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0634 - Duell der Schamanen

0634 - Duell der Schamanen

Titel: 0634 - Duell der Schamanen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der er sich immer gefürchtet hatte.
    Jetzt war es an ihm, alle anderen zu schützen.
    Nur an ihm…
    ***
    Mit einem Ruck war Don Cristofero frei!
    Das überraschte ihn total. Immerhin hatte er gerade erst damit begonnen, an seiner Befreiung zu arbeiten.
    Aber schlagartig konnte er sich bewegen!
    Er war nicht mehr gefesselt!
    Im ersten Moment wollte er erleichtert aufspringen und davonrennen. Aber gerade in diesem Moment sah er eine Gruppe Indianer, die sich außerhalb des Zeltdorfes aufhielten. Sie unterhielten sich mit einem Mann, der vom Fluß her gekommen war. Über die Entfernung konnte Don Cristofero ihn nicht erkennen; es schien ein Jäger oder Fallensteller zu sein, und seiner Kleidung nach ein Weißer. Die Rothäute verpackten ihre Körper nicht so sittsam. Da sie keine Zivilisation kannten und keinen Gottesglauben, sahen sie auch keine Notwendigkeit, sich anständig zu gewanden. Sie waren eben Primitive durch und durch, und es war dringend an der Zeit, sie zu bekehren.
    So zumindest, dachte Cristofero grinsend, hätten die Pfäfflein argumentiert.
    Er selbst sah das alles längst wesentlich pragmatischer.
    Im Moment sah er aber auch etwas noch ganz anderes!
    Er sah jetzt, warum er frei war.
    Seine Fesseln bestanden nicht mehr aus Lederriemen, sondern aus - Honig…
    Klebrig haftete er an Cristoferos Handgelenken und auch an den Stiefeln.
    Klar, wer dafür gesorgt hatte! Kein anderer als der Gnom!
    Aber diesmal hatte sein Zauber wenigstens in der Sache funktioniert: Don Cristofero war frei! Der Honig war dabei wohl eher des Gnomen Unterbewußtsein zuzuschreiben und wieder einmal rein zufällig entstanden. Diesmal aber wurde daraus wenigstens keine mittlere Katastrophe… hoffte Cristofero.
    Sofern keine wilden Bienen oder Wespen den Honig rochen und nun über den Granden herfielen…!
    Beunruhigt sah er wieder zu den Zelten hinüber. Dort erreichte der weiße Jäger mit seiner indianischen Eskorte gerade die ersten Zelte.
    Im gleichen Augenblick entstand Aufruhr.
    Na also! dachte Cristofero.
    Jetzt waren sie alle abgelenkt und beschäftigt! Jetzt hatten sie anderes zu tun, als nach ihm zu sehen!
    Er sprang auf und begann zu laufen.
    In diesem Moment fiel der Gnom vom Baum.
    ***
    Hercule fühlte sich gestört.
    Das Auftauchen der Fremden hatte ihn erschreckt. Ein Mann und zwei Frauen, die einfach so aus dem Nichts gekommen waren!
    Er war froh, daß er bei seiner Suche nach Schatten und Dunkelheit sich nicht einfach auf der Lichtung ausgeruht hatte, sondern sich wohlweislich ins Unterholz zurückzog. Irgendwie wußte er, daß er dort nicht von wilden Tieren bedroht würde. Er hatte sich absolut sicher gefühlt.
    Und jetzt - waren die Fremden plötzlich da!
    Gut, sie hatten ihn nicht entdecken können. Und er hatte schon aufgeatmet, als der Mann zurückkam!
    Er mußte etwas bemerkt haben, denn aufmerksam betrachtete er den Boden, suchte nach Spuren .
    Hercule seufzte.
    Er wußte mit einem Mal, daß der Fremde ihn entdecken würde. Und das fand er gar nicht gut.
    Er machte sich nicht die geringsten Gedanken darüber, daß er noch vor einem Tag völlig anders gehandelt hätte.
    Er war nun ein anderer geworden, ohne daß es ihm wirklich bewußt war.
    Und so entschied er, daß er dem fremden Mann zuvorkommen mußte. Möglicherweise galt es sogar, ihn zu töten. Ehe er für Hercule zu einem Problem wurde!
    Also griff Hercule zur Muskete und verließ sein Versteck.
    Er schaffte es, den Fremden zu überraschen, gerade als der sich wieder erhob. »Wer seid Ihr, und was hat Euch in diese unwirtliche Gegend verschlagen?« fragte Hercule.
    Dabei hielt er die Muskete vorsichtshalber gleich auf den Fremden gerichtet.
    »Ich bin Professor Zamorra«, sagte der Fremde. »Und wer sind Sie?«
    Hercule ging nicht auf die Frage ein. »Ein Professor, soso«, sagte er. »Was tut ein Professor in dieser Wildnis?«
    »Ich habe zuerst gefragt«, konterte der Fremde.
    Hercule sah, daß der Mann sich wohl nicht einschüchtern ließ. Wie auch immer er hierher gekommen sein mochte, und egal, was er hier wollte -er war lästig.
    Und nicht nur das; er konnte auch zu einer Bedrohung werden. Vielleicht hatte man ihn ausgesandt, um nach ihm, Hercule, zu suchen?
    Einmal gedacht, war es für Hercule klar. Sein Verstand ließ keine weitere Differenzierung zu, zumal er durch das, was ihm gestern abend zugestoßen war, noch weiter in seinem Denkvermögen beeinträchtigt wurde.
    Das andere in ihm beherrschte ihn bereits vollkommen.
    Es war klar, daß
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