Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0639 - Merlins Zauberwald

0639 - Merlins Zauberwald

Titel: 0639 - Merlins Zauberwald
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Wenn wir hierbleiben und Theorien entwerfen, werden wir es wohl nie herausfinden«, sagte sie. »Wir müssen nach Broceliande. Dort ist Merlin, und dort ist natürlich auch Ted, den wir unterstützen müssen. Denn im Zauberwald ist logischerweise auch Baba Yaga, sonst hätten wir sie dort ja nicht sehen können.«
    »Gut«, sagte Zamorra. »Die ganze Geschichte hat nur einen Haken. Wir waren noch nie in Broceliande. Ich weiß im Moment nicht einmal genau, wie wir diesen Ort erreichen können. Wenn's da Regenbogenblumen gibt, kein Problem, aber daran glaube ich nicht. Dann hätten nicht erst wir diese Blumen hier in Caermardhin anpflanzen müssen, um eine solche Fortbewegungsmethode einzurichten; dann hätte Merlin selbst schon viel früher über die Blumen in seiner Burg verfügt, um seinen Zauberwald jederzeit ohne besondere magische Kraftanstrengung erreichen zu können…«
    »Trugschluß!« behauptete Nicole. »Wer sagt uns, daß es für Merlin tatsächlich eine Kraftanstrengung bedeutet? Vielleicht braucht er nur an Broceliande zu denken, um gleich dort zu sein.«
    »Das mag sein«, gestand Zamorra. »Aber es enthebt uns nicht des Problems, wie wir dorthin kommen. Wir besitzen nicht Merlins spezielle Fähigkeiten. Wo befindet sich Broceliande überhaupt? Ich weiß es nicht, sonst hätte ich schon früher versucht, es zu finden.«
    »Angeblich soll sich der Wald in der Nähe von Pompaint befinden, in der Bretagne.«
    »Pompaint«, murmelte Zamorra. »Bretagne. Ziemlich weit weg, wenn wir nicht mit den Regenbogenblumen dorthin gelangen können.«
    »Um so weniger Zeit sollten wir verlieren«, drängte Nicole. »Hier gibt es nichts für uns zu tun.«
    Sie wandte sich ab.
    Aber Zamorra starrte plötzlich wieder in die Kugel. Was sie ihm zeigte, faszinierte ihn.
    Weil es so erschreckend war.
    So bestürzend, so furchtbar.
    So vernichtend.
    Von einem Augenblick zum anderen veränderte sich Broceliande.
    Merlins Gestalt schien durchscheinend zu werden.
    Und durch seine gläsern werdende Figur sah Zamorra das Inferno.
    Der Zauberwald wurde zu einer feurigen, explodierenden Hölle.
    Da war jäh nur noch Chaos. Flammen. Glut. Ein Orkan tobte über die Bäume, knickte sie, verbrannte sie innerhalb von Sekunden zu Asche, gerade so, als sei eine Atombombe mitten im Wald explodiert.
    Unwillkürlich stöhnte Zamorra auf.
    Nicole wirbelte herum, sah das Inferno ebenfalls.
    Aber es war noch nicht vorbei.
    Es ging weiter.
    Das rasende, tobende Feuer erfaßte auch Merlin!
    Hüllte ihn ein, um ihn auszulöschen!
    Und Zamorras Amulett, das am Silberkettchen vor seiner Brust hing, flammte unwahrscheinlich grell auf.
    Ein silberner Strahl ging von ihm aus, tastete in die Bildkugel hinein und verblaßte dort schon nach wenigen Zentimetern in der gewaltigen, alles verzehrenden Gluthölle.
    Merlins Zauberwald ging in einem gigantischen Feuerball unter!
    Merlin - starb? Verging mit seinem Wald?
    Dann war da nichts mehr.
    Die Bildkugel übertrug nichts mehr. Sie blendete ab, erlosch.
    Nur noch das Amulett loderte grell und hielt über den silbrigen Lichtstrahl nach wie vor Kontakt zu der Bildkugel, die längst erloschen war.
    Erloschen - wie Merlins Existenz…?
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 624 »Die Tränen der Baba Yaga«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 638 »Geliebter Vampir«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 511 »Der Fluch der Baba Yaga«, Professor Zamorra Nr. 512 »Der lachende Tod«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 624 »Die Tränen der Baba Yaga«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher