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0633 - Zoraks Höllenschwur

0633 - Zoraks Höllenschwur

Titel: 0633 - Zoraks Höllenschwur
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mehr.
    Sie besaß die Gestalt, die sie schon immer hatte haben wollen und die sie sich in einer Traumwelt gegeben hatte. Als diese Traumwelt durch Professor Zamorra zerstört wurde, hatte T'Carra ihr neues Aussehen behalten.
    Das Aussehen eines jungen Mädchens, mit langem, dunkelblondem Haar, spitzen Ohren, und aus der Stirn ragte ein Fühlerpaar empor. Aus dem Rücken wuchsen große, wunderschöne Schmetterlingsflügel.
    Das war es, was T'Carra sein wollte.
    Diese Gestalt konnte sie nun nicht mehr verändern, nicht mehr zurück in ihr altes Aussehen.
    Das war Zamorras Schuld…
    Aber sie war ihm dafür nicht gram. Im Gegenteil, er hatte ihr damit einen Gefallen getan, ohne das selbst zu ahnen. Von den Corr hatte sie sich damit endgültig losgesagt.
    Aber was half es ihr?
    Sie war eine Gefangene.
    Erst eine Gefangene ihres Elters Zorak, dann mit Zorak zusammen eine Gefangene Lucifuge Rofocales, und nun wieder allein eine Gefangene Zarkahrs.
    Nein, sie alle gaben natürlich niemals zu, daß T'Carra, die nun niemals mehr Zarra werden würde, wenn sie in das Stadium eines erwachsenen Corr eintrat - eine Gefangene war. Angeblich geschah ja alles immer nur zu ihrem Besten.
    Dabei wußte nur sie selbst, was wirklich das Beste für sie war.
    Und sie war einsam.
    Zorak tot…
    Obgleich sie es sich nicht selbst eingestehen wollte, hatte sie ihrem Elter doch Zuneigung entgegengebracht. Das war doch nur natürlich!
    Und Zamorra sollte Zorak ermordet haben!
    Das behauptete Zarkahr.
    Hatte er nicht recht? Es hatte einen Kampf gegeben, und man sagte Zamorra nach, daß er bisher alle Auseinandersetzungen mit Dämonen überlebt hatte - im Gegensatz zu den Dämonen… Mußte Zorak deshalb nicht tot sein? Die beiden hatten sich doch früher schon bekämpft!
    Aber wenn Zarkahr log… Log, um T'Carra stärker an sich zu binden?
    Welchen Vorteil brachte es ihm?
    Er konnte T'Carra nicht mehr in sein Spiel um die Macht in den Schwefelklüften einbinden. Sie sah nicht mehr wie eine Corr aus. Sie würde von der Sippe jetzt erst recht nicht mehr akzeptiert werden.
    Was also wollte Zarkahr noch von ihr, und mit ihr? Was erwartete er?
    Sie wußte es nicht. Aber sie wußte, daß sie alles tun würde, um seine Pläne zu durchkreuzen. Selbst wenn sie damit gegen ihre Familie agieren mußte.
    Aber wenn Zorak tot war, band sie ohnehin nichts mehr an die Corr.
    ***
    Zorak lebte.
    Aber Zorak hatte lange gebraucht, sich von der schweren Verletzung wieder zu erholen, die Zamorras Gefährtin Nicole Duval ihm beigebracht hatte. Der Laserstrahl, dieses fressende Feuer, heißer als die Hölle, hatte Zoraks Körper glatt durchschlagen und eine tiefe, entsetzliche Wunde gerissen, die den Dämon beinahe getötet hätte. Nur ein paar Sekunden länger, und der Strahl hätte lebenswichtige Organe so unwiderruflich zerstört, daß die Selbstheilungskräfte des Corr selbst dann versagt hätten, wenn man ihm mit Blutopfern neue Energien zugeführt hätte.
    Zorak war es gerade noch im allerletzten Moment gelungen, unter Aufbringung aller noch verfügbaren Kraft in eine andere Daseinsebene zu fliehen.
    Die hatte ihn lange Zeit gefangengehalten, und dann hatte er noch einmal lange Zeit gebraucht, um sich von den Verletzungen zu erholen.
    Lange Zeit hatte Zorak geglaubt, zu sterben.
    Immer wieder hatte sie an T'Carra denken müssen, voller mütterlicher Gefühle und Sorge. Was war aus T'Carra geworden? War sie in dem gewaltigen Durcheinander, bei dem auch der verhaßte Zarkahr seine Pranken im Spiel gehabt hatte, etwa auch getötet worden?
    Oder hatte sie irgendwie überlebt?
    Zorak mußte sich eingestehen, daß die Chancen mehr als gering waren. Ja, wenn T'Carra sich mit Corr-Magie geschützt hätte… aber davon hatte Zorak nichts bemerkt.
    Wenn T'Carra tot war, war das Zarkahrs Schuld.
    DER CORR, wie er sich nannte, hatte das Intrigennetz gesponnen, das Zamorra schließlich nach Rom geführt hatte, in das Versteck, das Zorak mit ihrer Tochter bezogen hatte. Damit hatte er Zoraks Todfeindschaft auf sich gezogen.
    Dreizehn Jahre lang hatte sie alles für ihr Kind getan, das sie zutiefst liebte, hatte sich dafür außerhalb ihrer Gesellschaft gestellt, von allen weitgehend zurückgezogen, gelogen, betrogen und getäuscht. Und alles nur, damit T'Carra leben konnte.
    Sie würde ein letztes Mal für ihr Kind kämpfen und es rächen.
    Sie würde Zarkahr töten.
    Vernichten.
    Ganz gleich, was es sie kosten würde!
    Noch immer waren ihre Verletzungen nicht völlig
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