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0633 - Zoraks Höllenschwur

0633 - Zoraks Höllenschwur

Titel: 0633 - Zoraks Höllenschwur
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde Zorak jetzt zum Verhängnis.
    Aber die Wut und der Haß beflügelten ihn. Zorak wuchs förmlich über sich hinaus. Es ging um T'Carra! Für sie tat er alles, für sie gab er mehr an Kraft, als er jemals für sich selbst eingesetzt hätte.
    Mutterliebe, Elternliebe…
    War er wirklich so aus der Art geschlagen? Er konnte sich nicht erinnern, daß jemals ein anderer Corr für seinen Nachwuchs derart intensive Gefühle gehegt hätte.
    Zorak benutzte die ›Waffe des kleinen Mannes‹, den Bluff. Und er sah, daß Zarkahr sich dadurch verunsichern ließ.
    Das war die Chance.
    Zorak setzte sofort nach. Er holte das Letzte aus sich heraus. Er konnte Zarkahr töten! Er konnte es in diesem kurzen Augenblick schaffen! Mit seiner Magie griff er nach Zarkahr, versuchte ihn von innen heraus zu zerstören. Blitzschnell und präzise schlug er zu, ließ dem Gegner keine Chance zum Luftholen. Zarkahr durfte keine Gelegenheit mehr zum Gegenschlag bekommen.
    Zorak machte sich keine Gedanken über die Konsequenzen seines Tuns. Was scherte es ihn, was für eine politische Machtkonstellation entstand, wenn er das neue Oberhaupt des Clans erschlug? Er rechnete nicht einmal damit, anschließend selbst eine Machtposition erreichen zu können mit dem Triumph, den mächtigen Zarkahr getötet zu haben.
    Macht interessierte Zorak nicht.
    Er wollte nur T'Carra zurück. Wollte, daß T’Carra ein normales Leben führen konnte, ohne von anderen Dämonen ständig drangsaliert zu werden, nur weil sie sich in ihrem Aussehen von ihnen unterschied.
    Zorak hatte gehofft, nicht selbst gegen Zarkahr antreten zu müssen. Besser wäre es gewesen, Zarkahr und Zamorra gegeneinander kämpfen zu lassen und dann, wenn Zarkahr in Bedrängnis war, Zamorra zu unterstützen. Dabei wäre es sicher möglich gewesen, nach T’Carra zu fragen und Zarkahr das Wissen um ihren Aufenthaltsort mit Gewalt zu entreißen.
    Aber das war jetzt nicht mehr möglich.
    Zamorra war weit, weit fort. Viel zu weit.
    Das Geschehen hatte sich verselbständigt. Zorak blieb jetzt keine andere Möglichkeit mehr, als Zarkahr zu töten. Denn sonst tötete Zarkahr Zorak.
    Keine Möglichkeit mehr, das Wissen über T'Carra aus Zarkahr herauszupressen.
    Das wäre eine Chance für den Erzdämon, zurückzuschlagen. Aber diese Chance durfte er nicht erhalten. Es wäre Zoraks Tod.
    Also mobilisierte Zorak seine allerletzten Kraftreserven und brachte Zarkahr um.
    ***
    Nicole staunte. Auch wenn Zamorra das Wissen aus den Computerdaten abgerufen hatte, das er für dieses Experiment benötigte, konnte sie nicht umhin, sein Erinnerungsvermögen zu bewundern, das er einmal mehr unter Beweis stellte. Immerhin hatte er keine schriftlichen Aufzeichnungen mitgebracht, sondern sich einfach nur gemerkt, was nötig war.
    Bis hin zu den komplizierten Symbolen, die er mit magischer Kreide auf den Boden zeichnete und die auf den Millimeter genau stimmen mußten. Ein winziger Fehler konnte alles zerstören oder sogar ins Gegenteil verkehren.
    Das konnte im Extremfall bedeuten, daß bei einer Dämonenbeschwörung nicht der Dämon dem Höllenzwang zu folgen hatte, sondern der Magier seinerseits in die Höllentiefe gerissen wurde - wo nicht nur ›sein‹ Dämon auf ihn wartete, um ihn für seine Frechheit zu bestrafen, sondern auch des Dämons dämonische Freunde…
    Schließlich war es soweit, waren die Vorbereitungen beendet. Nicole konnte Zamorras Unruhe fast körperlich spüren. Ihr erging es nicht anders; jede verstreichende Sekunde brachte dem Feind Vorteile!
    Aber jetzt galt es nur noch, die Zauberformeln zu sprechen - und dann zu kämpfen…
    Zamorra hatte eine Auswahl an Gemmen mitgebracht, von deren magischer Kraft er sich Schutz versprach und die er jetzt zwischen sich und Nicole aufteilte. Zusätzlich bestäubte er sie beide mit einem Pulver, das ebenfalls dämonenabwehrend war. Hinzu kam eine zweite Strahlwaffe - und auch das Zauberschwert Gwaiyur.
    Eine im doppelten Sinn zweischneidige Waffe; Gwaiyur pflegte sich unabhängig vom Willen des Benutzers selbst auszusuchen, ob es gerade für das Gute oder das Böse kämpfen wollte. Als das Zauberschwert geschmiedet wurde, hatte es von beiden Werten zu gleichen Teilen abbekommen. Es konnte durchaus Vorkommen, daß es mitten im Kampf die Seiten wechselte… und seit einst Zamorras Freund Kerr bei einer solchen Aktion durch das Schwert Gwaiyur getötet worden war, setzte der Dämonenjäger es nur noch sehr selten ein. Eine innere Scheu hielt ihn davon ab; er
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