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0637 - Nackt in die Hölle

0637 - Nackt in die Hölle

Titel: 0637 - Nackt in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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leid, du hast dich wohl geirrt.«
    »Ich habe mich nicht getäuscht. Du bist eine Hexe. Und weil du es nicht selbst spürst oder zugeben willst, tust du so, als wolltest du es nicht wahrhaben.«
    Jane hörte Ritchie zwar sprechen, nur kümmerte sie sich nicht um seine Worte, weil sie etwas anderes gesehen hatte. Ihr Interesse galt dem Stamm der Esche.
    Dort blinkten mehrere Nagelköpfe in der braunen Rinde. Aber das war es nicht, was sie störte. Auf irgendeine Art und Weise schien der Baum verzaubert zu sein.
    Er lebte, er besaß eine Seele, in seinem Innern pulsierte etwas, das sich plötzlich zeigte. Indirekt hatte Ritchie von einem lebenden Baum gesprochen, und da hatte er ins Schwarze getroffen.
    Das Geäst und der Stamm waren nach wie vor noch vorhanden, jedoch im Innern des Stamms geriet etwas in Bewegung. Da schälte sich ein Gegenstand hervor - ein Gesicht.
    Jung und alt zusammen, die Doppelfratze, die Jane Collins bereits bei ihrem Anfall im Bus gesehen hatte…
    ***
    Abermals hatte sie den Eindruck, als würde eine fremde Welt sie in ihre Sphären ziehen. Die Umgebung schwankte vor ihren Augen, obwohl sie mit beiden Beinen auf dem Boden stand, den Baum sah, der zu einer diffusen Soße verlaufen war, und sich nur an einer bestimmten Stelle klar und deutlich zeigte.
    Genau dort, wo sich das Gesicht abmalte!
    Übereinander geschoben, zwei verschiedene Teile, wie eine Doppelbelichtung. Selbst für Jane Collins, die Umgang mit schwarzer Magie gewohnt war, unerklärlich.
    Lächelte das Gesicht ihr zu, war es vor Hass verzogen? Sie konnte es nicht sagen, denn es blieb nicht ruhig, zitterte, veränderte sich, schob sich einmal nach vorn, zog sich dann wieder zurück, aber es sandte eine für Jane hörbare Botschaft aus.
    »Endlich bist du da, endlich! Du wirst den Weg in die Hölle finden. Du wirst die Kugel holen und das Zentrum des Teufels zerstören. Wir haben auf dich gewartet, all die langen Jahre, die Jahrhunderte, denn man verbannte uns. Geh deinen Weg, betritt die Hölle und zeige dem Teufel, wie stark du bist! Aber du musst dich ihm unbekleidet zeigen. Nimm nur die Kugel mit und lösche mit ihr das Feuer. Die Kugel löscht das Höllenfeuer, die goldene Kugel.«
    Jane hörte sich fragen: »Wo ist sie? Wo finde ich die Kugel?«
    »Du musst sie suchen. Folge den geheimnisvollen Spuren.«
    »Sind sie denn zu sehen?«
    »Ich weiß es nicht genau. Du bist ein Mensch, aber du besitzt besondere Kräfte, das kann ich dir versichern. Vielleicht wirst du es fühlen, wo sich die Kugel befindet. Sie hat einmal den Gerechten gehört, so erzählt man sich, jetzt aber ist sie verschwunden. Der Teufel hat sie versteckt, um die Hexen unter seiner Kontrolle zu behalten. Geh hin und finde die Kugel.«
    »Wo ist das Feuer?«, fragte Jane. »Wo finde ich das Feuer? Ich muss es wissen, wenn ich es löschen soll.«
    »Erst die Kugel. Sie verändert die Welt. Sie holt die Hölle und das Feuer hervor.«
    Jane hatte noch zahlreiche Fragen, aber sie kam nicht mehr dazu, sie zu stellen. Wieder änderte sich das Bild, gleichzeitig begann der Boden unter ihr zu schwanken. Sie hatte das Gefühl, als hätte man ihr einen Teppich unter den Füßen weggezogen.
    Jane fiel nach vorn und stützte sich am Stamm ab, um ihr Gleichgewicht zu bewahren. Unter der Haut spürte sie die knorrige Rinde, die sich ungewöhnlich warm anfühlte, als würde heißes Wasser durch sie rinnen.
    Der Stamm gab ihr die Stütze, der Stamm gab ihr auch die nötige Kraft. Jane blieb für die nächste Zeit so stehen, bis sie sich wieder erholt hatte.
    Natürlich dachte sie an die Botschaft, die das Gesicht ihr gegeben hatte. Von der goldenen Kugel hatte auch Ritchie gesprochen. Nur sie konnte das Höllenfeuer löschen.
    Feuer und Hölle waren von Menschen in einen Zusammenhang gebracht worden. In der Hölle brannte kein Feuer und steckten keine Menschen in irgendwelchen Kesseln, um über den Flammen gar gekocht zu werden. Das war Erfindung.
    Dennoch existierte das Höllenfeuer, das wusste Jane sehr gut, da sie es schon einige Male erlebt hatte.
    Aber keine heißen, sondern kalte Flammen schlugen demjenigen entgegen, der mit ihm in Kontakt geriet. Mit Wasser war es nicht zu löschen, da musste man schon andere Mittel einsetzen. Zum Beispiel ein Kreuz, wie es John Sinclair besaß. In seinem Schutz konnte er die Flammen des Höllenfeuers durchschreiten, ohne dass ihm etwas passierte. Es wurde nicht einmal davon angesengt. Bei ihr war es anders.
    In Jane schlummerten zwar
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