Er - er ist intensiver geworden.«
    Jane schaute sie an, runzelte die Brauen, schnupperte. Gespannt wartete Glenda auf eine Antwort, und Jane enttäuschte sie nicht, als sie nickte.
    »Ja, kann sein.«
    »Was bedeutet das?«
    »Weiß ich auch nicht. Es muss an den Gewürzen liegen, an diesen Gerüchen. Sie sind mir zu scharf - oder nicht?«
    »Meine ich auch«, gab Glenda zu. Sie holte tief Luft, bevor sie über ihre Stirn wischte. »Mir ist auch heiß geworden, ich schwitze. Etwas hat sich verändert. Außerdem fühle ich mich schwer wie Blei, taub, als würden an meinem Körper Gewichte hängen.«
    »Jetzt übertreibst du.«
    »Nein, Jane, ich…«
    Glenda wollte es wissen und aufstehen. Sie schwang ihren Oberkörper nach vorn, kam aber nicht auf die Füße, weil sie einfach keine Kraft in den Beinen hatte, und sank wieder zurück.
    »Was ist denn?«
    Glenda lachte, obwohl sie es nicht wollte. »Verflixt, Jane, es geht nicht. Sorry, aber ich schaffe es einfach nicht, auf die Beine zu kommen.«
    »Das ist doch unmöglich.«
    »Versuche du es.«
    Jane wollte aufstehen, daran allerdings hinderte sie die Tänzerin. Ob Zufall oder nicht, sie jedenfalls verließ den Lichtkreis und bewegte sich in einem schon unanständig wirkenden Rhythmus auf die beiden Zuschauerinnen zu.
    In gewissen Intervallen schob sie ihr Becken vor, drückte es wieder zurück, schob es vor und zeigte ihnen gleichzeitig ihre offenen Handflächen, denn die Arme machten die gleichen Bewegungen mit.
    Das Ablenkungsmanöver gelang, beide dachten nicht mehr daran, sich zu erheben.
    Übergroß kam ihnen die Bauchtänzerin vor. Ihr Gesicht war zu einer zuckenden, tanzenden, sich bewegenden, stark geschminkten Maske geworden, in der die Augen wie große Kugeln saßen und sich zu drehen schienen, als wären sie Kreisel.
    War das normal?
    Die Bauchtänzerin ließ den Mund offen, änderte jedoch die Breite, denn sie spitzte ihn, und ein Zischen drang daraus hervor. Jane und Glenda begriffen das nicht, es musste irgendein Zeichen sein, das sie ihnen womöglich geben wollte.
    Bis sie endlich merkten, dass dieses Geräusch nicht aus dem Mund der Tänzerin drang, war es zu spät.
    Da spürten sie bereits die Wirkung des Gases, das beide eingeatmet hatten.
    Die Frau vor ihnen bewegte sich zurück. Sie berührte dabei nicht den Boden. Ihr Körper
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