Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
veränderte sich auf eine groteske Art und Weise, bis er eine flaschenförmige Form angenommen hatte und mit dem Kopf beinahe die Decke erreichte.
    Das Gesicht bestand aus langen Farbspiralen, die sich ineinander drehten. Der Mund war ein dunkelroter, verzerrter Fleck und glich einer Wunde, aus der Blut quoll.
    Jane fiel nach links, sie berührte Glenda, die etwas sagen wollte, aber ihre Zunge war schwer.
    »Wir müssen raus!«, keuchte Jane. »Das ist - ist doch eine Falle, Glenda. Du hast Recht gehabt. Steh auf…«
    »Ka - kann nicht…«
    Jane Collins wollte sich erheben. Plötzlich brach ihr der Schweiß aus. Einfach aufzustehen und wegzulaufen war für sie nicht mehr möglich.
    Der gesamte Raum veränderte sich zu einem schwankenden Floß. Seine Mauern wichen in die Tiefe zurück, vereinigten sich mit der Fläche, die aus einem grellen Farbspektrum bestand, auf dem sich der Körper der Tänzerin geschmeidig bewegte.
    Sie wussten jetzt, was das Zischen für eine Bedeutung gehabt hatte. Gas war in ihre Nähe geströmt und hatte sie gelähmt, ihren eigenen Willen ausgeschaltet und ihnen einen andern aufgezwungen.
    Obwohl sich beide gegenseitig unterstützten, gelangten sie nicht auf die Beine. Es sah schon lächerlich aus, wie sie immer wieder zurückfielen, auf den weichen Kissen landeten, sich herumrollten und abermals einen erneuten Anlauf versuchten.
    Es hatte keinen Sinn.
    Die Schwäche hatte ihre Körper erfasst und sie völlig verändert.
    Es dauerte eine Weile, bis die Frauen merkten, dass die Musik nicht mehr spielte. Ihnen war die Stille nicht gleich aufgefallen, denn in ihren Köpfen bestand das Summen noch immer.
    Brunai bemerkten sie erst, als der Mann dicht vor ihnen stand, seinen Oberkörper nach unten beugte und dabei wirkte wie ein gewaltiger Schatten, der alles andere überdecken wollte.
    Mühsam und sich aneinander festklammernd schauten sie hoch.
    Brunais Gesicht bewegte sich. Es war für sie zu einer ekligen Fratze geworden.
    Denken konnten sie nicht, allerdings hören, und die Stimme erreichte sie wie aus einer weiten Ferne, über Meilen hinweg, wobei das Flüstern noch in ihren Köpfen nachklang.
    »Danke, dass ihr in die Falle gelaufen seid. Es ist einfach wunderbar, wie einfach so etwas verläuft. Man wartet bereits auf euch. Nicht hier, sondern in Marokko, in einem Harem. Der Sultan hat euch gesehen, er will euch kaufen.«
    Brunai hatte die Worte klar gesprochen. Nur schafften es Glenda und Jane kaum, den Sinn zu erfassen. Sie schwankten, sie wollten die Arme ausstrecken, doch nicht einmal einen brachten sie in die Höhe.
    Brunai lachte sie wegen ihrer Schwäche laut und scharf aus. Und in dieses Lachen hinein zerplatzte für sie die Welt.
    Plötzlich flogen sie weg, stießen in das All hinein, in eine Schwärze, die sie nicht mehr loslassen wollte.
    Der Mann vor ihnen schaute zufrieden auf die beiden leblosen Körper, die auf den Sitzkissen zusammengesunken waren. Ihm hatte das Gas nichts ausgemacht.
    Mit gemessenen Schritten ging er weg, um Teil zwei des großen Plans in die Tat umzusetzen.
    Marokko, der Sultan und der Harem warteten auf Nachschub…
    ***
    Uns hatte das plötzliche Verschwinden der beiden Frauen wie ein brutaler Hammerschlag getroffen.
    Zuerst hatten wir es nicht glauben wollen, aber es gab nichts daran zu rütteln. Glenda Perkins und Jane Collins waren nicht mehr da.
    Lady Sarah half uns. Sie wusste, dass Jane und Glenda eine Bauchtanzschule besuchen wollten, nur konnte sie nicht sagen, wo sich die befand.
    »Leider gibt es davon viele«, sagte sie.
    »Überlege doch bitte.«
    »Nun ja…« Die Horror-Oma verdrehte vor lauter Nervosität die Perlen der Ketten zwischen ihren Fingern. »Das ist wirklich nicht einfach. Es gab da eine Postwurfsendung, diese Reklameblätter, ihr versteht?«
    »Wo ist es?«, fragte Suko.
    »Wenn ich das wüsste.«
    »Hat Jane es weggeworfen?«
    »Kann sein, John. Ich habe sie nicht danach gefragt.«
    »Dann sollten wir ihr Zimmer durchsuchen.«
    Bei Jane wollte ich anfangen und später in Glendas Wohnung nachforschen.
    Beide Frauen waren tags zuvor verschwunden. Jetzt hatten wir bereits späten Nachmittag, und erst vor gut zwei Stunden hatte uns Lady Sarahs Alarmruf erreicht.
    Uns war es auch spanisch vorgekommen, dass sich Glenda nicht gemeldet hatte, weil sie nicht zum Dienst erschienen war. Das war sonst wirklich nicht ihre Art.
    Von Sarah Goldwyn, die jetzt die Tür zu Janes Zimmer in der ersten Etage aufdrückte, wussten wir, dass beide
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher