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0633 - Zoraks Höllenschwur

0633 - Zoraks Höllenschwur

Titel: 0633 - Zoraks Höllenschwur
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das Zorak?
    War der Corr jetzt endgültig tot?
    Zamorra spürte einen verwehenden Hauch von Magie.
    Und dann verblaßte alles um ihn herum.
    Er sah noch, wie das Gewölbe verschwand, wie das Dorf wieder an Präsenz gewann und wie Nicole immer noch neben ihm war. Dann war da nichts mehr, nur noch grenzenlose Schwärze…
    ***
    Ein paar Stunden später fand man sie inmitten des Zauberkreises, bewußtlos und fast zu Tode erschöpft. Später begriff Zamorra, daß sie beide um ein Haar umgekommen wären. Nur ein paar Sekunden länger in Zarkahrs Versteck, und es hätte ihren Erschöpfungstod bedeutet. Ein Überlebensinstinkt in ihrem Unterbewußtsein hatte sie beide noch rechtzeitig den Rückzug antreten lassen, ohne daß es ihnen gewahr geworden war.
    »So etwas mache ich nicht noch einmal«, murmelte Zamorra. »Nie wieder! Ganz gleich, was passiert -ich bin doch kein Selbstmörder! Verdammt, irgend etwas in den Beschreibungen muß fehlerhaft sein. Der Zauber hat funktioniert, aber nicht so, wie er es eigentlich gesollt hätte! Ich glaube, wir sind nicht wirklich dort gewesen. Nur eine Art Projektion von uns. Deshalb konnte Zarkahr uns auch nicht gefährlich werden. Aber wir ihm auch nicht. Statt dessen hätten wir uns mit unserem Zauber beinahe selbst umgebracht…«
    Aber es war noch nicht zu Ende.
    Es gab noch etwas zu tun.
    Für Jeanette Brancard - falls sie noch lebte!
    »Ich weiß, wo das Versteck ist«, murmelte Zamorra. »Irgendwie hat sich mir der Weg dorthin eingeprägt. Ich könnte die Adresse nicht nennen, aber ich weiß den Weg.«
    »Aber nicht wieder mittels Magie!« protestierte Nicole.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Ich denke, daß uns jemand dorthin fahren wird.«
    In den späten Abendstunden erreichten sie eine seltsame Ruine in einem Waldstück. Wer nicht wußte, daß sich dort ein Bauwerk befand, hätte es sicher niemals gefunden. Es war völlig überwuchert und überwachsen, und den Eingang mußten sie sich erst freibrennen. Ein perfektes Versteck für jemanden, der nicht auf normale Türen angewiesen war, um es zu betreten…
    In einem Kellergewölbe der Ruine fanden sie die beiden Menschen.
    Jeanette lebte tatsächlich noch, aber sie war mit den Nerven fertig. Die vielen Stunden in der unmittelbaren Nähe ihres ermordeten Freundes hatten ihr erheblich zugesetzt. Sie würde in der nächsten Zeit sehr viel Hilfe brauchen, um einigermaßen darüber hinwegzukommen. Ob sie es jemals schaffte, war fraglich.
    Aber immerhin bestätigte sie den Verdacht, daß es sich bei dem toten Dämon um Zorak handelte. Die Beschreibung paßte.
    »Zumindest das Kapitel können wir also abhaken«, sagte Zamorra. Allerdings verspürte er keine Erleichterung.
    Zuviel war noch offen.
    Unter anderem die Frage, was nun mit T’Carra war. Wo befand sich die Schmetterlingselfe?
    Vielleicht wußte Sid Amos es. Aber die Nachricht, von der er gesprochen hatte, fand sich nirgendwo.
    »Er wird festgestellt haben, daß wir der Sache auch mit eigenen Mitteln nachgehen konnten, und fand das dann wohl so in Ordnung«, vermutete Nicole. »Andererseits müßte er dann auch wissen, daß wir T'Carra immer noch nicht aufgespürt haben. Warum also meldet er sich nicht? Verdammt, wenn man sich auf diesen alten Teufel doch ein einziges Mal wirklich verlassen könnte!«
    »Wir werden sehen«, winkte Zamorra ab. »Ich glaube nicht, daß sich T'Carra in Gefahr befindet und unsere Hilfe braucht. Und ich glaube auch nicht, daß sie für uns oder einen anderen Menschen eine Gefahr bedeutet. Warum lassen wir also nicht einfach alles auf uns zukommen?«
    Epilog
    In seiner unsichtbaren Burg Caermardhin nahm Merlin, der uralte Zauberer, eine Nachricht seines dunklen Bruders Asmodis entgegen.
    Es war ein Bild, das Asmodis ihm mit dem schlichten Kommentar zukommen ließ: Zum Silbermond ist sie gegangen. Eine dreidimensionale Abbildung, die Merlin verblüfft betrachtete.
    Das Bild eines Mädchens mit Schmetterlingsflügeln, mit Elfenohren, mit Fühlern…
    »Zum Silbermond ist sie gegangen«, wiederholte Merlin seltsam andächtig die Nachricht des dunklen Bruders.
    Wieder betrachtete er das Bild. Es war ihm unglaublich vertraut.
    »Die Zeitlose…«
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 615 »Der träumende Dämon«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 514 »Der Schädeltempel«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«
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