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0633 - Zoraks Höllenschwur

0633 - Zoraks Höllenschwur

Titel: 0633 - Zoraks Höllenschwur
Autoren: Werner Kurt Giesa
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protestierte der Jungdrache. »Ich brauche keinen Beziehungsberüchtigten! Ich bin schon über 100 Jahre alt!«
    Derweil setzte sich Nicole auf eine Tischkante. »Ich kann mich dumpf entsinnen, daß wir jedesmal, wenn Assi hier aufkreuzte, Ärger bekommen haben. Also, was willst du uns diesmal aufhalsen, Pferdefüßiger?«
    Der Ex-Teufel verzog das Gesicht. »Es geht um T'Carra«, sagte er.
    Zamorra hob abwehrend beide Hände. »Nicht schon wieder!« stöhnte er. »Reicht es nicht, daß wir Zorak unschädlich gemacht haben? Überhaupt, was versprichst du dir davon, daß du uns immer wieder auf diese Corr stößt? Was ist dein Vorteil bei der Sache?«
    »Vorteil?« dehnte der Ex-Teufel. »Wenn es mir immer nur um meinen Vorteil ginge, würde ich nicht stets so uneigennützig für euch alle da sein.«
    »Früher, als du noch Fürst der Finsternis warst, hast du mir besser gefallen«, erklärte Nicole. »Da hast du wenigstens nicht so offenkundig gelogen!«
    »Vielleicht bin ich menschlicher, als ihr alle ahnt«, spöttelte der Ex-Teufel. »Aber wenn ihr nichts davon hören wollt, erzähle ich es eben Fooly. Dann regeln er und ich die Sache im Alleingang!«
    Zamorra sah, wie sich etwas in unmittelbarer Nähe von Nicoles Hüften bewegte. Er sah wieder Sid Amos an, der die rechte Hand immer noch in der Tasche stecken hatte. Hand…? »Na warte, Freundchen!« murmelte er, griff blitzschnell nach seinem Bierglas und warf es ohne Vorwarnung nach dem, was da so gut wie unbemerkt um Nicole herumwuselte.
    Die glaubte, sie sei gemeint, und sprang mit einem wilden Kampfschrei auf. »Bist du wahnsinnig geworden?«
    »Au!« schrie Sid gleichzeitig auf. Er riß seinen rechten Arm hoch, etwas flirrte durch die Luft und verband sich wieder damit: Seine Hand! Die war künstlich, und er konnte sie mittels seiner Magie einen Gedanken weit schleudern und getrennt von seinem Körper nach seinem Willen agieren lassen.
    Bei Nicoles Aufspringen hatte es einen kleinen Ruck gegeben. Was der bedeutete, merkte sie erst Sekunden später. Amos' Hand hatte sich so geschickt wie unbemerkt an den Knoten ihres Tangas zu schaffen gemacht und sie klammheimlich gelöst. Worauf das winzige Etwas sich nun ruckartig verabschiedete, weil das Bändchen auch noch an einem der leicht krallenförmig gebogenen Fingernägel der Hand festhakte.
    Sprachlos sah sie an sich herunter, dann auf Amos' rechte Hand, die wie der daran hängende Tanga naß von Zamorras Bier war. Der Ex-Teufel grinste fröhlich.
    »Du hättest dir damals in den Felsen von Ash'Naduur vorher überlegen sollen, was du tatest, als du mir die Hand abgehackt hast«, kicherte er. »So eine Prothese hat doch viele Vorteile…«
    André Goadec grinste. »Handspiel im Strafraum - das gibt 'n Elfmeter!«
    Nicole holte aus, pflanzte ihm schwungvoll eine Ohrfeige ins Gesicht und trat Goadec vors Schienbein. »Tor!« kommentierte sie triumphierend und band sich erst einmal den Schal um die Hüften. Goadec humpelte stöhnend in Richtung Theke. »Kommen Sie, Amos«, sagte er. »Wir geben Nicole ein Likörchen aus, damit sie sich wieder beruhigt.«
    »Ich glaube, unser höllischer Freund wird wirklich immer menschlicher«, überlegte Zamorra.
    Pater Ralph runzelte die Stirn und deutete auf Amos.
    »Und in meinen Beichtstuhl lasse ich ihn trotzdem nicht!«
    ***
    Eine Stunde später, als sie sich alle wieder voneinander verabschiedet hatten und Zamorra zu Nicole in den Wagen stieg, seufzte er. »Du hättest damit rechnen müssen, daß irgendeiner auf dumme Gedanken kommt, wenn du dich so provozierend zeigst. Es hätte jeder andere sein können; ich hätte dabei eher auf Goadec oder auch auf Pascal getippt.«
    »Bei denen wär's mir ja auch egal gewesen«, sagte sie. »Ich hab' doch nicht geahnt, daß dieser alte Teufel auch da war! Eigentlich wollte ich nur 'ne kleine Show abziehen, damit die Jungs ihren Spaß haben, und sie sollten ja auch auf dumme Gedanken kommen. Aber daß das ausgerechnet Asmodis war… Na ja, und schließlich wollte ich dich dann zu einem nächtlichen Bad in der Loire verführen, damit du mich anschließend verführst, und je weniger Klamotten man mitbringt, desto weniger muß man später im Dunkeln wieder zusammensuchen.« Sie beugte sich zu Zamorra und küßte ihn. »Holen wir das nächtliche Bad noch nach?«
    »Jetzt?«
    »Wann sonst?«
    »Gib Gas!« grinste Zamorra unternehmungslustig.
    In der Dunkelheit, gar nicht weit von ihnen entfernt, standen Sid Amos und Fooly zwischen zwei
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