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0639 - Merlins Zauberwald

0639 - Merlins Zauberwald

Titel: 0639 - Merlins Zauberwald
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dunkelheit ritt sie auf ihrem Ofen in den Zauberwald hinein.
    Kein Mond am Himmel, der die Szenerie hätte beleuchten können. Wolken hingen tief am Himmel und verbargen Sternenlicht und Mondschein.
    Für Merlin!
    Daß Yaga in hellstem Mondlicht ritt, konnte Merlin nicht sehen.
    Ihm blieb es verborgen. Für ihn gab es zu dieser Zeit an diesem Ort nur Dunkelheit.
    Doch dafür sah er plötzlich etwas ganz anderes.
    Eine Erinnerung…!
    ***
    »Scheint doch nicht zu funktionieren«, bemerkte Nicole und fügte spitzbübisch hinzu: »Vielleicht bist du ja auch nicht ganz bei der Sache. Ich sollte mir etwas anziehen…«
    »Untersteh dich!« warnte Zamorra mit erhobenem Zeigefinger. »Du bleibst, wie du bist.« Er warf ihr eine Kußhand zu.
    »Entweder habe ich jetzt bei der Bedienung des Amuletts etwas anders gemacht als vorhin, oder der Ruf, den du hörtest na ja, hörtest im weitesten übertragenen Sinne hat eine andere Ursache.«
    »Versuch's noch einmal.«
    Zamorra nickte. Wieder verschob er mit leichtem Fingerdruck jene drei Hieroglyphen, die er für den Vorgang für verantwortlich hielt. Dabei dachte er erneut an Lady Patricia und wünschte sich, sie in seiner Nähe zu sehen.
    Wenn der Ruf Nicole erreicht hatte, mußte er auch die Schottin erreichen. Sie wohnte zusammen mit ihrem Sohn im Gästetrakt des Châteaus. Für sie war es kein Problem, innerhalb weniger Minuten hierher zu kommen, wie Nicole es getan hatte.
    Aber sie kam nicht.
    Die Zeit verging.
    Zamorra genoß den Anblick seiner hübschen Gefährtin und fragte sich, was Patricia dazu sagen würde. Etliche Male hatte sie Nicoles Freizügigkeit schon bemängelt, und Nicole hatte ihr auch schon einmal versprochen, künftig nicht mehr ganz nackt herumzulaufen, aber in letzter Zeit hatte sie das Textilminimum meist auf etwas Schmuck reduziert… Solange die sommerliche Hitzewelle über Frankreich lag, hatte Patricia nichts mehr dazu gesagt und sich vermutlich selbst im Badeanzug unwohl gefühlt, nur traute sie sich nicht, den auch noch auszuziehen. Aber jetzt, da im August Herbstwetter zurückgekehrt war, mußte auch wieder mit spitzen Bemerkungen gerechnet werden.
    Als eine Viertelstunde verstrichen war, zuckte Zamorra mit den Schultern. »Offenbar klappt es doch nicht.«
    »Und wenn du nur Personen mit Para-Begabung erreichen kannst?« gab Nicole zu bedenken. »Patricia ist auf dem Para-Sektor doch nicht beschlagen, im Gegensatz zu uns beiden - nein, nicht Fooly! Aber Du könntest es mit jemand anderem versuchen.«
    »Patricia Sohn?« Rhett Saris ap Llewellyn, fünf Jahre jung, magischer Llewellyn-Erbfolger und zum x-ten Mal wiedergeboren. Nur wußte der Junge davon jetzt noch nichts. Das Wissen um seine Magie würde erst mit der Pubertät in ihm erwachen.
    »Aber das Potential steckt doch schon in ihm!« behauptete Nicole. »Versuch’s trotzdem einfach mal. Vielleicht kommt er ja tatsächlich hierher.«
    Er kam nicht!
    »Versuch's bei Merlin«, schlug Nicole nicht ganz ernsthaft vor. »Oder bei Assi.«
    »Warum nicht gleich bei der Baba Yaga?« konterte Zamorra, ebensowenig ernst gemeint.
    Unwillkürlich zuckte Nicole zusammen. »Willst du die wirklich hier haben?« stieß sie erschrocken hervor.
    Zamorrâ lachte leise. »Sie kommt eh nicht durch die Magie-Abwehr.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, warnte Nicole. »Die M-Abwehr hält alle Schwarzblütigen vom Château fern. Aber ist Baba Yaga wirklich schwarzblütig?«
    »Etwa nicht?«
    »Eine Dämonin ist sie auf keinen Fall, die alte Hexe«, sagte Nicole. »Vergiß nicht, daß dein Amulett gegen sie so gut wie nichts ausrichten kann. Yagas Magie ist anders.«
    »Sie ist eine Hexe.«
    »Auch Damona King war eine Hexe. Aber sie benutzte weiße Magie. Wie jene Waldhexe in Brasilien, die den Vampirkeim in mir besiegte. Nicht alle Hexen sind böse.«
    »Ich werde sie nicht rufen«, sagte Zamorra. »Ganz gleich, ob Baba Yaga gut oder böse ist. Ganz gleich, ob sie die Schutzkuppel durchdringen kann oder nicht. Ehrlich gesagt, ich bin froh, wenn sie so weit wie möglich entfernt ist. Die beiden bisherigen Begegnungen mit ihr reichen mir völlig, bis zur Oberkante Unterlippe. Mir wurde zwar mitgeteilt, daß ich sie töten würde, irgendwann einmal, aber auch Prophezeiungen stehe ich eher skeptisch gegenüber. Und ich lege auf eine dritte Begegnung wirklich keinen Wert.«
    »Wen nehmen wir dann?«
    Zamorra grinste. »Vielleicht doch Fooly?«
    »Dann erschlage ich euch beide«, drohte Nicole.
    »Na gut. Dann
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