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0634 - Duell der Schamanen

0634 - Duell der Schamanen

Titel: 0634 - Duell der Schamanen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich noch für ihn zu interessieren.
    Die Indianer liefen auf Cristofero zu. Im ersten Moment dachte er, sie hätten es nur auf ihn allein abgesehen. Aber dann erkannte er, daß einige von ihnen ein anderes Ziel ansteuerten. Den Waldrand…
    Als er in die Richtung sah, erschrak er.
    Das Ziel der wilden Barbaren war der Gnom!
    Der lag benommen unter einem Baum auf dem Boden. Hatte er sich etwa oben im Astwerk befunden und war abgestürzt?
    Zuzutrauen war es ihm natürlich!
    Ein paar Rothäute erreichten den Don. Einer von ihnen war der Bursche, der mit Cristoferos Hut auf dem Kopf herumlief. Ein anderer trug Cristoferos Degen bei sich, der ja nach Recht und Gesetz in das bedauerlicherweise leere Gehänge gehörte, das man dem Don gelassen hatte!
    Er stellte fest, daß ein Großteil der Aufmerksamkeit der Indianer dem Gnom galt. Speziell der Wilde von gestern abend kannte nur den Namenlosen als Ziel. Während er auf ihn zurannte, schrie er eine Menge unverständlicher Wörter.
    Cristofero nutzte seine Chance.
    Er pflückte dem einen Indianer den Dreispitz vom Kopf und verpaßte dem anderen einen Jagdhieb, auf den Old Shatterhand neidisch gewesen wäre, hätte Karl May ihm bereits literarisches Leben eingehaucht; das aber lag noch in sehr ferner Zukunft. Don Cristofero scherte sich nicht darum, sondern nahm dem Zusammenbrechenden den Degen ab, mit dem er sogleich einen Rundschlag führte und sich damit die anderen Rothäute vom Leib hielt.
    Erschrocken wichen sie zurück.
    Aber dafür hatten die anderen den benommen am Boden liegenden Gnom erreicht. Der alte Knabe von gestern fuchtelte wild mit den Armen über ihm herum. Dann zerrten die anderen den Gnom mit sich zu den Zelten.
    Cristofero begann zu ahnen, daß der Typ von gestern auch so etwas wie ein Zauberer war. Hatte er deshalb von einem Moment zum anderen die Sprache verstehen können? Natürlich, das war es! - »Potzblitz, mich dünkt, dies gibt gehörigen Verdruß«, murmelte Cristofero.
    Die anderen hatten ihn immer noch eingekreist. Sie begannen, ihn jetzt in Richtung der Zelte zu treiben.
    Er war jetzt zwar nicht mehr gefesselt und besaß auch seine Waffen wieder, aber das nützte ihm im Augenblick nicht besonders viel. Er war nach wie vor ein Gefangener der Indianer.
    Allerdings hatte er jetzt eine etwas bessere Ausgangsposition.
    Ob ihm das viel half, war indessen eine andere Frage…
    ***
    Tamote war nicht sicher, ob er es wirklich geschafft hatte, den schwarzhäutigen Schamanèn mit einem Bann zu belegen, der diesen daran hinderte, seine Kraft einzusetzen. Aber der verwachsene kleine Bursche in seiner seltsam bunten Kleidung tat nichts, um seine Gefangennahme zu verhindern.
    Tamote war beinahe stolz auf sich. Als er den Zauber des anderen spürte, hatte er zugeschlagen und den Schwarzen teilweise betäuben können, so daß er vom Baum herunterfiel.
    Und jetzt hatten sie ihn hier im Lager.
    Das war es eigentlich nicht, was Tamote ursprünglich beabsichtigt hatte. Alles war ihm außer Kontrolle geraten.
    Er hatte doch das Gegenteil erreichen wollen. Den finsteren Zauberer vom Jagdlager fernhalten! Die Männer schützen! Aber jetzt hatten sie ihn hier, in ihrer Mitte!
    Da wußte Tamote, was er zu tun hatte.
    Das, was ihm am vergangenen Abend nicht gelungen war, mußte er jetzt noch einmal versuchen. Jetzt, sofort, noch ehe der Schwarze seine Kräfte zurückgewann.
    Tamote zog seinen Dolch.
    Und er ging auf den Schwarzen zu, um ihn zu töten.
    Aber wieder war es der dicke Feuerbart, der ihn daran hinderte.
    Er stellte sich, das spitze, dünne Langmesser in der Faust, zwischen den Schwarzen und Tamote.
    Dabei ignorierte er völlig die Waffen der anderen Krieger.
    Die waren selbst viel zu verblüfft, um einzugreifen. Sie hatten die Waffen nur in den Händen, setzten sie aber nicht ein.
    Und Feuerbart trat auf Tamote zu.
    »Wenn du ihn töten willst, mußt du es erst mit mir versuchen«, sagte er.
    Er richtete die Spitze seines dünnen Langmessers auf den Schamanen.
    Da rief Tamote noch einmal die Geister der Ahnen zu Hilfe und wandte seine magische Kraft gegen Feuerhaar…
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 455 »Der Zeit-Zauberer«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 515 »Der mordende Wald«, und folgende
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 519 »Schatten des Grauens«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 623 »Odyssee des Grauens«, Professor Zamorra Nr. 628 »Der Sturmteufel«
    [5] Española ist der frühere Name für Haiti bzw. die
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