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0632 - Sparks jagt den Vampir

0632 - Sparks jagt den Vampir

Titel: 0632 - Sparks jagt den Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Offenbar gab's da aber doch noch etwas. »Vielleicht sind sie irgendwo unterwegs und wissen nicht mal etwas von diesem Treffen.«
    »Du und die Peters-Zwillinge?« fragte Carlotta gedehnt. »Ted, mein Bester, muß ich jetzt etwa eifersüchtig werden?«
    Ted schüttelte den Kopf. »Es war lange bevor wir zwei uns kennenlernten, und damals waren die beiden Blondschöpfe auch noch nicht mit Robert Tendyke zusammen. Wir hatten uns eher zufällig getroffen - die Zwillinge waren auf Weltreise, und ich war wegen einer Reportage dort. Na ja, die Welt ist klein, die guten Gelegenheiten spärlich gesät… wie auch immer, wir waren in Schottland. Und da kamen wir eben auch nach Glenstairs.«
    »Hört sich nach einer Geschichte an, die du uns erzählen möchtest«, drängte Fooly.
    Ted nickte. Und begann:
    ***
    Alle Schotten, sagt das Vorurteil, sind krankhaft geizig. Fremden gegenüber sollen sie mißtrauisch bis feindlich eingestellt sein, vor allem, wenn diese Fremden Engländer sind, sagt ein anderes Vorurteil.
    Laßt euch sagen, daß das nicht stimmt. Einen so herzlichen Empfang wie in Glenstairs, diesem winzigen Nest in den Highlands, das auf keiner Landkarte verzeichnet ist, habe ich kaum je anderswo erlebt. Kaum habe ich den kleinen, verräucherten Pub betreten, in dem sich offenbar alle siebzehn männlichen Einwohner des Dorfes einschließend des Geistlichen und des Polizisten um die Theke versammelt haben, als ich auch schon von allen begeistert begrüßt werde. Die Begeisterung steigert sich noch, als meine Begleiterinnen nach mir eintreten. So etwas wie Monica und Uschi Peters haben sie hier wohl noch nie gesehen. Die beiden tragen die kürzesten Miniröckchen, die man sich nur vorstellen kann.
    Aber ich will hier nicht von Miniröcken schwärmen, sondern von dem Auftrag erzählen, mit dem ich hier bin: Ich soll Laird u’Coulluigh Mac Abros, den siebzehnten Earl of Glenstairs, finden und ein Interview mit ihm machen!
    Ihr habt von diesem Lord noch nie etwas gehört? Ich vorher auch nicht, dafür aber der Redakteur einer großen internationalen Zeitung, der mich gebeten hatte, mich dieser Sache anzunehmen. Angeblich soll dieser geheimnisvolle Highlander an mehreren Orten zugleich sein können. Klar, daß mich so was auch interessiert.
    Nun liegt es nahe, daß der Earl of Glenstairs etwas mit dem Ort Glenstairs zu tun hat; deshalb bin ich - sind wir - hierher gekommen und trinken jetzt erst mal einen kräftigen Schluck von dem Whisky, zu dem die Einwohner des Ortes uns spontan eingeladen haben. Eingeladen? Geradezu aufgedrängt haben sie uns das Zeugs, das mir fast die Speiseröhre zerfrißt und dann in ernsthaften Wettstreit mit meiner Magensäure tritt. Monica bekommt prompt einen Hustenanfall, der sie fast rückwärts durch den ganzen Pub getrieben hätte, wenn nicht fürsorgliche Schottenhände sie rechtzeitig festgehalten und zur Theke zurück bugsiert hätten. Feuerrot ist ihr Gesicht geworden. Aber sie erholt sich von dem Hustenanfall rasch wieder. Uschi, die etwas vorsichtiger am Glas genippt hat, kommt besser zurecht.
    Der zweite große Schluck geht schon wesentlich besser runter, und beim dritten fängt Monica an zu strahlen, als wäre mitten im verräucherten Pub, in dem nur Öllampen gegen die beginnende Dunkelheit ankämpfen, noch einmal die Sonne aufgegangen.
    Teufel auch, was ist das für ein Zeug? Daß jemand hundertprozentigen Alkohol herstellen kann, ist mir neu; bei mehr als 98 Prozent wird die Explosionsgefahr so unglaublich groß, daß sich niemand mehr dranwagt. Aber dieser Whisky muß noch mehr als 100 Prozent haben.
    Der vierte Schluck macht Monica mutig. Sie stellt die ultimate Frage, was ein Schotte denn so unter seinem Kilt trägt. Gibt ihr einer der Dörfler zur Antwort: Alles mögliche!
    Also nichts. Das erklärt auch, weshalb die Schotten hier einen so teuflischen Whisky brennen. Den brauchen sie zum innerlichen Aufwärmen, weil sie sich sonst bei dem hier herrschenden rauhen Klima sicher was abfrieren würden.
    Ehe Monica daran gehen kann, die Aussage des Schotten zu überprüfen, frage ich nach Laird Mac Abros.
    Alle Schotten, sagt das Vorurteil, sind krankhaft geizig. Fremden gegenüber sollen sie mißtrauisch bis feindlich eingestellt sein, sagt das Vorurteil.
    Stimmt.
    Von einem Moment zum anderen ist die Stimmung umgeschlagen. Feindselig starren siebzehn kilttragende Männer einschließlich des Geistlichen und des Dorfpolizisten uns an. Wenn Blicke töten könnten, bekäme der
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